Kapitel 30

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Hallo ihr Lieben!

Ich bin aus dem Urlaub zurückgekehrt! Wir sind sehr viel gelaufen, aber hatten trotzdem eine sehr schöne und lustige Zeit. Doch jetzt habe ich das Gefühl, dass ich Urlaub vom Urlaub gebrauchen könnte – wie das immer so ist. Aber ich wollte euch nicht so lange warten lassen, deshalb kommt jetzt das neue Kapitel. Habt viel Spaß damit und lasst mir gern euer Feedback da! :)

Als wir auf dem Weg zurück nach Hause waren, waren meine Gefühle gemischt. Ich war unheimlich dankbar für diesen wunderschönen Abend mit dieser tollen Frau, aber ich war auch traurig, weil ich sie gleich wieder gehen lassen musste. Ich würde sie morgen nicht sehen, sondern erst am Montag wieder. Außerdem wusste ich nicht, was Vanessa ihrem Mann erzählen wollte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich das Thema ansprach, aber es ließ mir keine Ruhe. »Vanessa?«, flüsterte ich und sie zuckte leicht zusammen. Sie war wohl in Gedanken versunken gewesen. »Ja?«, fragte sie und sah mich kurz an. »Was wirst du Eric sagen?« Ich beobachtete, wie sie sich auf die Lippe biss und dann leise seufzte. »Ich weiß es noch nicht genau.« Ihre Antwort beruhigte mich kein Stück. »Ich lass mir etwas einfallen. Zerbrich du dir da mal nicht dein hübsches Köpfchen.« Ich fühlte mich ertappt, aber wie konnte ich mir da keine Sorgen machen?

Natürlich hatte ich Angst. Was war, wenn er von uns erfuhr? Würde Vanessa alles beenden? Würde sie sich für mich oder für ihn entscheiden? Ich wusste es nicht und die Ungewissheit brachte mich innerlich um und ließ mich wieder zweifeln. »Danke für den wunderbaren Abend«, meinte sie ganz sanft und plötzlich musste ich weinen. »Hey, was ist denn? Fandest du ihn nicht schön?«, wollte sie erschrocken wissen und ich schniefte. »Doch, doch natürlich. Das ist es wahrscheinlich. Er war zu schön. Ich will dich gleich nicht wieder gehen lassen«, gab ich zu und spürte, wie sich mein Herz zusammenzog und sich ein dicker Kloß in meinem Hals bildete. Ich wollte bei ihr bleiben. Ich merkte, wie sie langsam abbremste und dann rechts abbog. »Wo fahren wir hin?«, wollte ich wissen, aber bekam keine Antwort. Nach kurzer Zeit parkte sie das Auto mitten im Nirgendwo in einer Parknische. Es war ein kleines Dorf, niemand war zu sehen.

Vanessa drehte sich zu mir um und sah mir tief in die Augen. Augenblicklich verstummte mein Weinen. »Ich würde am liebsten die ganze Nacht mit dir hier bleiben, das kannst du mir glauben. Aber es geht nicht«, erklärte sie und hoffnungsvoll fragte ich: »Noch nicht?« Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen. »Ja, noch nicht.« Konnte das wahr sein? Konnten wir irgendwann die Nächte miteinander verbringen? Arm in Arm? Die Vorstellung war unglaublich. »Warum zögern wir es hinaus? Ich für meinen Teil bin mir sicher«, teilte ich ihr mit und klang wahrscheinlich total naiv, aber das war mir egal. Ich wusste, was ich fühlte und war mir sicher, dass diese Gefühle nicht vergehen würden. Wieder seufzte sie. »Das ist nicht so leicht«, wich sie aus, aber ich konnte nicht lockerlassen. »Warum nicht?«, fragte ich deshalb nach. »Liebst du Eric noch?« Sie wandte den Blick ab. »Ich weiß es nicht.« Plötzlich war es still im Auto. Sie wusste es nicht. Autsch.

»Lisa, so meine ich das nicht. Versteh das bitte nicht falsch. Ich habe ihn mal geliebt und wir sind schon eine lange Zeit zusammen und haben einen gemeinsamen Sohn. Aber das mit dir ist anders. Ich habe Gefühle für dich. Wirklich. Aber ich möchte nichts überstürzen.« Ich verstand es nicht, hielt aber meinen Mund. Wenn sie doch Gefühle für mich hatte, warum wollte sie trotzdem bei diesem Mann bleiben? Zur Sicherheit? So schätzte ich sie nicht ein, aber was, wenn es mit uns schief gehen würde? Würde sie dann bei ihm bleiben oder zurück zu ihm gehen? Ich verrannte mich in meinen eigenen Gedanken, zuckte aber zusammen, als sie mein Gesicht berührte. »Darf ich dich küssen?« Ihre Frage überforderte mich, aber benommen nickte ich. Natürlich durfte sie das. Jederzeit.

Schlagartig fühlte ich mich besser. Das mit uns würde nicht schief gehen. Da war ich mir sicher. »Gott, ich bekomme nie genug von dir«, hauchte ich ihr zu und sie sah mich liebevoll an. »Das kann ich nur zurückgeben.« Ich schob meine Bedenken zur Seite. Dann nahm ich ihren Kopf in meine Hände und küsste sie leidenschaftlich. In meinem Körper breitete sich ein heftiges Kribbeln und pure Erregung aus, wie ich sie zuvor nie gespürt hatte. In diesem Moment musste ich an ein Zitat von Rupi Kaur denken: »Allein schon vom Gedanken an dich, breiten meine Beine sich wie eine Staffelei mit einer Leinwand darauf, die ein Kunstwerk werden will.« Ich stellte mir vor, wie ihre Hand unter mein Oberteil fuhr und wie sie mich berührte. Lustvoll stöhnte ich leise in den Kuss hinein. »Wir müssen weiter«, raunte sie mir kurze Zeit später zu, doch ich legte all mein Verlangen in den Kuss. Überrascht schaute sie mich kurz an, dann tanzten unsere Zungen so eng umschlungen und voller Leidenschaft miteinander, dass wir beide locker damit bei Let's Dance gewinnen würden.

Mitten ins Herz || txsWhere stories live. Discover now