#13- Eine aller, aller beste Freundin.

8.5K 545 16
                                    

Als ich in dem Stamm Café von Lu und mir ankomme ist von meiner besten Freundin noch nichts zu sehen. Da ich immer noch ein wenig geladen bin, finde ich das aber überhaupt nicht schlimm. Ich setze mich in meine Lieblingsecke, bei der man auf diesen gemütlichen Sesseln sitzt, bei denen man am liebsten nie wieder aufstehen möchte, dabei hat man aber eine perfekte Sicht auf die gut befahrende Straße und kann so  alles beobachten, was draußen geschieht. Ich finde es einfach nur großartig, weil ich es liebe Menschen zu stalken, wenn sie sich nicht beobachtet fühlen. Dabei bekommt man manchmal die lustigsten Szenen zu sehen, wenn es nach mir ginge könnte ich hier den ganzen Tag sitzen. Nur leider tut es das nie!

Ich ziehe meine Jacke aus und lasse die angenehme Wärme auf mich wirken und hänge sie dann ordentlich über den Sessel. Bevor ich es mir gemütlich machen kann, ist schon die Kellnerin da, die immer den Bereich hat, indem ich sitze. Sprich sie kennt mich und meine Bestellungen schon in und auswendig.

„Na wie geht’s uns heute?“, fragt sie mich und lächelt freundlich zu mir herab.

Ich beschließe ehrlich zu sein und grinse halbherzig zurück. Ohne auf meine Antwort zu warten, fängt sie an etwas auf ihren Block zu kritzeln, ihren Blick immer noch auf den auf diesen gerichtet, erzählt sie mir meine Bestellung.

„Das macht dann also einen großen kalten Kakao mit Marshmellows und einen Schokoladen Donat“, sie schaut von ihrem Block hoch und zwinkert mich an.

„Der Donat geht aufs Haus, du siehst so aus als bräuchtest du ein paar Endorphine in Form von Schokolade.“

Diesmal schenke ich ihr ein echtes Lächeln und belasse es bei einem schüchternen Nicken. Bedanken werde ich mich später. Ich schlüpfe aus meinen chelsea boots und kuschle mich in den Sessel.

Ja, in diesem Café darf man sogar seine Schuhe ausziehen, ein weiterer Punkt warum es zu meinen absolute Lieblingsorten gehört.

Bevor ich es groß verhindern kann wandern meine Gedanken zu dem eben geführten Gespräch und erst jetzt realisiere ich, was mir meine Mutter eben in der Schnelle erzählt hat. Ich hab also eine Großmutter väterlicherseits, die bald sterben wird. Ein Kloß bildet sich in meinem Hals. Sie wünscht sich ihre Enkel kennenzulernen, sie wünscht sich mich kennenzulernen, bevor sie stirbt. Ich fühle mich schlecht, weil ich darüber noch keinen Gedanken verschwendet habe. Meine Eltern tun das für meine sterbende Oma und nicht um mir eins auszuwischen. Eigentlich müsste ich das unterstützen, doch ich benehme mich wie ein dreijähriger Teenager, der seinen Willen nicht bekommt. Klar, es geht schon irgendwie um mich dabei, aber in erster Linie darum meiner Oma ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Je länger und intensiver ich darüber nachdenke, stelle ich fest, dass ich absolut falsch reagiert habe. Traurig daran, ist außerdem, dass meine Mama genau mit dieser Reaktion gerechnet hat.

Ich beschließe mich noch einmal mit ihr in Ruhe zu unterhalten. In einem Punkt hat sie schließlich auch Recht. Wie viele Jugendliche in meinem Alter bekommen die Chance ein Jahr ins Ausland zu gehen und dann noch nicht mal etwas dafür bezahlen zu müssen? Ich würde wirklich die Möglichkeit haben mein Englisch zu perfektionieren und dass ist eigentlich nur in meinem Sinne. Und ich würde in dem gleichen Ort wie Jace leben! Ob ich ihm das schreiben soll? Meine Hände haben mein Iphone schon aus meiner Hosentasche gezogen und entsperren es. Kurz bevor ich auf Jace Chat drück, zögere ich.

Nein! Wenn ich tatsächlich ein Jahr nach England gehen sollte, dann würde ich damit ihn überraschen. Ich muss grinsen, als ich mir sein Gesicht vorstelle, wenn ich auf einmal seiner in Schule stehe. Würde er sich freuen? Mich vielleicht umarmen? Ich fange an zu träumen und merke überhaupt nicht, als plötzlich meine beste Freundin mir gegenüber sitzt.

„Buhhhhh“, schreit sie fröhlich und ich zucke erschrocken zusammen. Ich sehe in ihr leuchtendes Gesicht.

„Ha Ha“, antworte ich ironisch, sie streckt mir die Zunge aus und fängt an es sich gemütlich zu machen.

„Also wo ist der Notfall? Warum braucht Stellalein ihre beste Freundin? Sie grinst immer noch wie verrückt und ich werde langsam misstrauisch. Klar, sonst ist sie auch immer wirklich gut gelaunt, doch das hier gerade ist schon ein bisschen unnatürlich. Meinem ersten Gedanken folgend, schaue ich ihr tief in die Augen.

„Lu? Wo warst du gerade, bevor du hier her gekommen bist?“, ihre Wangen röten sich und sie versucht sich ein Kichern zu unterdrücken was leider nicht so wirklich klappt. Ich schaue sie herausfordernd an.

„Naguutt“, sie stöhnt gespielt, während sie sich die Karte nimmt und so tut als würde diese sie brennend interessieren.

„Vielleicht war ich gerade bei Luke..“, murmelt sie während sie immer noch intensiv die Karte studiert.

„Ich wusssteee es!“, jubele ich. „Das kann man dir von fünf Kilometer Entfernung schon ansehen, Schätzchen! Erzähl, ist irgendetwas passiert?“

Sie strahlt, als sie meine Reaktion wahrnimmt und erzählt drauf los.

„Stel! Er ist einfach wunderbar. Wirklich ich kenne keinen so tollen Jungen. Wir haben zusammen gekocht heute, er hatte sturmfrei nach der Schule, es war so witzig! Wir haben end viel gelacht und hatte richtig spaß. Und küssen kann er Stella! Echt so weiche Lippen, meine Fresse! Ich glaube ich bin verliebt.“

Ich schaue sie einfach an und genieße dieses Strahlen, das auf ihrem Gesicht liegt.

„Wow Lu! Das hört sich einfach nur großartig an! Wann lerne ich ihn offiziell als deinen Freund kennen?“

Sie zögert etwas und ihr Strahlen erlischt. „Das ist es ja gerade Stel, wir sind nicht zusammen und ich hab so Angst, dass er mich nur verarscht, während ich mich in ihn verliebe.“ Sie seufzt verloren  und schaut mich mit ihren großen, grünen Augen traurig an. Ich nehme ihre Hand, die einsam auf dem Tisch liegt und drücke sie sanft.

„Heyyy! Bleib locker, ich meine Kochen, lachen und Spaß hört sich für mich nicht wirklich nach ausnutzten an. Und habt ihr rumgemacht oder euch nur geküsst?“

„Nur geküsst“, flüstert sie und wartet auf meine restliche Analyse. „Na siehst du! Das ist doch überhaupt nicht schlimm! Der ist locker genauso vernarrt in die, wie du in ihn. Lasst euch Zeit und lernt euch erstmal richtig kennen, bevor ihr fest zusammen kommt. Aber redet trotzdem schon einmal darüber!“ Ich sehe ihren Blick und füge hinzu!

„Ja reden, Lucinda, mit ihm! Und du wirst den ersten Schritt machen, dass tut dir und deinem schüchternem Ich, was Jungs angeht total gut! Außerdem ist nicht jeder so ein Arschloch wie Steve!“

Sie nickt langsam während sie das verarbeitet, was ich ihr gerade erzählt habe.

„Stella! Ich liebe dich! Du bist die beste.“, sagt sie und ein bisschen Strahlen ist wieder auf ihrem Gesicht zurück gekehrt.

Ich grinse sie liebevoll an. „Heyy dafür bin ich doch da!“

Lu lächelt zufrieden, dann beugt sie sich ein Stück zu mir nach Vorne.

„Apropo Arschloch. Was ist jetzt mit Steve? Und viel wichtiger hat Jace dir endlich geschrieben? Ich habe unsere Nachrichten noch nicht wirklich angeschaut, falls du schon irgendwas geschickt hast oder so.“

Ich seufze tief. Ja was ist mit den beiden Typen, die mir das Leben auf positive und negative Weise schwer machen?

Ich fange an ihr von Steve’s Nachrichten zu erzählen, während mein kalter Kakau  mit Marshmellows endlich ankommt.

********************

halllooo zusammen !

Ich weiß, dass Kapi ist nicht lang, aber wenigstens ein Lebenszeichen :D 

Danke für jedes einzelne Vote und Kommi! Wow,, es werden immer mehr *_* klappt das dieses Kapi wieder ? :D

liebste Grüße

sam xx

Twitter : @samiraelhattab

Wattpad. @MrsSamabanana

Was ist schon perfekt?Where stories live. Discover now