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Schlauchend

Die Vorbereitungen für den Aufbruch, waren Lebensmittel technisch bald erledigt. Was die warme Kleidung betraf, mussten wir nachlegen.

Die Mütter inspizierten ihre Kinder und Männer und Strickten was das zeug hielt. Ich nicht. Ich legte die Füße hoch und achtete darauf das Avans Arbeitszimmer warm blieb. 

Ben hingegen hatte mehr Stress als üblich. Nicht nur das er für unsere Sicherheit sorgen musste was meinen Vater auf der Reise betraf, jetzt musste er die Burg für seine Abwesenheit auch noch absichern.

Sienna hob ihr Baby aus ihrer Wiege und hielt ihr das neue Gewand an. "Schau wie du wächst, Melody..." Schmunzelnd sah sie mich an. "Ben war heute schon bei ihr, noch bevor ich richtig wach war."

"Seit die Kleinen hier in einem Raum schlafen, fällt einen erst auf wie sehr er die Kinder liebt, nicht?"

Bea legte ihr Strickzeug beiseite. "So war er immer schon. Als ich hier auf die Burg kam, hatte er immer einen der kleinen bei sich. Aber meistens war es Kora. Und laut Avan war er schon lange vor meiner Zeit so auf die Kinder der Burg."

Sienna grinste ihre Melody verliebt an. "So ist das mit den harten Kerlen."

Plötzlich schwang die Tür auf und Avan kam in Begleitung von einen Haufen Kerlen herein. Er biss in einen Apfel und sah auf einen Pergament bogen den Samuel ihn hinhielt. mit der anderen Hand unterzeichnete er etwas, das ein anderer Kerl ihm hinhielt.

Bea riss die Augen auf. "Was zum... Ich dachte im Winter ist es nicht so stressig?"

Bei ihrer Stimmer hörte Avan auf und hörte keinen von den Typen um ihn herum mehr zu. Er beugte sich zu ihr und küsste sie. Weil er noch Apfel in seiner Wange hatte, beulte sie beim Grinsen aus. "Es war schon stressiger."

"Avan, du musst auch zur Ruhe kommen. Ich meine was du können die alle jetzt wollen?"

Avan biss beherzt in seinen Apfel und man sah das er zwar zuhörte, es ihm aber nicht beeinflussen würde. 

"Die Pacht ist vorbei, Essen haben wir kaum noch und Briefe kommen weder rein noch raus bei dem Schnee." Sie musterte ihn genervt weil auch sie bemerkte das er nichts ändern würde. "ISt der Apfel alles was du heute essen wirst?"

Da hielt er ertappt inne. "... Nein, Madam..."

"Avan..."

Ich musste genauso lachen wie die anderen. Es war zu komisch den beiden zuzusehen. 

"Avan du... Ach was solls."

Avan grinste reuevoll und hockte sich zu ihr. Charmant grinsend hielt er ihr den halben Apfel hin. Das verfluchte Campbell Grübchen wirkte. "Ich mach mir nur sorgen."

Samuel stand ungeduldig an der Tür und sah an die Decke. Avan sah es im Augenwinkel. "Komm, wir gehn in die Küche und ich esse was du mir gibst. Versprochen."

Samuel traf beinahe der Schlag. Seine Arbeit würde sich noch ewig ziehen...

"Alles was ich dir gebe?"

"Du solltest den anderen schon auch was überlassen..."

"Das lass meine Sorge sein."

Samuel konnte sich nicht zurück halten. "Avan, in drei Teufels Namen..."

Avans ah ihn nicht an aber jeder sah das boshafte Grinsen. "Heute nehme ich mir alle Zeit der Welt."

Samuel verdrehte die Augen und wandte sich zum gehen. Erst sahen ihm die anderen Männer nur sprachlos nach. Dann folgten sie ihm unschlüssig.

Bea lachte, genau wie wir anderen. "Du bist gemein zu ihm, Avan."

"Es macht zu viel Spaß..."

Bea warf ihr Strickzeug in ihren Korb, sprang auf und packte Avans Arm. "Dennoch nehme ich dich beim Wort, komm!"

Natürlich wehrte er sich, aber gegen seine Bea schaffte er einfach nicht seinen Mann zu stehen. Als die Tür wieder zuging, schüttelte Elain den Kopf. "Bea hat schon recht ihm zu zwingen. Er isst von allen am wenigsten."

Sienna nickte. "Wenn er denn isst. Und mir fällt auf, das die anderen Brüder auch schon anfangen zu verzichten."

Das war mir auch aufgefallen. "Es wird Zeit das wir endlich aufbrechen..."

Ben kam aus gefroren und zitternd zurück, als das Zimmer nur noch von einer kleinen Kerze erhellt wurde, die Kinder schon schliefen und sogar schon die Erwachsenen teilweise. "Es ist saukalt in der Halle."

Seine Lippen waren ganz kalt. "Das Holz war ausgegangen."

"Merke ich..."

Er rieb seine Hände aneinander und lehnte sich an die Wand neben mir. "Wir haben alles soweit besprochen. Bald brechen wir auf und dann wird geheiratet."

Ich musterte ihn von der Seite und beobachtete wie er die Kinder beim Schlafen beobachtete. "Du kannst es kaum erwarten eine Familie zu Gründen, nicht?"

Ertappt sah er auf seine Stiefel. "Setze ich dich damit unter Druck?"

"Nein." Immerhin setzte man sich damit ja auch auseinander, wenn man zu einer Hochzeit ja sagte. "Werden wir hier in der Burg bleiben?"

"Ich dachte schon. Als Hauptmann wäre ich fast täglich hier. Über Stunden. Manchmal auch Nachts."

Hier schmiegte mich an ihm und schloss erschöpft die Augen. "Das warten schlaucht einen ganz schön... Hört sich aus meinen faulen Mund dumm an, aber ich will jetzt meckern..."

Ben lachte leise. "Warum denn?"

"Keine Ahnung. Vielleicht färben die Kinder auf mich ab..." Ich hörte seinen Herzschlag, denn ich hatte den Kopf auf seiner Brust. Es war so beruhigend, das ich beinahe einschlief.

Bis seine große Hand durch mein Haar fuhr. "Ich habe Adam geschrieben, damit die Hochzeit vorbereitet ist wenn wir kommen. Das warten und der Stress schlauchen mich auch."

Ben Campbell war besser als jedes Feuer. Er wärmte mich von innen. Auch wenn er nicht in meiner Nähe war. Ich wüsste nicht wie ich ohne diese wärme Leben könnte. Diese Arme waren mein Zuhause. Dieser Mann war mein Zuhause.

Denn ein Zuhause sind nicht Orte, Häuser oder Erinnerungen. Zuhause sind Menschen. Und manchmal ist es ein ganz besonderer...

Der stählerne RitterDove le storie prendono vita. Scoprilo ora