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Es ist soweit

Es wurden Spiegeleier und Schinken zum Frühstück serviert. Der Tee der dazu gereicht wurde war noch dampfend heiß und jeder am Tisch riss ich um die noch warmen Brötchen.

Außer die drei ältesten Brüder, die mussten natürlich nicht extra um ihr Essen kämpfen. Avan hatte seine Tochter auf den Schoß und streichelte ihre weichen Locken, Michel hatte seinen frechen Lausebengel bei sich und Arin spielte mit seinem. Ben konnte sehen wie Eric seine Brüder dabei beobachtete.

Er war so bald wie möglich aus dem Bett gesprungen. Hatte sich gewaschen und angezogen und war zu Eric gelaufen. Nicht nur um vor dieser Räuberprinzessin davon zu laufen, die ihn jede Beherrschung braubte, sondern auch um Eric von Harvey zu erzählen.

Emma war seinem Blick gefolgt. "Er weiß also bescheid?"

"Natürlich."

"Und was wenn es nicht sein Kind ist und er macht sich jetzt um sonst verrückt?"

"Ob es seins ist wissen wir erst, wenn Eric dort war und sich ein Bild gemacht hat."

Angriffslustig hob Emma die Augenbrauen. Und schon wollte Ben ihr wieder alles vom Körper reißen und ihr zeigen, wie es für sie enden könnte, wenn sie sich wieder mit ihm anlegen wollte.

Selbstherrschung war kaum möglich bei dieser Frau.

"Was soll das heißen, he?" meckerte sie. "Wenn ihm gefällt was er sieht, erkennt er ihn als seinen Sohn an oder was?"

Oh Gott, diese Frau! "Natürlich nicht. He?" Äffte er sie nach. "Einen Campbell erkennt man, so ist es nun einmal. Es gibt einige Zeichen dafür. In einer Großstadt wäre es schwerer, das stimmt. Aber niemand im weitesten Umkreis hat unsere Merkmale."

So, da hast dus. Ben nahm einen großen Schluck Tee und versuchte sich nicht zu sehr daran zu ergötzen, das sie den Mund hielt. Er mochte es eigentlich wenn sie wiedersprach. Aber dieses Thema war ihn unangenehm. Denn für Eric stand viel auf dem Spiel.

Als der kleine Armin von Arin mit einer heftigen Bewegung, seines Vaters Teller vom Tisch fegte, war es einen Moment still. Nur der Kleine sah seinen Vater strahlend an und kicherte.

Dem ganzen Tisch viel die Kinnlade herunter, als Arin einfach mit lachte. "Dir kann man ja nicht mal böse sein!"

Avan, Eric und Ben wechselten einen Blick. Wenn Armin so war wie Arin, und so war es leider, und Arin ihm alles durchgehen lassen würde, konnte ganz England nur auf Elain hoffen.

Diese starrte Arin an, als könne sie selbst nicht so recht glauben was geschah. Als Armin seinem Vater auch noch mit dem Brötchen bewarf, und der auch noch laut lachte, beschloss jeder, sich wieder abzuwenden und es nicht gesehen zu haben.

Syman kam allerdings angelaufen. Er hatte das Frühstück geschwänzt. Offensichtlich. "Avan!"

Avan setzte Helena neben sich auf die Bank und sah zu Ben herüber. Beide wussten was Syman gleich sagen würde.

Ben sah Emma an, die Avans Blick richtig gedeutet hatte. Es war schon praktisch das sie mit ihnen aufgewachsen war. "Der Sheriff kommt."

***

Der Sheriff war ein nicht mehr ganz so schlanker ergrauter und pensionierter Soldat. Er hatte mit Bens Vater schon gemeinsam zusammen gekämpft. Nur erinnerte sich wohl keiner mehr daran, ob sie es gern getan hatten oder nicht. Er war anscheinend ein Knappe gewesen, der die Campbell Mutter Elizabeth wohl beim täuschen geholfen hatte.

Als er die Halle betrat, war die Tafel aufgeräumt und die Kinder und Mütter verschwunden. Dafür waren alle Brüder beieinander sitzen geblieben.

Avan reichte ihm die Hand. "Max."

"Avan." Der alte Mann lächelte breit. "Du bist deiner Mutter verdammt ähnlich, Mann!"

Sichtlich geschmeichelt lächelte er. "Setz dich. Willst du was essen?"

Max winkte ab und fand Erican der Tafel. "Und an dich werde ich mich wohl ewig erinnern!" Dann deutete er auf Ben. "Und an dich. Du warst der überagenste Schüler deines Vaters. Und soweit ich weiß sein Nachfolger als Hauptmann und derjenige der nach mir verlangt hat."

Ben lächelte, das war ja immerhin ein Zeichen das Max wohl nicht so übel sein konnte. "Nicht ganz." Ganz Hauptmann, erhob sich Ben und schritt auf Kora zu. "Steh auf."

Kein einziger der Brüder zuckte auch nur mit Wimper, als Kora sofort eine fing, kaum das er aufrecht stand. Außer Kora und mir, war wohl jeder eingeweiht gewesen.

"Er war zornig auf mich und sendete in meinen Namen eine Nachricht nach London."

Max nickte sachte. "Ich verstehe. Warum warst du zornig auf deinen Hauptmann?"

"Kora war nicht einverstanden, wer Bens Frau geworden ist." schloss Avan und Eric fuhr fort. "ie streitet schon eine Weile deswegen."

Kora senkte rebellisch den Blick. Sein Kiefer war verspannt und seine Hände zu Fäusten geballt.

Der Sheriff von London hatte es wohl geglaubt. "Es ist eine Schande, Junge. Gerade deinen Hauptmann solltest du mehr respektieren."

"Das wird er noch." murrte Ben und drückte Kora auf sein Bank.

"Dennoch würde ich gerne die Dame sehen um die es sich handelt. Immerhin wird sie trotzdem in London gesucht. Und ich möchte sie mitnehmen."

Ich war ja schwer zu übersehen zwischen all den Männern, deshalb sah er mich direkt an während er sprach. Sein Augenausdruck war plötzlich viel härter. Doch da spürte ich Ben in meinen Rücken. "Tut mir Leid, aber meine Frau werdet Ihr nicht einmal ein Haarkrümmen."

Max musterte Ben einen Augenblick und schüttelte bedauernd den Kopf. "Willst du wirklich gegen das Gesetzt verstoßen, Ben? Was würde dein Vater nur dazu sagen?"

"Mein Vater wäre stolz auf mich." Ben lächelte finster. "Immerhin hat er sich sogar mit dem König angelegt um meine Mutter zu bekommen."

Der stählerne RitterOnde histórias criam vida. Descubra agora