Unsere Ewigkeit Für Immer

95

Alisons Sicht

Sobald Timothy ohnmächtig ist sehe ich zu Sophia die ziemlich blass aussieht. Wahrscheinlich sehe ich nicht besser aus, aber das ignoriere ich vorerst. „Wir brauchen warmes Wasser, Desinfektionsmittel und Verbände. Viele Verbände Soph, das was ich hier gleich machen muss wird unschön und schmerzhaft. Also beeil dich bitte."
Sophia nickt bloß, ehe sie aus dem Gästezimmer stürmt und ich mich wieder zu Timothy drehe.

Dieser wurde an seiner rechten Schulter, dem linken Arm, rechten Bein und an der rechten Seite getroffen was ihn voller Blut bedeckt.
Ich schlucke, denn bis auf der Seitenschuss stecken noch alle Kugeln in ihm und haben sich in seine Innereien gebohrt. Ein paar Zentimeter weiter links und die Kugel hätte mit grißer Wahrscheinlichkeit innere wichtige Organe zerfetzt, statt ihn bloß zu streifen und dennoch zählt bei diesem Blutverlust jede Sekunde.

Als Sophia mit allem wieder kommt zögere ich nicht und kippe mir Desinfektionsmittel über die Hände. Sie tut es mir gleich und sieht mich abwartend an. „Halte ihn fest. Er wird alles spüren und wenn er sich bewegt kann es sein, dass ich abrutsche und ihn noch mehr verletze."
Ich stelle mich so an sein Bein, dass ich die Kugel rausziehen und Sophia ihn noch immer festhalten kann. Sobald sie mir versichert, dass sie ihn hat greife ich in die Wunde und versuche die Kugel zu packen, was schwerer ist als erwartet. Dennoch gelingt es mir und Sophia fängt Timothys Bewegungen gut ab. Dass sie dabei das Gesicht verzieht entgeht mir jedoch nicht. Sie hat also doch schmerzen.

Ich mustere sie kurz sauer, jedoch ignoriert sie sich und platziert sich stattdessen um, sodass wir mit seinem Arm weiter machen können. Hier wiederholen wir das ganze so schnell wie möglich und sobald auch die letzte Kugel draußen ist weise ich sie an ihm am Bein einen Druckverband anzulegen, während ich die Blutung an seinem Oberkörper mithilfe von Magie stoppe.
Ganz heilen kann ich ihn nicht auf der Stelle, denn dafür sind die Verletzungen zu schwer und es wird Zeit brauchen, bis meine Magie ihn wieder vollkommen zusammen geflickt hat.

Das Blut welches von meinen Fingern tropft ignoriere ich, während ich sie über die Wunden halte und in meinem Kopf immer wieder die Worte wiederhole, die ich seinem Körper gebe. Und zwar, dass er heilen soll.
Timothys Atmung wird flacher desto weiter meine Magie in ihn eindringt und als sie sich schließlich beruhigt hat lasse ich von ihm ab. „Wir müssen noch die Wunden an seinem Oberkörper verbinden." Ich deute auf den Verbandskasten neben Sophia, aus welchem sie mir schweigend drei Kompressen gibt, ehe sie beginnt sie auf Timothys Haut mit Klebestreifen und Verbänden zu fixieren.

Als wir fertig sind kümmere ich mich mit Magie noch um das versaute Bett, dann jedoch sinke ich erschöpft auf den Boden. Sophia lässt sich ebenfalls auf den Boden fallen, während sie meinem Blick ausweicht. „Was zum Teufel ist passiert!? Wieso wurde er wie ein Sieb durchlöchert?!", brülle ich irgendwann wütend denn das hätte definitiv nicht passieren dürfen!