Kapitel 29

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Hey ihr Lieben!

Heute bekommt ihr das vorerst letzte Kapitel. Ich bin ab morgen für eine Woche im Urlaub, da habe ich keine Zeit für neue Updates. Ich werde einfach die Seele baumeln lassen und danach könnt ihr euch aber definitiv auf viele neue Kapitel gefasst machen. Aber ich habe mir gedacht, dass ich euch als „Entschädigung" ein etwas längeres Kapitel schreibe und hoffe, ihr habt viel Spaß beim Lesen. Habt es fein! :)

Völlig perplex sah Vanessa mich an. Ich konnte die zehn Fragezeichen in ihrem Gesicht ablesen. Sie runzelte die Stirn. »Wie? Du hast mit ihr über uns geredet?« Ich holte tief Luft und wusste gar nicht, wie ich anfangen sollte. Wie ich es ihr erklären sollte. Der Schock saß noch immer tief. »Ja«, brachte ich schließlich hervor und konnte sehen, wie sie immer ungeduldiger wurde. Deshalb sprach ich schnell weiter: »Ich habe sie durch Zufall mehrere Male getroffen. Sie hat mir an der Nasenspitze angesehen, dass mich etwas belastet. Irgendwie sind wir dann so in das Gespräch gekommen und ich habe ihr zwar keinen Namen gesagt, aber dass ich Gefühle für meine Lehrerin habe.« Fassungslos sah sie mich an. »Ich wusste ja nicht, dass sie deine Oma ist. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich doch niemals mit ihr darüber geredet.« In diesem Moment fühlte ich mich total unwohl. Ich hatte einen Fehler gemacht, der mir erst jetzt bewusst wurde. Ich konnte damit alles zerstören zwischen uns.

Vanessa fragte leise: »Und was hat sie gesagt?« Ich musste kurz überlegen, ob ich noch alles zusammen bekam. »Sie hat mir von ihrem Mann Fred erzählt.« Ich machte eine kurze Pause, denn Vanessa verzog schmerzhaft das Gesicht. Er war ihr Opa gewesen. »Sie meinte, dass das Leben zu schön ist, um es immer wieder von Menschen abhängig zu machen. Wenn du mich nicht an deiner Seite möchtest, dann soll ich mich fragen, ob du wirklich die Richtige für mich bist. Außerdem meinte sie, dass ich mich nicht alleine unglücklich machen soll. Ich habe auch Sophia erwähnt. Dass meine beste Freundin auch in dich verliebt ist. Sie war der Meinung, dass tiefe Freundschaften wichtig für das ganze Leben sind. Daran sollte auch eine Liebe nichts ändern, die nicht erwidert wird. Daraufhin habe ich ihr erzählt, dass es vielleicht gar nicht so unerwidert ist und ich hatte recht.«

Ich konnte ihr an der Nasenspitze ansehen, dass sie komplett verwirrt war. Mir ging es aber ähnlich. Der Zufall war einfach zu heftig. »Scheiße«, flüsterte sie nur und wurde ganz blass. »Hey«, meinte ich und meine Stimme war ganz leise geworden. Ich wollte sie am Arm berühren, doch sie entfernte sich ein Stück von mir. »Nicht«, bat sie und wies mich damit zurück. Ich verharrte in dieser Position und wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Der Schmerz ließ mich schlucken. Ich suchte ihren Blick, doch sie starrte nur auf den Boden und presste die Lippen zusammen. Dann endlich sah sie auf. »Tut mir leid, du kannst da natürlich nichts für«, sagte sie und griff nach meiner Hand. »Ich bin nur etwas geschockt. Aber meine Oma weiß ja nicht, dass es um mich geht. Ich weiß sicher trotzdem nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn ich sie das nächste Mal treffe.« Unsicher lachte sie auf. Ich nickte nur und mein Herz hüpfte, weil ich ihre Berührung genoss. Plötzlich überkam mich eine krasse Vermissungsattacke, obwohl sie noch hier war. Aber ich wusste, dass wir gleich erst einmal getrennte Wege gehen würden und das wollte ich nicht.

»Ich will nicht, dass du gehst«, brachte ich vorsichtig hervor und dachte an die letzten Stunden zurück. Traurig sah sie mich an. »Ich muss aber. Ich will auch nicht, aber es geht nicht anders«, erwiderte sie und ich legte meine Lippen mit etwas Schwung auf ihre Lippen. Es war ein heftiger Kuss und uns war beiden klar, dass die nächsten Monate hart werden würden. »Wie soll ich das Wochenende nur überstehen?«, murmelte ich in den Kuss hinein und sie hielt mein Gesicht fest. »Ich überlege mir etwas. Versprochen.« Aufmerksam horchte ich auf. Bestand etwa die Chance, sie zu sehen? Meinte sie das damit? Benommen nickte ich. »Ok.« Dann fanden unsere Lippen erneut zueinander und seufzend löste sie sich nach einiger Zeit von mir. »Wir müssen jetzt aber wirklich los.« Wir sammelten unsere Sachen zusammen und verließen die Wohnung. Alles in mir sträubte sich dagegen, aber ich konnte nur hilflos dabei zusehen, wie die Zeit verging. Wir konnten sie nicht anhalten. Auch wenn es sich manchmal so anfühlte, wenn wir zusammen waren.

Mitten ins Herz || txsWhere stories live. Discover now