Kapitel 57°

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Genervt lasse ich mich an einen Tisch im hintersten Ecken der Bibliothek plumpsen. Taehyung kommt auch gleich darauf zu mir und legt seine Tasche neben mir auf dem Tisch ab ehe er such schon wieder verschwindet.

Mit einem Arm voller Bücher kommt er kurz darauf wieder zurück und lässt diese voll auf den Tisch vor mir krachen. Er hält wohl nicht viel von der Vorschrift sich in einer Bibliothek so leise wie möglich zu verhalten um andere nicht zu stören.

Dann setzt er sich auf den Stuhl, der neben mir steht und schlägt ein Buch mit den passenden Seiten auf. Augenrollend nehme ich einen Stift und Block hervor und fange an.
Hat ja sowieso keinen Sinn sich zu weigern. Was weiß ich, welche Maßnahmen er sonst erreifen würde, damit ich die Aufgaben erledige.

Nach zwei Stunden Quälerei bin ich immer noch nicht wirklich weiter gekommen. Die meisten der Aufgaben, die ich schaffe sind falsch. 
Zum einen rein und zum anderen wieder raus. Das ist einfach so bei mir in Mathe. Oder beziehungsweise in allen Themen, die mich überhaupt nicht interessieren.

Bald darauf kommt auch schon die Bibliothekarin und deutet uns daraufhin, dass wir gehen müssen, da die Bibliothek in kürze schließt.
Seufzend bringt Taehyung die Bücher wieder zurück und wir verschwinden endlich aus der Schule.

"Was jetzt?", fragt er mich draußen.
"Wie was jetzt?", antworte ich mit einer Gegenfrage.
"Na du kannst Mathe immer noch nicht und ich habe Mrs. Lee versprochen, dass du das alles bis morgen kannst."
"Ich will gar nicht wissen, was du dieser Frau noch so alles versprochen hast", murmele ich leise vor mich hin.

"Was?", fragt Taehyung nach, weil er mich - hoffentlich - nicht verstanden hat.
"Ach nichts", antworte ich und setze an nach Hause zu gehen.
"Hey! Wo gehst du hin?"
"Nach Hause?!"
"Okay, dann komme ich mit dir", beschließt Taehyung ohne auch nur meine Meinugn dazu hören zu wollen.

"Was? Aber... nein!", stammele ich.
"Was? Wieso denn?", fragt er, fährt dann aber fort, "deine Mutter ist doch wahrscheinlich sowieso nicht daheim also sollte es in der Hinsicht kein Problem sein."

Ich senke meinen Kopf um meine aufsteigenden Gefühle zu verstecken.
"Oh warte, hast du etwa Angst mit mir alleine zu sein?", schlussfolgert er, "davor, was ich mit dir anstellen könnte?"

Als ich nicht antworte drückt er mich gegen die nächste Hauswand und stützt beide Arme rechts und links von mir gegen diese.
Taehyung beugt sich zu mir und sein Kopf kommt meinem Hals gefährlich nahe. Ich drehe meinen Kopf beschämt in die entgegengesetzte Richtung und ich glaube er hat recht, vielleicht habe ich Angst davor.

"Hat mein Baby, dem ich meine Liebe gestanden habe wirklich so viel Angst vor mir?", haucht er gegen meinen Hals und sein Atem kitzelt auf meiner Haut, "mache ich dich wirklich so nervös?"

Ich kann spüren, dass seine Lippen nur noch wenige Millimeter von meinem Hals entfernt sind und warte eigentlich nur darauf, seine weichen Lippen auf meiner Haut zu spüren.

Doch so soll es nicht geschehen, denn er drückt sich von der Wand weg und setzt einfach den Weg fort. Ohne ein weiteres Wort, geht er einfach weiter. Zu mir nach Hause.

Bei mir zu Hause angekommen krame ich schnell den Schlüssel raus und entsperre das Türschloss. Der Weg war wirklich sehr schweigsam und die Situation wurde mir immer unangenehmer. Er hat jetzt eigentlich nur die Bestätigung, dass ich immer noch sehr viel Respekt vor ihm habe, denn ich weiß, würde er mir nich einmal so nahe kommen, wird sich mein Körper nicht dagegen wehren. Dies wird also ein sehr stressiger Nachmittag, das weiß ich jetzt schon.

Zusammen setzen wir uns an den Tisch neben der Küche und ich packe meine Sachen aus, um das Lernen schnell hinter mich zu bringen. Und damit auch die Zeit mit Taehyung.

Like a scenery // Taehyung ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt