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Eine Blitzidee

Müde streckte ich meine Glieder und beugte mein Kreuz durch... Es war eine wohltat. Ben lachte heiser wegen meinen dummen seligen Gesichtsausdruck.

"Gut geschlafen?"

"Tief und fest..." Er saß an die Kissen gelehnt im Bett, beugte sich zu mir für einen Kuss und lehnte seinen Kopf danach zurück an den Kopfteil. "Wie lange bist du schon wach?"

"Nicht so lange. Aber ich hab darüber nachgedacht. Über das von Gestern. Vielleicht sollten wir nicht mit ihnen trauern sondern sie aufheitern. Was sagst du über eine Jagd?"

Ich hob meine Schulter und vergrub mein Gesicht wieder in meinen KIssen. Unsaft schlug er mir aufs Hinterteil. "Sag schon!"

"Mach das nicht nochmal..."

Lachend rollte er sich auf mich und biss mir ins Ohrläppchen. "Keine Jagd also. Was sonst?"

"Was fragst du mich das?" Ich brummte in mein Kissen. "Warum hab ich nicht einfach den Mund gehalten?"

Wieder kassierte ich einen Schlag, aber da Ben auf mir lag, konnte ich mich nicht einmal wehren. Ben lachte tief in mein Ohr, weil er wusste das ich ihn was tun wollte. "Komm, Prinzessin. Geleite mich zur Jagd und applaudiere mit den anderen Ladys wenn dein Ritter was gut macht."

Wieder ein Schlag. Diesmal wirbelte ich unter ihm herum, weil er sich absichtlich ein Stück hob. Grinsend nahm er meine Hände, die ihm gerade boxen wollten und küsste meine Knöchel. "Auch wenn du keine Lady bist, kannst du das bestimmt schön imitieren."

"Du bist ein Mistkerl."

Ben lachte schallend und nickte. "Stimmt."

Seine Hände lagen nun links und rechts neben mir, während er mich ganz treuherzig anstarrte. "Schau mich nicht so an, es bleibt mir ja eh nichts übrig..."

"Nicht doch, dein Wunsch ist mein Befehl."

"Mhm... Genau das Gegenteil von dem zu tun, um was ich dich bitte. Das ist dein Befehl."

Wieder lachte er und vergrub dabei sein Gescht an meinen Bauch. "Stimmt auch."

"Da siehst du mal wie schlau ich bin..."

Jedenfalls war ich nicht schlau genug, um mich da raus zu reden. Denn kaum waren wir angezogen, besprach Ben es mit Avan, der es beim Frühstück verkündete, das diejenigen die wollen, gerne mit zur Jagd reiten können.

Michel grinste seinem Sohn zu während er kaute. Der kleine war ganz aufgeregt. "Darf ich diesmal ehrlich mit!? Als dein Kanppe!? Ich bin so aufgeregt!" Hibbelig pendelte er Beine und sah seinen Vater verliebt an. "Darf ich auf einen eigenen Pferd sitzen!?"

"Wenn du gehorchst und tust was ich sage."

"Ehrlich!?"

"Ich will mich nicht genieren, ja?"

Syman knuffte den kleinen Michi verschwörerisch, woraufhin Elain ihn ebenfalls knuffte. Leise und Lächelnd murrte sie ihn was zu, was Syman verlegen grinsen ließ.

Ben sah mich triumphal an. "Siehst du wie es jeden gefällt."

"Ja, ja... gute Idee, Hauptmann."

Lächelt und mit vollen Backen, verzog er sein Gesicht zu einer Grimasse. "Weiß ich doch!"

Nach dem Frühstück, war die Aufbruchsstimmung groß. Die Kinder spielten wild jagen, damit sie später um so ruhigen sein konnten. Die Männer suchten ihre Falken und Hunde zusammen und versogten ihre diemals sogar selber. Sonst übernahmen das Eric, Arin oder Syman.  Aber diesmal waren es zu viele,

Lady Bea war die einzige mit einer engen Lederhose und hoch geschnittenen Stiefeln. Alle anderen trugen Kleider und einen Bogen mit Köcher auf den Rücken. Als wir alle aufsaßen, drehte sich Avan mit seinen Pferd der achtzehn Köpfigen Reitgesellschaft zu. "Neun von uns in den Westen und die anderen in den Norden. Wir treffen uns auf der Burg!"

Avan und Bea, Ben und ich, Eric und Harvey, Michel mit Tessa und Michi und Joe und Claudia. So ritten wir in den Westen, gefolgt von Joes zweiten Sohn Jamie mit den Jagdhunden und einen Mulli, der die Beute nachhause schleppen würde.

***

Harvey wusste nicht genau was er hier zu suchen hatte oder ob es seine Mutter tatsächlich einfach erlaubt hatte. Und obwohl er sich wehrte, mit allen was er konnte, bestand Eric darauf, das der Junge das nicht verpassen durfte. Und so wurde er her geschleift.

Jamie war wohl einer der Söhne von Erics Brüdern. Er war einiges älter als Harvey, sicher um die zehn Jahre. Ein wenig verlegen trottete er neben ihm her, sah auf den Rücken seines Vater der neben seinen Brüdern auf dem Pferd saß und versuchte nicht mit Jamie aneinander zu geraten. Was normalerweiße geschah, wenn jemand herrausfand das er ein Bastard war. Noch dazu von einem Campbell.

"Du heißt Harvey, richtig?" Die Stimme war tief aber nicht böse. "Möchtest du einen Hund mal halten?"

Der Junge mit der Zahnlücke streckte die Hand aus. "Darf ich auch einen, Jamie?"

Der reichte das Seil einer der älteren langsamen Hunde an ihm weiter. "Aber nicht lange. Wenn er anfängt zu schnupper gibst du ihn mir. Sonst läuft er die Beute suchen und schleift dich mit. Hörst du mir zu Michel?"

"Mhm..."

Jamie verdrehte die Augen und hielt Harvey auch ein Seil hin. Zögerlich nahm er es in sah den alten Jagdhund an, der immer ein wenig mit dem Kopf wibbte, wenn er einen Schritt tat. "Wie alt bist du?"

"Bald sieben."

"Dich hab ich nicht gefragt... Ist dir eigentlich aufgefallen das dein neuer Cousin neben dir steht?"

Harvey riss die Augen af bei der Bezeichnung. Cousin... Sowas hatte er? Wow. Jamie lächelte schelmisch. "Ich bin auch dein Cousin."

Harvey  riss die AUgen noch viel weiter auf. Jamie war groß und wirkte stark. Und das war auch sein Cousin!? jamie ballte die Faust, doch wieder Erwartung, knuffte er Harvey nur leicht die Schulter. "Ich bin vierzehn. Und wenn du was brauchst, sagst du bescheid."

Da war Michi auch endlich wieder erwacht. "Und ich auch!"

"Also, wie alt bist du?"

"Fünf." Harvey war zu beeindruckt um viel zu sagen...

Michi sprang und jubelte. "Endlich jemand der jünger ist als ich!"

Die Erwachsenen hatten sich in ihren Sattel umgedreht und starrten die drei Jungs finster an. Nur Eric nicht. Als er das strahlen in Harvey Augen sah, war ihm die verlorene Beute völlig gleich.

Der stählerne RitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt