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Ellie

15. Mai

Als ich um die Ecke in die kleine Straße biege in der sich Mateos Wohnung befinden soll muss ich grinsen, denn er steht bereits vor der Haustüre. Ich laufe auf ihn zu und vor ihm bleibe ich stehen, schaue durch meine Sonnenbrille zu ihm hinauf. Seit unserem kennenlernen Anfang des Jahres haben wir uns nur noch zweimal gesehen, da ich viel Zeit bei meinen Eltern in den Bergen verbracht habe, aber immerhin habe ich recht schnell seine Nummer herausfinden können und ihm geschrieben.
"Hallo Schöner", begrüsse ich ihn grinsend. "Hast du mich vermisst, oder hat dir das tägliche schreiben gereicht?" Er grinst. "Nein, nicht im geringsten", antwortet er mir und gibt mir einen Kuss auf die Wange. "Wie geht es dir?", fragt er daraufhin.
Ich zucke mit den Schultern und nehme die Sonnenbrille ab. "Mein Neffe wird morgen ein Jahr alt und ist auf den Malediven. Ich hab seine Geburt verpasst und seinen Geburtstag, weil ich tot war. Wie soll es mir da gehen?" Mitfühlend sieht er mich an. "Das tut mir leid für dich. Aber versuch an das Positive zu denken. Du hast noch genügend Zeit neue, schöne Erfahrungen zu machen." Mit seinem Arm um mich gelegt zieht er mich an sich. "Also, worauf hat die schöne Dame denn Lust?" Ich schlinge meine Arme um seinen Oberkörper und lehne mich gegen ihn. "Zu dir. Ich möchte nicht unter Menschen. Seit sie mich kennen drehen alle voll durch, wenn sie mich sehen", nuschle ich und sehe zu ihm hoch. "Deshalb auch die Sonnenbrille."
"Na dann, komm."

Zusammen gehen wir durch die Eingangstür und stehen kurz darauf in Mateos Wohnung. Er löst sich von mir und deutet aufs Sofa. "Einfach entspannen oder hast du zufällig einen Film im Sinn, den wir uns anschauen wollen?"
Amüsiert schaue ich ihn an. "Denkst du wirklich ausgerechnet ich weiss welcher Film gut und welcher Film nicht so gut ist?" Ich lache und setze mich aufs Sofa. Dort öffne ich die Schnallen meiner roten Sandaletten und ziehe diese aus. Meine Sonnenbrille lege ich auf den kleinen Wohnzimmertisch.
"Guter Punkt." Schmunzelnd greift er nach der Fernbedienung und setzt sich ebenfalls. Er greift nach meiner Hand und zieht mich an sich. Während ich mein Kleid wieder nach unten ziehe kuschle ich mich an ihn. "Worauf hättest du denn Lust? Dann hab ich schonmal ein Genre, wo ich uns was raussuchen könnte", fragt er und schaltet durch ein paar Filme. Die meisten kenne ich nicht, weshalb ich mit den Schultern zucke. "Ich weiss nicht. Vielleicht was romantisches?" Ich sehe zu ihm auf und grinse. Er nickt und sucht daraufhin nach einem Film. Nachdem er ihn gestartet hat greift er nach meinen Beinen und legt sie über seinen Schoß, was mich kurz überrascht. Ich ignoriere die Tatsache, dass mein Kleid so wieder einige Zentimeter nach oben rutscht und kuschle mich gänzlich an ihn, sodass kein Blatt mehr zwischen uns passt. Ich muss grinsen, da mir gefällt, wie sehr er die Nähe zu mir sucht.

Während der Film auf dem großen Fernseher spielt beginnt er irgendwann mit seinen Händen über meine Beine zu streichen. Eine Gänsehaut überkommt mich und mein ganzer Körper beginnt zu kribbeln, weshalb ich meine Hand auf seine lege, um ihn zu stoppen. Er jedoch nutzt dies und verschränkt unsere Finger miteinander. Immer wieder streift er mit dem Daumen meinen Handrücken und nutzt die freie Hand für einzelne Berührungen, wodurch meine Gänsehaut nicht verschwinden will.
"Möchtest du eine Decke? Dir scheint etwas kalt zu sein", fragt er irgendwann leise, ohne sich zu bewegen. Kalt? Ich verdrehe die Augen nicke jedoch, da ich so etwas mehr Stoff zwischen uns bringen könnte. Ihm ist zwar bewusst, dass wir als Vampire nicht wirklich frieren und dennoch kommt er seiner Frage nach und greift nach der Decke. Ich will sie über uns ausbreiten und bewege mich daher ein wenig, sodass ich letzten Endes fast auf seinem Schoß sitze, doch ihn stört dies gewiss nicht. Er legt seinen Arm hinter mich und beginnt mit meinen offenen Haaren zu spielen. Lenkt mich somit vollkommen vom Film ab, sodass ich nicht anders kann als grinsend den Kopf zu schütteln. Ich sehe ihn an. "Was hast du vor?", flüstere ich leise und siehe ihm in seine braunen Augen. Sein Atem streift meine Haut, so nah bin ich ihm und ich hole tief Luft. Fuck.
Stumm sieht er mich an und kommt mir noch näher. Automatisch halte ich die Luft an und er platziert einen Kuss auf meiner Wange. "Wer sagt, dass ich was vorhabe?", fragt er leise und setzt einen weiteren Kuss hinterher. "Ich", flüstere ich mit rauer Stimme und muss mich räuspern. "Ich merke es dir an Mateo. Spiel nicht mit mir."
"Deine Worte meine Liebe", höre ich ihn noch sagen, bevor seine Lippen plötzlich auf meinen liegen und seine Hand in meinen Nacken wandert. Ich schließe die Augen und gebe mich dem Kuss hin, greife ebenfalls in seinen Nacken und sitze kurz darauf vollständig auf seinem Schoß. Seufzend verstärke ich den Kuss, greife in seine Haare und ziehe ihn an mich. Seine Hände gleiten über meinen Rücken und erkunden meinen Körper, während er langsam eine Spur Küsse meinen Hals hinunter platziert. Dort beisst er neckend zu und leckt daraufhin üver die kribbelnde Stelle, was mich stöhnen lässt. Auch ich erkunde seinen Körper, lasse meine Hände auf Wanderschaft gehen und ignoriere den Film vollkommen.

Sehnsucht nach seinen Lippen überkommt mich, weshalb ich seinen Kopf wieder in Position bringe und ihn wieder küsse. Ich beiße auf seine Unterlippe und knabbere leicht daran, bevor ich ihn wieder küsse.
Nach einer Weile lehne ich meine Stirn gegen seine und lasse die Augen geschlossen, versuche meine Atmung wieder zu beruhigen. Dabei streichen meine Hände über seine muskulösen Schultern und seine Brust, die von seinem Hemd bedeckt wird. Eine Weile bleiben wir schweigend so sitzen, bis Mateo schliesslich "Nur damit du es weisst, ich teile nicht", an meine Lippen flüstert. Grinsend öffne ich die Augen und gebe ihm einen kurzen Kuss. "Mit wem solltest du mich denn teilen Mateo?", frage ich ihn ebenso leise und schlinge meine Arme um seinen Nacken. Sein starker Griff an meiner Hüfte lockert sich nicht, während er mich mustert. Nichteinmal ein Grinsen kommt auf seine Lippen, was mir umso deutlicher zeigt, wie ernst es ihm ist. Wieder küsse ich ihn. "Es gibt nur dich." Er brummt zufrieden und dreht uns im nächsten Moment so, dass ich auf dem Rücken unter ihm liege. Sein Gewicht drückt mich in die Polster und er küsst mich erneut, flüstert in einer kleinen Atempause "Das will ich schwer hoffen, mia belleza."
Ich kichere und necke ihn kurz, löse mich dann jedoch von ihm. "Du musst mir schon verraten, was das heisst. Im Gegensatz zu meinem Bruder spreche ich bisher nur Englisch."
Eine seiner Haarsträhnen hängt ihm lose ins Gesicht, weshalb ich sie nach hinten streiche und ihn anlächle. Er beugt sich daraufhin in meine Richtung uns streift mit seiner Nase über meine Haut. "Das ist Italienisch und bedeutet meine Schöne, oder auch meine Schönheit", klärt er mich schliesslich auf, was mich grinsen lässt.
"Soso, da denkt wohl jemand mit Schmeicheleinheiten bekommt er eine Frau des 15. Jahrhunderts um den Finger gewickelt, hm?", necke ich ihn und fahre mit den Finger in die Haare an seinem Hinterkopf. "Da braucht es schon ein wenig mehr, um ihre Unschuld rauben zu können." Als ich realisiere was ich gerade gesagt habe verstumme ich augenblicklich. Ich presse meine Lippen fest aufeinander und merke wie ich ein wenig rot werde, weshalb ich meinen Kopf wegdrehe. Peinlich.
Er greift nach meinem Kinn und dreht mein Gesicht wieder in seine Richtung, bevor er mir einen Kuss gibt. "Es ist schön zu wissen, dass nicht nur ich solche Gedanken habe." Er zwinkert mir zu und ich spüre ziemlich deutlich, dass sich die röte in meinem Gesicht verstärkt. "Aber glaub mir eins, wenn ich eine Frau bezirzen will um sie in mein Bett zu bekommen, hat das weniger mit Worten zu tun." Wieder streicht er mit seiner Hand über meinen Körper und erneut bekomme ich eine Gänsehaut. Ich jedoch greife nach seiner Hand und halte ihn auf. "Mateo ich glaube du verstehst nicht... ich äh..." ich stocke. "Ich hab noch nie..."
Erst scheint er nicht zu verstehen was ich meine, bis sich seine Augen schließlich ein Stück weiten und er stoppt. "Oh, entschuldige. Ich wollte dir nicht... Also, ich wusste nicht..." Er schüttelt leicht seinen Kopf, ehe er nach meiner Hand greift und auf dieser einen Kuss platziert.
"Du musst mir sagen, wenn es dir zu viel ist oder ich dich bedränge, ja?"
Ich nicke und lächle. "Es ist ja nicht so, dass ich rein gar keine Erfahrungen gesammelt habe." Ich lache. "Gott nein. Es gab schon ein paar, einige, mit denen ich rumgemacht habe, aber ich bin nie weiter gegangen. Wenn man 1415 als 9 Jährige mit der Vorstellung eines Traumprinzen der auf einen wartet stirbt, verpasst man einiges."
"Es ist nichts, was du nicht nachholen kannst. Aber dafür ist genügend Zeit."
Nach einem letzten Kuss setzt er sich wieder auf und hält mir seine Hand hin. "Da wir sowieso das meiste des Films verpasst haben, wie wäre es wenn ich uns was koche?" Dankend lächelnd nicke ich schliesslich und streiche mein Kleid glatt, während er in die Küche geht und beginnt zu kochen.

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Ich wünsche euch einen schönen dritten Advent!🎄❤

Unsere Ewigkeit Für ImmerWhere stories live. Discover now