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Gedankenverloren starrte ich durch mein Zimmer. Was mache ich nur? Liegt es an mir, dass alles immer den Bach runtergeht? Ist es meine Schuld, dass Ace unbedingt meint mich betrügen zu müssen? An sowas sind doch irgendwie immer beide Schuld, oder? Also was habe ich gemacht? Was hat ihn dazu verleitet? Seufzend starrte ich meine Decke an. War es, weil ich ihm zeigen wollte, wie scheiße es sich anfühlt, wenn man am nächsten morgen mit leerer Betthälfte aufwacht? Aber das ist doch noch lange kein Grund. Oder doch? Frustriert vergrub ich meinen Kopf in meinen Kissen. Das kann doch alles nicht wahr sein!

Ich ließ mich langsam von meinem Bett auf den Boden sinken. Ich warf einen Blick auf Ace' Balkon, der leer war. Ich stand auf und schloss schnell meine Vorhänge, so ist es besser. Unter meinem Bett kramte ich einen kleinen Karton aus, auf dem 'Vorsicht Zerbrechlich' in großer Schrift geschrieben war. Vorsichtig öffnete ich ihn, worauf mir eine Hölzerne Box ins Auge sprang. Ich hob sie aus dem Karton heraus und stellte sie vor mir ab. Ich atmete zittrig ein. Dass war das erste mal, dass ich diese Box öffnete seit wir umgezogen sind. Ich hatte alle Sachen behutsam hineingelegt und sie dann nicht mehr geöffnet.

Ich fuhr mit meinem Finger die Kante entlang und blieb bei dem Verschluss stehen. Sollte ich es wirklich wagen? Ich atmete nochmal tief durch und mit einem leisen klick war sie offen. Ich hob den Deckel an und mir Sprang direkt das Bild ins Auge, dass Sandy von uns gemacht hatte. Von mir und Kyle. Mein ganzer Körper war wieder am zittern, als ich das Bild betrachtete.

Das war ein anstrengender Tag, aber ich war glücklich, mit ihm

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Das war ein anstrengender Tag, aber ich war glücklich, mit ihm. Warum gibt es immer jemand, der einem alles kaputt machen muss?! Ich legte das Bild neben mich auf den Boden und betrachtete die Rose. Sie war schon ausgetrocknet und würde sicherlich Zerbrechen, wenn ich sie anfassen würde, weshalb ich sie einfach liegen ließ. Ich starrte auf den zusammengefalteten Zettel, der darin lag. Es war Kyles Abschiedsbrief an mich. Ich hatte ihn nur einmal gelesen, ein zweites mal würde ich sicher auch nicht überleben. Die Worte hatten sich sowieso in meinen Kopf gebrannt.

Ich habe dich geliebt, mit allem was ich hatte, aber es war nicht genug. Diese Trennung war der Stärkste Schmerz in meinem Leben, den ich jemals Gefühlt habe. Stärker, als Zac mich Bewusstlos hat Prügeln lassen. Stärker, als ich dachte du hasst mich. Stärker, als ich gesprungen bin. Und dieser Schmerz hielt an bis zu dem Punkt, an dem ich nichts mehr Gefühlt habe.

Ich schloss meine Augen und versuchte ruhig zu Atmen. Gott, ich vermisse dich so Kyle. Bei dir war ich immer ich. Ich wusste du würdest mich lieben, egal was ich tun würde. Du hast mich geliebt, obwohl ich dir sowas grausames angetan habe. Ich hob das Bild wieder auf und sah es mir an. Wieso müssen Menschen immer so hinterlistig sein. Kann es nicht mal einen Menschen geben, der genau das meint, was er sagt? Der nicht lügt, um andere von sich zu überzeugen? Wenn ja, will ich diesen Mensch unbedingt kennenlernen.

"Schatz? Bist du wach?" hörte ich meine Mutter von unten rufen. Schnell legte ich das Foto wieder zurück und schloss die Box, die ich unter mein Bett schob. Ich atmete nochmal tief durch und versuchte das zittern, dass ich immernoch tief in meiner Brust spürte, abzuwimmeln. Dann stand ich auf und lief runter. "Was gibts?" fragte ich. In meinem Ton lag ein hauch Niedergeschlagenheit, aber sie gin darauf zum Glück nicht ein.

"Wenn wir wäre es, wenn wir beide mal wieder ins Kino gehen? Oder einfach nur einen Kaffee trinken?" schlug sie vor und verstaute gerade die Sachen, die sie Eingekauft hatte. "Hört sich gut an" murmelte ich und half ihr dabei. "Super. Wie wäre es, wenn ich heute mal wieder Hackfleischbällchen mit Kartoffelbrei mache?" fragte sie und sah mich lächelnd an.

"Das wäre super" grinste ich. Mein Lieblingsessen würde mich jetzt sicherlich auf andere Gedanken bringen. Ich half ihr ein bisschen beim Kochen, wobei wir über die verschiedensten Dinge redeten.

"Und, wie geht es Sandy eigentlich?" fragte sie neugierig. Ich hielt in meiner Bewegung inne. "Das ist eine gute Frage, ich hab schon seit ein paar Tagen nicht mehr mit ihr geredet" murmelte ich. "Dann wird es ja wieder höchste Zeit!" sagte sie tadelnd und wedelte mit dem Kochlöffel in der Luft herum. "Ja, ich rufe sie später mal an" sagte ich lachend und deckte in der Zwischenzeit den Tisch.

Seit Sonntag hatte ich mich nicht bei ihr gemeldet, ich sollte das wirklich noch machen.

~•~

Ich schreib vorhin so an einem Kapitel und was ist? Mein behinderter Laptop hängt sich auf und ich darf das Kapitel Eiskalt nochmal schreiben :)
Egal, schönen Abend euch ❤

This love has to End (boyxboy)Where stories live. Discover now