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Yoongi pov.

Von dem bekannt schrillen Geräusch werde ich um viertel nach sieben Uhr geweckt. Verdutzt öffne ich die Augen. Schon Morgen? Mit unangenehmen Bauchschmerzen richte ich mich auf. Unsicher schleiche ich in die Küche um nach etwas essbarem zu Suchen. Die letzte Mahlzeit war gestern nach der Schule. In der Hoffnung die Bauchschmerzen würden verschwinden esse ich einen Apfel. Danach betrete ich müde das Badezimmer und erledige die restlichen Aufgaben am Morgen. Welche aus nur einem Toilettengang bestehen. Meine Haare muss ich nicht stylen. In die Schule gehe ich mit denselben Klamotten in denen ich schlief. Somit brauche ich nicht lange.

Auf dem Weg hole ich mir noch einen schwarzen Kaffee zum wach werden. Ich nehme mir vor heute den ganzen Tag zu bleiben. So wie gestern. Würde ich das schaffen? Wieder sechs Stunden in diesem stickigen Raum zu sitzen? Hoffentlich.

In der Schule werde ich erneut von gefühlt jedem angestarrt. Diese Aufmerksamkeit habe ich mir nicht ausgesucht. Im Klassenzimmer sind wie immer kaum Schüler da. Ich bin meistens schon früh da. Ich kann es mir nicht leisten zu spät zu kommen. Denn ich bin nun mal kein reiches Kind, welches sich am Morgen Zeit lassen kann, da es eh zur Schule gefahren wird. Ich mag solche verwöhnten Teenager, die mit ihren tollen Familien frühstücken und Geschenken angeben nicht. ''Ich habe das neue iPhone 11 bekommen! Und wegen meiner guten Note zusätzlich 50 Euro. Cool oder?'', was kann ich dazu sagen? Ich habe mein Samsung jetzt fünf Jahre oder länger. Es ist nicht neu. Beschwere ich mich? Nein. Es funktioniert.

Ach, und wann habe ich mit meiner Familie gefrühstückt? Ich bin froh, wenn ich überhaupt etwas zum Frühstück habe. Mittag und Abend esse ich seit langer Zeit alleine. Meine Mutter ist... Aish, darüber werde ich nicht reden. Als der Unterricht beginnt wundere ich mich etwas. Dieser Junge, Jimin, er ist gar nicht da. Erste Stunde haben wir heute Deutsch. Unser Lehrer ist nicht der netteste in diesem Fach. 15 Minuten nach Beginn klopft es hysterisch. Ein zitternde Jimin kommt reingestürmt und entschuldigt sich sofort mit einer tiefen Verbeugung. ''Mr. Park, warum sind Sie denn zu spät?'' ''Es tut mir leid. Meine Schwester brauchte meine Hilfe'', erklärt er unsicher. Seine Schwester? Hilfe? Von was redet der Junge da?

Fast schon wie erwartet zeigt der Lehrer keine Gnade. ''Du wohnst hier in der Nähe richtig?'', sagt Mr. Lee prüfend, ''dann dulde ich soetwas nicht. Schreibe 20-mal den Satz ''Ich komme pünktlich in den Unterricht'' bis morgen.'' Das war eine harte Verurteilung. Aber was soll's. Mit meiner typischen Das-Leben-ist-Scheiße-man-muss-es-hinnehmen Mimik hole ich meinen Block heraus. Gerade wollte ich ihn aufklappen, doch ich halte inne. Nein, heute würde ich nicht malen. Heute mache ich im Unterricht mit. Das nahm ich mir zumindest vor.

Schon in der ersten Pause hole ich mir von nem' Mitschüler eine Tablette. Keine Droge. Nur eine Tablette. Gegen Schmerzen; wirkt beruhigend. Nun wird es gut. Ich kann mich besser konzentrieren, melde mich vielleicht sogar. Diese Aufmerksamkeit, die ich manchmal bekomme, es ist, weil viele mich kennen. Bzw. genau das Gegenteil. Sie kennen mich eben nicht. All diese Leute kennen mich als Sohn der drogenabhängigen Hure. Die etwas informierteren Leute wissen, dass ich an schweren Tagen gerne mal eine Tablette von Leuten annehme. Dass ich aber Drogen nehme, sollte niemand sicher wissen. Es gibt zwar Gerüchte, aber es gibt keine Chance, dass irgendwer mal etwas gesehen haben könnte.

Während des gesamten Schultages fallen mir die Blicke von Jimin auf. Ich muss ihn wohl wirklich interessieren. Aber was soll ich sagen, er ist schon süß. Er ist diese Art Mensch, die einen niemals belügen würde und immer helfen will. So wirkt er zumindest. Andererseits sollte ich mich in diesen Gedanken nicht hereinsteigern, ich kenne ihn gar nicht.

Nach der letzten Stunde geht es in die Cafeteria. Ich war so selten bis zum Ende in der Schule, dass ich völlig vergaß hier Mittag zu essen. Das oder ich ging schlicht wo anders hin. Draußen ist es schöner als in der Schule. Doch heute lief ich ebenfalls in den großen Raum voller Tische. Das Essen ist hier glücklicherweise billig. Nur leider schmeckt es auch so. Ach, zumindest macht es satt. Ich sollte mich nicht beschweren. Mit meinem Tablett sehe ich mich um. Jimin ist zusehen. Jedoch sitzt er bei seinen Freunden. Als hätte ich es von Anfang an gewusst, gehe ich an einen leeren Tisch und esse dort. Was habe ich mir eigentlich eingebildet? Dass er mit mir essen wollte? Dumm. Egal, ich brauche nur mich selbst.

Solange ich mich habe, ist alles gut.

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Hi, hope you're okay. Habe gleich einen Arzttermin, but weißt du welcher Name in dem Wort versteckt ist? min. ┐( ̄ヘ ̄)┌  min yoongiiiiiiiiii

Was ich beim Schreiben so höre, lul

medicine | yoonminحيث تعيش القصص. اكتشف الآن