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Schlafenszeit

Ben bemerkte Emmas ungemütlichen Blick während er Tarans Tochter Melody anhimmelte. Er war einfach entzückt, das die kleine seinen Finger schon so kräftig halten konnte. 

Taran übrigens auch. Er saß neben Ben und himmelte sie nicht weniger an. Sienna tauschte einen Blick mit Emma, die nicht halb so belustigt war. Aber sie brauchte keine Angst zu haben. Solange sie nicht verheiratet waren würde Ben verflucht gut aufpassen. Danach konnte er nichts garantieren.

Arin saß neben Sienna und Taran und starrte Armin an. Scheinbar ungerührt. Elain grinste beide Väter an und stieß Arins Schulter an. "Es muss jetzt ins Bett, Arin."

"Warum denn auf einmal so früh?"

Taran sah zu Sienna die ihm viel sagend ansah. Es war nicht früh und die beiden Väter wussten das genau. Aber keiner der beiden harten Kerle brachte es übers Herz die beiden Jüngsten Campbell Mitglieder zum ersten mal in ein fremdes Bett zu bringen, weit weg von ihren Vätern. 

Taran nahm Melody und hob das todmüde Kind Sienna entgegen. "Sie ist hellwach."

Arin wollte Elain das selbe beweisen, aber Armin schlief. Tief und fest. Elain stand auf und nahm ihn hoch. "Du siehst ihn ja morgen wieder."

Arin zuckte säuerlich die Schulter, als wäre das alles kein Problem. Taran war da viel offener. Als Sienna ebenfalls aufstand küsste er Melody die Wange als wäre es das letzte mal.

Ben sah wie Emma grinste und wagte es sie zu küssen. "Ist doch niedlich."

"Lass das sein Ben."

"Ich sag ja nichts. Außerdem habe ich die erste Wache. Du kommst doch sicher mit?"

***

Das Holz im Kamin knackte und obwohl der Räum mollig warm geworden war, weigerten sich die Rabauken schlafen zu gehen. Aber wie auch, wenn ihr Onkel herzhaft lachte, wenn jemand was kluges ausspuckte. Harvey hatte die Decke bis zum Kinn hochgezogen und beobachtete seine Cousins stumm aber laut lachend. Syman und Jamie hatten sich gemeinsam in eine Ecke gehockt. Aber Michi und Helena waren nicht in die Betten zu bekommen. 

Ich saß zwischen der Grippe mit Melody und Armin und dem Bettchen für Michis kleine Schwester Sue. Das die drei so gut schliefen bei den Krach war mir ein Rätsel. 

Ben hob Michel über die Schulter und klemmte sich Helena unter den freien Arm. "Alles klar, ich hab gewonnen. Schlafenszeit."

Michel jammerte. "Aber ich bin nicht müde, Onkel Ben."

"Kein Aber mehr."

Helena hatte geflochtene Zöpfchen und sah aus wie das lebhafte beispiel eines kleinen blonden Engelchen. "Nur noch eine Stunde?"

"Ich hör wohl nicht recht?" Er setzte beide ab. "Na kommt, ihr wisst ihr seid selber schuld daran."

Michel fiel bockig auf sein Lager. "Hätte Vater mich nur verprügelt..."

"Nein, das wäre dir nicht lieber gewesen." Ben hockte sich zu ihnen. "Ihr hätten nicht vor die Mauer gehen sollen obwohl ihr wusstet was ihr riskiert."

Michel verzog frech das Gesicht. "Ja, Prügel. Aber doch nicht früher schlafen gehen."

Harvey verzog ebenfalls das Gesicht und setzte sich auf. "Wo ist das Problem? Ist doch nur Schnee. Zuhause bei Mutter durfte ich raus wann ich wollte."

Ben sah über die Schulter zu mir. "Nun, ich weiß nicht warum sie es erlaubte. Aber dein Vater kennt die Gefahren hier besser als du. Und er meint es gut."

Helena warf zornig die Decke zurück. "Mein Vater weiß auch immer alles besser."

Syman schnaufte sarkastisch. "Gerade dein Vater krümmt dir kein Haar. Besser gerade du beschwerst dich nicht."

"Ach ja!? Woher willst du wissen was er tut oder nicht!?"

"Weil du ein Freches Gör bist! Das sagt alles!"

Ben verdrehte die Augen. "Genug. Die Babys benehmen sich ja besser als ihr."

Michel wusste dennoch was zu sagen. "Es ist langweilig auf der Burg."

Harvey nickte zornig. "Und nichts darf man machen. Irgendeiner entdeckt einen immer."

"Ja!" Helena schmollte unbewusst. 

Syman stand auf und kam aus dem finsteren Eck. Wie nebenbei warf er einen Blick auf Armin und kam bei Ben zum stehen. "Es ist auch so das da draußen einer war. Ich hab ihn erst heute gesehen."

Michel und Harvey sprangen zornig wieder auf. "Sei doch still! Er sagte wir dürfen das niemanden sagen!"

Jamie kam sturmumwölkt näher. "Und da gehorcht hier plötzlich!?"

Ben stand auf um Syman besser anzusehen. "Ich höre?"

"Er war groß und immer irgendwie in Deckung. Und er lockt die Kleinen immer raus."

"Und euch nicht, nein?"

Syman grinste charmant mit einen Grübchen. "Nicht er lockt uns raus. Wir waren schon draußen da war er noch nicht hier."

Harvey wollte schon wieder liegen gehen, da kam mir ein grauenvoller Gedanke und ich kam zu der Gruppe dazu. "Harvey, seit wann ist der Mann dort."

Bockig ignorierte er mich und zog die Decke hoch. Ben und ich tauschten einen Blick. Er sah Michel mit einen strengen Blick an. Der wollte erst ebenfalls bocken, aber er schaffte es nicht. "Naja, seit vielleicht einer Woche..."

Ben biss die Zähne zusammen. "Und keiner von euch wollte mir oder Kora das sagen? Nein?"

Bei dem ruhigen Tonfall wurde den Kindern mulmig. Aber keiner sagte mehr was. "Geht sofort schlafen. Höre ich nur einen Mucks wenn Emma und ich zurück kommen, könnt ihr euch auf was gefasst machen."

Nervös setzte Harvey sich auf. "Sagt ihr es meinen Vater?"

Ben und ich waren schon beinahe bei der Tür. Er drehte sich nicht mal um als er antwortete. "Darauf kannst du Gift nehmen."

Vor der Tür stellte er zwei Wachen vor die Tür und einen der den Flur auf und ab marschierte. Dann liefen wir in die Halle und trommelten alle zusamen.

Der stählerne RitterWhere stories live. Discover now