HONEY // BTS Jungkook FF

60 // bitter

//Mein Blick glitt über die Kartons im Raum "Was machen wir jetzt?", fragte er müde, "Warten..." gab ich ebenso müde zurück. Das Bett raschelte "Bist du wirklich Okay?" wiederholte er die Frage von gerade "Es geht schon Jungkook... Du solltest jetzt schlafen. Ich werde noch ein paar Sachen zusammen packen, wenn ich schon mal hier bin" damit war das Thema für mich abgeschlossen. Ich bewegte mich auf die Kartons zu und begann einen nach den anderen zu öffnen, während draußen der Sturm zunahm. Papa würde erst nach Hause kommen, wenn der Sturm vorbei war und Miss. Tamashi, traute sich wahrscheinlich nicht mehr vor meine Augen, denn sie wusste, sie hatte mich gerade verletzt.//

Honey POV:

"Sag mal Honey... Was war deine Mama eigentlich von Beruf?" ich drehte mich zu Jungkook um, der das Bild meiner Mutter über seinem Kopf in den Händen hielt und betrachtete, anstatt zu schlafen. Ich seufzte und griff nach einem grauen Koffer, welchen ich auf den Boden vor mir legte "Schuhdesignerin" der Reißverschluss gab ein leises Kratzen der Widerspenstigkeit von sich, als ich ihn langsam öffnete. Wie oft ich diesen Koffer schon auf und zugemacht hatte, sah man daran, wie ausgeleiert der Reißverschluss bereits war. Es erinnerte mich an die vielen Male, in denen ich packen mussten, aber auch an die, wo ich von Papa einfach zurückgelassen worden bin. So wie hier in Korea.

"Schuhdesignerin..." Wiederholte er das Wort und es klang irgendwie magisch, als er es sagte "... Also haben sich deine Eltern so kennengelernt?" ich öffnete den Deckel und ließ ihn auf den Boden fallen "Ja... Papa war Kolumnenschreiber in einem Modemagazin... Damals war er sogar noch Stundet und Mama eine aufstrebende junge Designerin, mit einem großen Traum. Sie besuchte eine Designschule..." erklärte ich etwas abwesend. Ich sprach nicht gerne darüber "das klingt nach einer interessanten Geschichte, erzähl mir mehr!" bat Jungkook müde.

Ich holte tief Luft und stieß sie dann seufzend wieder aus. Es war lange her, dass ich diese Geschichte das letzte Mal erzählt hatte. Solange, dass ich mich nicht mal mehr daran erinnerte. Ich war nie jemanden so nahe gewesen, das ich freiwillig darüber sprechen wollte, doch bei Jungkook war es anderes. Ihm, wollte ich es erzählen und das ganz freiwillig "Papa sollte für eine Kolumne über junge Designer, eine der Designerinnen interviewen und ihren Weg bzw. Alltag begleiten .... naja.... alles kam, wie es kommen musste. Papa sollte Mama eine Woche lang auf Schritt und Tritt folgen. Das war die Zeit in der sie sich ineinander verliebten. Mama sagte, dass Papa sie sofort in seinen Bann gezogen hat. Er war so Mode begeistert, interessiert und intelligent! Außerdem war er sehr Wortgewandt und aufmerksam...Aber auch etwas nervig... doch es dauerte, bis sie zusammen kamen. Mama wurde damals zum ersten Mal krank. Sie bekam Lymphdrüsenkrebs. Daher wollte sie meinen Vater erst nicht Daten. Sie hatte Angst... doch damals waren ihre Heilungschance gut und sie überwand den Krebs... Sie begann meinen Vater zu Daten und 1 Jahr später heirateten sie ... Mama sagte, es kam ihr immer wie ein Traum vor... Es war Liebe auf den ersten Blick... Romantisch wie in einem Buch... Und der Traum wurde 2 Jahren später noch perfekter, als ich zur Welt kam..."

Ich erzählte ihm noch mehr und auch wenn mir ab und an eine Träne über die Wange rollte, tat es gut davon zu erzählen und die Erinnerungen aufzufrischen, die so alt waren, dass sie schon fast verblassten "und deine Eltern?" fragte ich nach einer Weile zurück "Wie, lernten deine Eltern sich kennen, Jungkook?"

Hinter mir war es ruhig. Der Sturm hatte aufgehört und ich konnte Jungkooks gleichmäßigen Atem wahrnehmen. Langsam wand ich meinen Kopf zu ihm. Seine Augen waren geschlossen und sein Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig. Er war eingeschlafen! Ein müdes Lächeln legte sich auf meine Lippen "Nu gut...Ruh dich aus...." wisperte ich in die Stille und spürte, wie eine letzte warme Träne über meine Wange rollte. Schnell wischte ich sie beiseite und widmete mich wieder meinem Koffer. Es war gut, wenn er schlief! Jetzt hatte ich Zeit zu packen.