Kapitel 38°

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Doch dann muss ich zurückdenken was Taehyung mit den Mädchen macht, mit denen er einmal seinen Spaß gehabt hat: Er lässt sie fallen.

Es geht ihm nur um den Spaß. Er fühlt nichts dabei. Er hat nichts dabei gefühlt. Aber ich schon. Es versetzt mir einen Stich im Herzen zu wissen, dass ich ihm morgen so egal bin, wie all die anderen Mädchen.

Bei dem Gedanken fließt mir eine Träne über die Wange, was Taehyung aber nicht sieht. Ich drücke mich noch enger an ihn und verstecke meine Gesicht an seiner Brust.

'Aber eigentlich haben wir doch noch gar nicht richtig..? Oder?'

Er drückt mich fest an seine Brust und deckt uns zusammen zu.

Es ist schon früher Abend und ich will nach Hause gehen. Als ich Anstalten mache aufzustehen, lässt Taehyung lockerer und schaut mich fragend an.

"Ich will eigentlich nach Hause", erkläre ich während ich mir gerade die Bluse der Schuluniform zuknöpfe.

"Du kannst auch hier schlafen", bietet Taehyung mir an. Ich schüttele schüchtern den Kopf und gehe aus seinem Zimmer sobald ich fertig angezogen bin. 

Dann höre ich wie Taehyung aus dem Bett springt und mir leicht bekleidet folgt. Erst auf der Treppe nehme ich das Donnergrollen und den Regen wahr.

'Scheiße, das ist jetzt nicht wahr!'

Ich gehe zur Haustür und öffne sie. Ich spüre wie Taehyung hinter mich tretet und seine Wärme an meinem Rücken. Plötzlich erleuchtet ein greller Blitz den Himmel und ein ohrenbetäubender Donnerschlag folgt darauf.

Ich springe zurück und schlage die Tür wieder zu. Taehyung schlingt seine Arme von hinten um mich und lacht - mich wahrscheinlich aus - direkt neben meinem Ohr.

"Es soll die ganze Nacht ein Gewitter geben. Du wirst wohl hier schlafen müssen wenn du da nicht raus willst", meint er. Er lässt mich los und zur Treppe um wieder hoch zu gehen. Doch ich folge ihm nicht. Ich verstehe ihn einfach nicht.

"Wieso tust du das?", frage ich ihn in einem etwas verzweifelten Ton.

"Tue was?"

"Normalerweise würdest du doch jedes Mädchen vor die Tür setzen. Selbst wenn sie Angst vor solchen Gewittern haben. Also wieso tust es nicht mit mir?"

Taehyung sieht mich ernst an und kommt dann wieder die paar Treppenstufen runterspringend zu mir. Er packt mein Handgelenk und zieht mich hinter sich her zu den Treppen. Widerstand ist zwecklos.

"Du hast meine Frage nicht beantwortet!", werde ich wütend.

"Das werde ich auch nicht."
Ich schaue ihn beleidigt an, oben angekommen.

"Dann kann ich dich noch weiter als mein Spielzeug benutzen. Ist es etwa das, was du von mir hören willst?", fragt er.

Ich starre ihn mit weit aufgerissenen Augen an, weil  mich seine Worte zutiefst schocken.

'Aber warum schockt mich das eigentlich? Tief in meinem Inneren wusste ich das längst schon. Das ich ein Spielzeug wie alle anderen Mädchen für ihn bin. Nur jetzt hat er es mal laut ausgesprochen. Ich schätze, ich wollte die Wahrheit einfach nicht einsehen.'

Ich lasse mich von ihm in sein Zimmer zurück ziehen und er bleibt vor seinem großen, begehbaren Kleiderschrank stehen. Er nimmt frische Wäsche heraus und drückt sie mir in die Hand. 

"Zieh dich um", schaut er mich mit einem eindringlichen Blick an.

Ich schaue ihn zweifelnd an und laufe rot an. Soll ich mich etwa hier direkt vor ihm umziehen?

Als er meinen Blick bemerkt meint er: "Wenn du willst kannst du dich auch im Schrank umziehen, auch wenn ich nicht weiß, was du jetzt noch vor mir verstecken willst."

Den Blick auf den Boden gerichtet gehe ich in den kleinen Raum und schließe die Tür hinter mir. Als ich fertig bin schaue ich mich im Spiegel an. Das schwarze Shirt ist viel zu groß und die Jogginghose kommt auf dem Boden auf, was mich beim Gehen etwas stört.

Ich öffne die Tür und sehe das Taehyung ohne Shirt (!) auf dem Bett sitzt und irgendwas auf seinem Handy tippt. Mein Herz macht einen Satz.

Obwohl ich schon intimere Handlungen mit ihm hatte, ist es mir trotzdem noch etwas peinlich ihn so zu sehen. Als ich in sein Zimmer eintrete, hebt er seinen Kopf und lächelt, wahrscheinlich, weil ich so lustig durch seine überdemensionale große Kleidung aussehe. Er legt sein Handy beiseite und sagt: "Komm her, Kitten."

Ich komme langsam auf ihn zu und bleibe vor ihm stehen. Er schaut nach oben in meine Augen, legt seine Hände um meine Taille und zieht mich auf seinen Schoß.

Erschrocken schnappe ich kurz nach Luft auf und dann spüre ich auch schon wie sich seine sanften Lippen auf meine legen. Er ist wirklich ein fantastischer Küsser. Aber ich erwidere nicht.

Mir ist alles vorhin durch den Kopf gegangen und ich bin nun sehr unsicher. Ich weiß nicht einmal ob ich noch länger willkommen bin und das macht mich traurig. Taehyung bemerkt dies sofort, das etwas nicht stimmt und fragt - sogar besorgt - nach: "Was ist?"

Nachdem ich ihm keine Antwort gebe fügt er etwas leiserer hinzu: "Bereust du, was du getan hast?"

'Ganz ehrlich?'

"Nein", spreche ich mit fester Stimme aus und ich sehe wie sich sein Gesicht erhellt. "Gut, denn ich habe noch so einiges mit dir vor."

Ich lege meine Lippen auf seine auf seine und erfahre wieder einen der schönsten Momente in meinem Leben. Ich rufe meine Mutter noch kurz an um ihr Bescheid zu geben, dass ich heute bei "Yuna" übernachten würde. Dafür brauche ich etwas Überzeugungskraft aber schlussendlich kann ich sie doch überreden.

Dann legen Taehyung und ich uns zusammen ins Bett. Er nimmt mich von hinten in den Arm und kuschelt sich an mich (Löffelchen-Stellung). Ich genieße diese Wärme und zu wissen, dass ich nicht alleine bin. Das Gewitter konnte ich bis jetzt ziemlich gut ausblenden. Aber jetzt höre ich den Donner noch deutlicher als vorher. 

Manchmal erschrecke ich sogar so, dass ich leicht zusammen zucke.

'Scheiße, ich will nicht, das er  weiß, das ich Angst vor Gewittern habe!'

Doch da war es anscheinend schon zu spät. Taehyung legt einen Arm unter meinen Kopf und mit dem anderen umschlingt er meine Taille und drückt mich fest an sich. "Ich bin da, alles gut, Baby", murmelt er mir schläfrig ins Ohr. Dadurch kann ich mich wirklich beruhigen und schlafe wenig später friedlich in seinen Armen ein.

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Fortsetzung folgt...♡

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Like a scenery // Taehyung ff ✔Where stories live. Discover now