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Ich hatte tatsächlich recht. Dieses Miese Drecksschwein! Ich lachte kurz trocken auf und sah auf mein Bier. Er hatte mich also auch betrogen. Ich war nichtmal richtig überrascht davon. Irgendwie war es mir klar. Warum war Sandy so besessen davon uns zusammen zu bringen? Ich hatte von Anfang an recht, dass war keine gute Idee! Und ich Idiot habe ihm natürlich alles blind geglaubt. Warum bin ich so scheiße leichtgläubig?! Und warum hat er mir so zwanghaft weis machen wollen, ich wäre ihm wichtig? Ich meine, wie man sieht bin ich das ja offensichtlich nicht.

"Schlechter Tag?" fragte plötzlich jemand neben mir. Ich sah auf und konnte Maisons strahlendes Gesicht erkennen. Ich lächelte leicht, froh darüber, dass er auch hier war. "Kann man so sagen" murmelte ich. Er bestellte sich auch ein Bier und sah mich dann an. "Willst du darüber reden?" fragte er. "Nicht wirklich" seufzte ich und nahm noch einen Schluck. "Beziehungsstress ist es also" schlussfolgerte er. Ich lachte trocken auf. Ich sah zu Ace, der inzwischen auf dem Schoß von dem Typ saß. Er sollte beten, dass er nicht später zu mir ankriechen würde. "Ich hab im Moment keine Beziehung" sagte ich dann und riss meinen Blick wieder los von den beiden. Maison hatte meinen Blick verfolgt und sah mich zerknirscht an. "Weißt du was, wir werden dich auf andere Gedanken bringen" sagte er euphorisch und bestellte eine Runde Shots. "Ich muss später aber noch laufen können" meinte ich, worauf er mich verschwörerisch angrinste. "Das werden wir noch sehen" zwinkerte er mir zu und haute den ersten runter.

Nach fünf Shots war ich definitiv lockerer als vorher und nicht mehr so niedergeschlagen. "Weißt du, er spielt mir vor er würde was Empfinden, dabei wollte er mich nur ins Bett kriegen. Dabei wusste er so viel über mich! Wie kann man nur so unmenschlich sein?" fragte ich sauer und sah wieder rüber. Sie saßen Glücklicherweise wieder nebeneinander und Tranken nur was zusammen. Maison redete gerade etwas, wobei ich ihm kein Stück zuhörte. Wie gerne würde ich rüber laufen und ihm so fest eine reinhauen, dass seine Nase gebrochen ist. Und ihm Zähne rausfliegen. Oder dass er einfach gleich daran verreckt. Er hob grinsend seinen Blick und sah mir direkt in die Augen. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Sein Grinsen verschwand schlagartig von seiner hässlichen Fresse. Maison legte seine Hände auf meine, die ich wieder leicht lockerte.

"Alex" sagte er sanft und drehte meinen Kopf zu sich. "Ich bin für dich da, okay" sagte er ruhig und mit so viel Ehrlichkeit in seiner Stimme, dass ich leicht lächeln musste. Ich warf einen Blick auf die Uhr, dass es mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. 23:57 Uhr. "Fuck!" fluchte ich und stand schnell auf. "Was ist?" fragte Maison besorgt. "Ich muss nach Hause!" fluchte ich, trank mein Bier in einem Zug leer und lief raus aus der Bar. "Hey, ich begleite dich mit nach Hause" sagte er auf einmal neben mir. "Das musst du nicht" meinte ich lächelnd. "Ich weiß". Er verflocht unsere Hände miteinander und so liefen wir zusammen zu mir. Gleich werde ich wieder einsam in einem kalten Bett liegen.

Ein bisschen abgehetzt kamen wir an. Ich drehte mich um und wollte mich gerade von ihm verabschieden, da sah ich in sein lächelndes Gesicht. "Weißt du was?" fragte ich ihn, worauf er mich neugierig ansah. "Du schläfst heute bei mir" beschloss ich. "Was? Es ist okay, ich gehe wieder nach Hause" sagte er lächelnd. "Nein, ich habe mich den ganzen Abend bei dir ausgeheult und dich mit meinen Problemen zugemüllt und du hast mich sogar noch nach Hause gebracht" sagte ich und nahm seine Hand.

"Alex" sagte er sanft. "Es ist okay. Ich war gerne für dich da und wenn noch etwas ist, kannst du mich gerne anrufen, okay. Du musst dich nicht irgendwie revanchieren" meinte er lächelnd. Wie kann man nur so verdammt nett und süß gleichzeitig sein?! "Ich will aber nicht alleine sein" stammelte ich leise und sah auf den Boden. Er hob mein Kinn leicht an und sah mir in die Augen. "Sag das doch gleich" hauchte er. Nickend schloss ich die Tür auf und trat ein. Der Fernseher im Wohnzimmer lief noch, was darauf schließen ließ, dass meine Mom gewartet hatte.

Ich lief ins Wohnzimmer, wo sie mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. "Ich kann noch alleine laufen und ich bin nur" ich warf einen blick auf die Uhr, "10 Minuten zu spät. Maison tauchte hinter mir im Wohnzimmer auf. "Hi" sagte er, wieder mit einem Strahlenden lächeln, was mich vielleicht ein wenig starren ließ. "Hi?" gab meine Mom ebenfalls höflich von sich und sah mich dann wieder mit so einem Blick an. "Das ist Maison, er schläft heute hier" sagte ich knapp. Sie lächelte uns nochmal an, sah mich aber mit einem warnenden Blick an, der wohl soviel hieß wie, 'er wird auch nur schlafen' ehe ich seine Hand schnappte und ihn mit hoch in mein Zimmer zog, dass ich abschloss.

"Sie ist nett" sagte er und setzte sich auf mein Bett. "Sie ist netter wenn sie nicht gerade denkt, dass ich mir irgendwo die Birne wegsaufe" murmelte ich und ließ mich auf mein Bett fallen. Ich kickte meine Schuhe von den Füßen und zog meine Hose aus, ehe ich mich in meine Kissen kuschelte. Maison tat wohl das gleiche und schaltete dann das Licht aus. Er legte sich zu mir und zog mich nah an sich, dass ich mich an ihn kuscheln konnte. "Danke" murmelte ich gegen seine Brust. "Nicht hierfür" sagte er leise und schlang seine Arme ein stück fester um mich. Ich atmete tief durch. Ich will einfach nur mal wieder bei jemandem einschlafen, der mich aufrichtig liebt.

This love has to End (boyxboy)Where stories live. Discover now