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Wirkungen

Frisch gebadet, saß ich am Tisch, dort roch es am meisten nach den Blumen im Hof, und kämmte mein Haar. Im Burghof hörte ich die Kinder spielen und erinnerte mich, wie ich mit den Campbells und Lucy hier gespielt hatte.

Das Gespräch mit Eric über seine Eltern ging mir nicht aus den Kopf. Denn eigentlich erinnerte ich mich an ELizabeth an diese wunderschöne Frau mit all den ungestümen Söhnen die ein armes Dorfknd wie mich und Lucy in ihre Burg rief, um mit ihren Söhnen etwas kühles zu trinken und ihm Schatten auszuruhen... Es war so viel Zeit vergangen.

Es klopfte zaghaft, kaum zu hören und Ben kam herrein. Er war nicht überrascht mich zu sehen. "Ich wusste das Kora dich hier her bringt. Als ob im ganzen Turm kein Platz für dich gebe."

Oh, ich bitte vielmals um entschuldigung! "Ich habs mir auch nicht ausgesucht..."

Er hob sein großen Hände. "Schon gut, so hab ichs nicht gemeint. Es ist nur ungewohnt dich hier zu sehen. Es ist Jahre her."

Allerdings. "Und auch das hatte kein gutes ende..."

Ben grinste müde und sah neben mir aus den Fenster. "Ach was, so schlimm war es gar nicht." Er kam an den Tisch. "Du könntest dich mit MIchels Frau zusammen sprechen, vielleicht leiht sich dir ein Kleid."

Ich wurde in einer alten Hose festgenommen. Denn in Hosen war man schneller und das war für mein Geschäft natürlich besser. "Ich verstehe...Aber ich werde Lucy bitten mir mein Kleid zu bringen."

"Bist du sicher? Vergiss nicht das du dem Sheriff überzeugen musst, das du meine Frau bist."

"Du kennst mein Kleid doch nicht."

Ben setzte sich mir gegenüber und goss sich Wein in ein Glas ein. "Ich sage nur, das meine Frau nur das beste hätte."

Irgendwas löste das in mir aus. Ein Bedürfnis. Nur welches es war konnte ich nicht ganz verstehen, ansonsten hätte ich es direkt wieder abgetötet.

Ben nahm einen großen Schluck und sah auf die Schwerter an seiner Wand hinter mir. Seine Augen waren beeindruckend. Wann wurden mir Bens Augen denn überhaupt so präsent? So sehr, das ich nicht wegsehen konnte.

Er spührte wohl meinen Blick und wandte seine Aufmerksamkeit auf mich. Ich spührte mein Herz einen satz machen, konnte aber dennoch nicht den Blick abwenden. Konnte Hass einen wirklich so schwer in seinen Bann ziehen, das man schon nicht mehr wusste, ob es tatsächlich noch hass war?

Bens Blick zuckte plötzlich zu meinen Lippen und wieder zurück. Als uns beiden klar wurde was das bedeutete, sprangen wir beide vom Tisch auf.

Wieder beäuten wir uns. Diesmal aber wie wilde Tiere. Beide auf der Lauer.

Ben war der jenige der sich abwandte und den Schliefstein vom Kamin holte. "Wenn du möchtest kannst du Kora bitten dich zu Lucy zu bringen."

Oh. Er warf mich raus. "Gut." Moment. Er warf mich raus!? "Dann verdiene ich mir gleich was bei ihr dazu."

Ehe ich die Tür hinter mir zufiel ließ, sah ich noch seinen finsteren Blick.

Kora hatte mich tatsächlich zu Lucy ins Dorf geritten. Er ließ mich dort hinein und war sich komischerweiße so sicher, das ich ihm nicht abhauen würde, das er einfach im Dorf untertauchte. Ich war nicht so zuversichtlich wie er. Im Moment war mir nicht so sehr danach zurück zu Ben zu kommen.

Lucy lachte heiter und strich sich ihr seidiges schwarzes Haar hinter die Schultern. "Ach, wie goldig naiv du noch bist. Wie kannst du überhaupt hinterfragen ob er dich mag? Bei dieser Anziehung?"

Ich mochte es gar nicht wenn man mich verlachte. "Tja, woher willst du wissen wie diese Anziehung ist?Du hast es nie gesehen. Auch Schlangen haben eine gewisse Wirkung auf Mäuse."

Lucy nickte, nicht im mindesten Überzeugt. "Hast du je geträumt ihn zu küssen?"

"Hast du keine eigenen Träume?"

"Ich mag es gar nicht wenn du so schnippisch tust! Mir kannst du es doch sagen. Nach der Sache mit Eric habe ich dir alles erzählt."

"Ich weiß aber ehrlich nicht was ich sagen soll, Lucy. Ales was da zwischen mir und Ben ist, kommt nur von diesen Zustand, das wir auf engen Raum zusammen sind."

"Also der weiße Ritter ist ja wohl wirklich nicht so eng."

Gerade als ich antworten wollte, kam Harvey herrein. Lucys fünf Jähriger Sohn. Er hatte schwarze seidiges Haar und wunderschöne blaue Augen. Schmutzig undmit blutender Nase schloss er hinter sich die Tür. "Tut mir Leid das ich das Essen verpasst habe."

Lucy sprang sofort auf. "Was ist dir denn zugestoßen!? Komm her..." Sie hockte sich vor ihm und drückte ihm ein Tuch an die Nase. "Schon wider diese Brüder? Na warte, die werden was zu hören bekommen..."

Da Harvey ein Bastard war aber ein Vater vermutet wurde, wurde Harvey sogar noch schlimmer gequält als normale Bastarde.

Lucy knurrte zornig. "Sag mir ob es diese mießen Berthold Kinder waren oder die Ibaros? Hörst du Harvey!"

Das Kind hatte Augen, da schmolz Stahl dahin. "Bitte überlasse es mir. Ich mach das schon."

Da war unmöglich diese Kinder waren alle älter und größer wie dieser Kleine Kerl. Der hatte mich soeben endeckt. Er grinste hinter dem Tuch hervor. "Hallo Emma!"

"Hey, Harvey." Ich deutete auf den Zerissen Ärmel, den er bis eben so geschickt versteckt hatte. "Hast du dich wenigstens auch austeilen können?"

Beinah etwas in seinen stolz gekränkt funkelte er mich an. "So ein Unsinn! Verdroschen habe ich sie!"

Oh ein echter Mann. Schon am Lügen ohne rot zu werden. "Da bin ich sicher du kleiner Lump. Soll ich dir deinen Ärmel flicken?"

Lucy hob überrascht die Augenbrauen. "Musst du nicht zurück?"

"Ist Ben mein Vater der mir vorschreiben darf wann ich Zuhause sein soll? Ich bleibe heute Nacht hier."

Der stählerne RitterWhere stories live. Discover now