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20. Juni


"Baby?", ruft Logan einmal quer durch unser Appartment, weshalb ich meinen Kopf nach hinten auf die Sofalehne lege und das Buch, welches ich Benni gerade vorgelesen habe auf meinen Schoß sinken lasse. "Ja?", rufe ich zurück und sehe zur Treppe, während Benni mir ungeduldig das Buch abnimmt und weiter blättert.
Logan kommt in Jogginghose und T-Shirt die Treppen herunter, was mich schmunzeln lässt.
Seit er heute Nachmittag nachhause gekommen ist habe ich ihn nicht mehr gesehen und umso überraschter bin ich, dass er seinen Anzug so schnell gegen eine Jogginghose ausgetauscht hat, während ich noch immer meine normale Kleidung trage, mit der ich vorhin arbeiten war. Er hält einen Brief in der Hand und kommt mit diesem auf mich zu, hält ihn mir auffordernd hin, sobald er bei mir steht. "Was ist das?", frage ich ihn, als ich den Umschlag entgegen nehme.
Kurz betrachte ich das creme weiße Papier und drehe es, erkenne daraufhin die Schrift meiner Mutter. In geschwungenen Buchstaben steht als Empfänger "The Blacks" auf der Vorderseite.

"Den habe ich gerade zwischen den geschäftlichen Briefen gefunden. Er muss vor ein paar Tagen angekommen sein und wir haben ihn unter all der Post nicht bemerkt."
Ich öffne vorsichtig den Umschlag und grinse als das Wort Einladung zum Vorschein kommt. Ohne das ich die Karte lesen muss weiß ich worum es geht und lächle Logan an. "Mein Vater hat bald Geburtstag und ich schätze mit dieser Karte wurden wir eingeladen." Ich schwenke die Karte ein wenig hin und her, ehe ich neben mich klopfe, damit Logan sich zu uns setzt. Nachdem er meiner Wortlosen Bitte nachgekommen ist ziehe ich die Karte ganz aus dem Umschlag und lese leise vor.
"Hiermit lade ich euch dazu ein gemeinsam mit mir meinen Geburtstag zu feiern.
Geplant ist ein gemütliches Dinner im engsten Kreis von Familie und Freunden..."

Logan runzelt die Stirn als ich zu Ende vorgelesen habe und holt dann sein Handy aus der Hosentasche. Ich sehe wie er seinen Kalender öffnet, der bereits prall gefüllt ist mit Terminen, dann den Tag von Dads Geburtstag abgleicht und wieder zu mir sieht.
"An dem Samstag selbst habe ich Zeit, aber an dem Freitag ist ein wichtiges Meeting, was aus meiner Erfahrung gut mal bis spät in den Abend gehen kann. Eigentlich müssen wir auch beide daran teilnehmen. Das heisst, wenn wir zusammen fahren, kommen wir erst spät an, wenn nicht sogar erst zum Dinner selbst." Nun bin ich diejenige die seufzt. Mein Blick fällt auf die Einladung in meiner Hand und dann auf Benni, der noch immer in seinem Buch umher blättert. "Wir finden schon eine Lösung, aber ich schreibe meinem Vater erst einmal, dass wir aufjedenfall zu dritt kommen werden, oder?" Logan nickt. "Ja mach das. Ich kümmere mich um die Organisation ok?" Zuversichtlich lächle ich ihn an und gebe ihm einen Kuss. "Mach das. Musst du noch arbeiten?"
"Ja. Ich muss noch ein bisschen was machen, wieso?", entgegnet er, woraufhin ich lächelnd zu Benni deute. "Ich wollte noch ein wenig mit ihm an die frische Lust und vielleicht auf den Spielplatz bevor es dunkel wird und habe gehofft, dass du uns vielleicht begleiten könntest." Logans Gesichtsausdruck wirkt ein wenig betrübt und schließlich schüttelt er den Kopf. "Nein leider nicht, aber ihr zwei müsst wegen mir nicht zuhause bleiben. Nehm aber bitte einen unserer Männer zur Sicherheit mit, ok?"

Statt etwas zu sagen, verdrehe ich die Augen. "Hast du etwa schon vergessen, dass ich in den letzten Wochen das Zaubern trainiert habe und ohne grossen Kraftaufwand meine Gegner zum Selbstmord bringen kann?" Logan schnaubt leise. "Nein habe ich nicht, aber trotzdem. Bitte nehm einen unserer Männer mit. Ich kann mich so auch besser konzentrieren, wenn ich weiss, dass ihr beide von einem dritten beschützt werdet. Ich will mich nicht darum sorgen müssen, dass dir oder Benni was passiert..." Ich greife nach Logans Hand und drücke sie kurz. Auch, wenn ich der Meinung bin, dass ein Personenschutz zusätzlich zu mir ziemlich unnötig ist, nicke ich. Meinem Mann zu liebe. Sichtlich erleichtert atmet er aus und seine Muskeln, die er zuvor angespannt hatt, lockern sich wieder. "Danke", flüstert er, ehe er mir einen Kuss gibt und aufsteht, um Benni auch einen Kuss zu geben. "Pass mir ja auf Mama auf, ok?", flüstert er ihm leise zu. Benni sieht ihn aus großen Augen heraus an, was Logan und mich schmunzeln lässt. Er richtet sich wieder auf und streicht Benni kurz über den Kopf. "Viel Spass euch zwei", sagt er daraufhin und geht wieder nach oben.

Unsere Ewigkeit Für ImmerWhere stories live. Discover now