Kapitel 17 - Nähe

1.6K 116 29
                                    

Fr., 04/24/2020, 09:42 PM

Doug und ich hauten rein, als die heiße Pizza aus dem Ofen kam. Ich hatte mich lange nicht mehr so gut gefühlt. Essen, ein Freund - oder sogar mehr als das - und ein langer Abend, den wir zu zweit verbringen konnten. Nur wir beide.

Während wir aßen, schaltete Doug sich durch die Fernsehprogramme und stoppte bei irgendeinem Spielfilm, den ich nebenbei verfolgte. Irgendwas mit Cowboys. Ich war viel zu sehr auf das Essen konzentriert, denn mein leerer Magen nahm meine Konzentration in Anspruch. Trotzdem wurde ich abgelenkt, als die beiden Männer auf einmal Sex hatten. Mein Blick flog sofort zu Doug, der meine Reaktion grinsend beobachtete und Hitze kroch in mein Gesicht. Schnell nahm ich einen großen Bissen von dem Pizzastück. Doug lachte.

"Brokeback Mountain kennst du scheinbar nicht?"

Bis vor fünf Sekunden hatte ich mir noch nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, wie Männer Sex hatten. Zumindest nicht so richtig. Jetzt sah ich es in Farbe vor mir und irgendwie verstörte es mich, während es mich gleichzeitig erregte.

Ich konzentrierte mich auf die Pizza. Nur die Pizza. Nicht auf die Hintergrundgeräusche.

Als wir aufgegessen hatten, waren im Fernsehen zum Glück wieder nur Berge und Schafe zu sehen. Mir dämmerte erst langsam, was an diesem Abend alles geschehen könnte und mein voller Magen zog sich aufgeregt zusammen. Ob es eine gute oder schlechte Aufregung war, konnte ich nicht sagen.

Doug räumte auf, während ich Holz nachlegte, um den Ofen wieder aufzufeuern. Nebenbei wanderte mein Blick aus dem Fenster. Es hatte aufgehört zu regnen und auch die Wolkendecke war aufgerissen. Mondlicht spiegelte sich im See. Das Wetter erinnerte mich sehr an die Nacht, in der ich Doug kennengelernt hatte. Das schien eine Ewigkeit her zu sein. Nie hätte ich gedacht, dass der Einbruch zu so etwas führen würde.

"Verdammt", entfuhr es mir.

"Was?", fragte eine Stimme dicht hinter mir.

Ich drehte mich um und fand mich beinahe in Dougs Armen wieder: "Ich habe über den Einbruch nachgedacht. Dabei sind wir hier, damit ich das für einen Abend vergesse."

Doug legte seine Arme um meine Schultern und zog mich näher zu sich. Dann flüsterte er: "Du willst also auf andere Gedanken kommen?"

Meine Armhaare stellten sich auf, als er mich langsam in Richtung Sofa führte. Das Ziehen in meinem Magen wurde beinahe unerträglich und ich konnte noch immer nicht sagen, was genau es zu bedeuten hatte. Dann zog Doug mich auf das Sofa und ich ließ mich einfach fallen. Entschied mich dazu, ihm einfach zu vertrauen.

In meinem Rücken spürte ich die Wärme des Ofens und die von Dougs Händen und in meinem Gesicht spürte ich die Wärme seiner Lippen, als er nach meinen suchte. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, also tat ich einfach gar nichts, als seine Lippen sich auf meine legten. Dougs Hand wanderte zu meinem Hinterkopf und er fuhr durch mein kurzes Haar. Dann begann er, seine Lippen zu bewegen und ich tat es ihm einfach gleich. Es war kein Rythmus, es hatte kein System, und doch fühlte es sich richtig an. Ein warmes Kribbeln breitete sich in meinem Magen aus und wurde stärker, wanderte durch meinen Körper und vor allem zu einer ganz bestimmten Stelle zwischen meinen Beinen.

Mittlerweile lagen meine Hände in meinem Nacken und ich zog ihn näher an mich. Ich kniete vor ihm auf dem Polster, unsere Lippen umspielten einander und mein ganzer Körper schien zu vibrieren. Dann zog Doug mich nach hinten und ich ließ mich auf ihn fallen. Spürte seinen warmen Körper unter mir, spürte ihn überall um mich herum.

Nach einiger Zeit löste ich mich aus dem Kuss, um Atem zu holen. Ich öffnete meine Augen, ohne zu wissen, wann ich sie überhaupt geschlossen hatte und sah Dougs Gesicht nur wenige Handbreit von mir entfernt. Seine Wangen waren gerötet, seine Haare chaotisch und seine Augen funkelten wie Sapphire.

TOUCH (LGBTQ | boyxboy)Where stories live. Discover now