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"Babe?", leise betritt Logan die Küche und ich stelle meine Tasse mit Tee auf dem Tresen ab, schaue über meine Schulter hinweg zu ihm. "Willst du mich weiterhin mit Schweigen strafen, oder können wir das klären, bevor wir ins Bett gehen?" Vorsichtig kommt er näher und bleibt neben mir stehen, schaut mich fragend an. "Ich will nicht mit dir streiten", fügt er leise hinzu. Ich atme laut aus und schaue erstmals seit unserer kleinen Auseinandersetzung heute Mittag in seine Augen. "Du hättest es mir sagen sollen Logan. Wir sind ein Team und agieren wie eine Person. Ich dachte, das wäre Grund genug für keine Geheimnisse."

Er seufzt. "Ich weiss und es tut mir leid. Ich bin ehrlich, irgendwann habe ich einfach nicht mehr dran gedacht es dir zu sagen Baby." Ich lache kurz, da es ziemlich absurd klingt, nicke jedoch. "Keine Geheimnisse mehr klar?", streng schaue ich ihn an und stehe auf. Ich trete auf ihn zu und platziere meine Hände an seiner Talliee. "Versprochen", flüstert er und lächelt erleichtert. Auch ein kleines Lächeln ziert meine Lippen, worauf er mich küsst und mich eng an sich zieht. "Wir beide werden das ganze gemeinsam machen ok? Ich will alles wissen und mitentscheiden. Es geht auch um die Zukunft unseres Sohnes Logan." Wieder nickt er. "Wenn wir übermorgen wieder zuhause sind spreche ich mit Jason. Wir werden schon gemeinsam eine Lösung finden wie auch du Teil haben kannst."
Wieso auch immer mich das alles so kalt lässt ist mir noch immer nicht klar. Ich weiss nicht, wieso ich es so bereitwillig akzeptiere viele junge Mädchen und Frauen in ein grauenhaftes Schicksal zu führen, aber in mir tut sich nichts. Einfach rein gar nichts.

"Wie kannst du das alles so gelassen hinnehmen Alison?", fragt Logan, wie als wenn er meine Gedanken gelesen hat. Wahrscheinlich liegt es an unserer Verbindung, die dank des Bluttausches und meiner Magie von Tag zu Tag stärker wird, dass dies möglich ist. Ich zucke mit den Schultern, denn ich weiss es selbst nicht und kann dementsprechend keine Antwort geben, die ihn oder mich auch nur ansatzweise befriedigen würde. "Ich weiss es nicht. Vielleicht bin ich einfach abgehärtet und skrupellos geworden."
Er lacht erstickt und drückt mich noch ein wenig näher an sich, jedoch löse ich mich kurz darauf von ihm. "Ich habe Sarah versprochen mich bei ihr zu melden. Ausserdem möchte ich wissen ob Sophia gut angekommen ist", teile ich ihm mit und greife nach meinem Handy, welches auf der Theke liegt. "Ok, ich gehe schon mal hoch und warte oben auf dich. Beeil dich", mit einem kurzen Kuss auf meine Stirn lässt er schließlich von mir ab, bleibt jedoch stehen, bevor er geht. "Sophia weiß es nicht", teilt er mir mit und geht. Wahrscheinlich will er so verhindern, dass ich es ihr erzähle. Ich hätte das ganze so oder so nicht übers Handy angesprochen, also ist es ok für mich und ich drehe mich um, laufe ins Büro , um ungestört zu Telefonieren.

Noch bevor ich die Türe zum Büro hinter mir geschlossen habe, halte ich mir mein Handy ans Ohr und warte drauf, dass Sarah dran geht. "Ally!", begrüßt sie mich. "Hey Sar", antworte ich lächelnd. "Wie gehts euch? Ist alles gut gelaufen?"
"Ja klar. Mit einem Navi schaffe ich jeden Weg hier in San Francisco. Uns geht's gut, wir vermissen nur mein Patenkind." Ich höre ihr Grinsen förmlich durchs Handy. "Wir kommen die Woche vorbei, versprochen. Wenn Logan arbeiten ist und auch Jason wieder im Büro ist, nehm ich mir frei und komme mit Benni vorbei. Ok?"
"Klingt gut. Sag mal, weißt du was Jason gegen mich hat? Er war sehr ruhig." Wie bitte? "Was Jason gegen dich hat? Was sollte er haben?", wiederhole ich schmunzelnd. "Er ist immer so, ausser bei Sophia. Mach dir da mal keine gedanken drum Sar."
"Okaaay", antwortet sie gedehnt, was mir zeigt, dass ihr diese Antwort nicht genügt. "Ihr redet doch generell kaum miteinander, lass ihm Zeit. Er wird offener und liebenswerter, wenn er sich einmal öffnet."
"

Ja, vielleicht. Mal schauen. Du Ally nehm mir das nicht böse, aber wir haben hunger und ich muss noch kochen", sie klingt entschuldigend, obwohl sie keinen Grund dazu hat. "Das macht doch nichts. Liebe geht halt durch den Magen und ausserdem sehen wir uns die Tage ja. Hab dich lieb Sar und schick ein Foto von eurem Essen."
"Mach ich. Ich dich auch, bis die Tage", verabschiedet sie sich, bevor das Zeichen ertönt, dass das Gespräch beendet ist. Ich lache leise und schaue auf mein Display auf dem ihr Name verschwindet. Sie ist wirklich süss und dass sie mal für einen kocht ist wirklich selten und umso besonderer.

Unsere Ewigkeit Für ImmerWhere stories live. Discover now