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Yoongi pov.

Von den Lauten der Vögel werde ich aus dem Schlaf gerissen. Brummend drehe ich mich auf der unbequem Liege auf die andere Seite und schlafe weiter. Im nächsten Moment bin ich erneut wach. Erst jetzt spüre ich die unangenehmen Rückenschmerzen und meine trockene Kehle. Nach einiger Zeit öffne ich meine Augen ermüdet. Mir kommt eine Welle von Tageslicht entgegen. Ich habe keine Ahnung wie viel Uhr es ist. Doch ist das wichtig? Durch die Morgenkälte friere ich etwas. Kaum will ich mich auf meine Rückenschmerzen fokussieren, fällt mir wieder ein in welcher Lage ich mich befinde.

Die Nacht von gestern auf heute verbrachte ich draußen auf einer Parkbank. Denn ich lebe gerade auf der Straße. Meine Mutter hat wieder einen neuen Typen, aufgrund dessen ich zumindest den Tag lang in der Außenwelt verbringe. Doch gestern schlief ich nicht mal mehr dort. Es gab wegen der Schule Stress, somit haute ich ab. Klar ist es nicht angenehm schutzlos in freier Natur zu übernachten, doch habe ich eine Wahl? Ich kann dort nicht hin. Um es einfacher zu haben suchte ich mir zuvor einen ruhigen Platz abseits der Junkies und Kinder.

Langsam richte ich mich auf und sehe mich um. Es laufen bereits ein paar Leute herum. Ein schneller Blick auf mein Handy verrät mir die Uhrzeit: 9:46 AM. Heute also keine Schule. Soll mir recht sein. Doch als ich erneut auf mein Handybildschirm schaue, fällt mir die niedrige Akku Zahl auf. Das heißt, dass ich der Schule bald einen Besuch abstatten sollte. ''Wie auch immer'', murmle ich leise und lasse mich zurück auf die Bank fallen. Gerade jetzt ist mir egal wer mich so sieht. Mir ist egal, wie empörte Mütter die Augen von ihren Kindern zu halten. Mir ist egal, wie Omas mich als ein schlechtes Beispiel präsentieren. Das war ich schon immer, oder nicht? Das schlechte Beispiel.

''So will niemand enden'', sagte unser Biologie Lehrer einst. Seitdem kam ich zu fast keiner Biologiestunde mehr. Dabei fand ich das Fach gar nicht so schlecht. Zuvor hatte ich in einem Referat eine drei bekommen. Das ist für meine Verhältnisse schon gut. Doch nach seiner glorreichen Unterrichtsstunde über jegliche Drogen empfand ich keinen Drang mehr ihm zu zuhören. Normalerweise würde man mich zwingen zu allen Stunden zu kommen und ich müsste sogar nachsitzen. Normalerweise. Ich bin nicht normal. Wenn der Direktor zu Hause anruft geht zu 99% niemand ran. Und weil ich in den Hauptfächern zwischen einer 2 und 3 stehe komme ich irgendwie durch.

Warum auch immer liegen mir Sprachen gut, besonders Englisch fällt mir leicht (AN: lmao). Vielleicht liegt es aber auch an dem Lehrer. Er starrt mich im Unterricht oft gruselig an. Ob er wohl ein Perverser ist? Sein Lächeln zu mir sieht jedenfalls nicht gesund aus. Ich kann nichts anderes tun als brav zu gehorchen und zu arbeiten. Ein weiterer Grund warum ich die Schule nicht mag. Kein eigener Wille.

Plötzlich höre ich meinen Magen knurren. Natürlich habe ich kein Geld dabei. Die ganzen Einkäufe von Jimin sind in der Wohnung. Seufzend erhebe ich mich. Im nächst besten Laden stecke ich mir zwei Packungen von schon fertigem Fleisch ein. Nicht das gesündeste Frühstück, doch besser als nichts. Auf dem Rückweg zu meiner Bank hole ich eine der zwei Packungen Beef Jerky aus meiner Hose und packe es aus. Ich bin immer wieder beeindruckt wie einfach diese Methode ist. Kurz vor dem Park halte ich an einem kleinen Trinkbrunnen und schlürfe was das Zeug hält. Wer weiß wann ich die nächste Gelegenheit zu kostenlosem Wasser bekomme.

Mampfend sehe ich mich in der Gegend um. In einer Ecke wird bereits gedealt. In der anderen sind schlafende Junkies zu erkennen. Zumindest denke ich, dass sie schlafen. Das erschreckende sind jedoch die kleinen Kinder, die auf der anderen Seite spielen als wäre die Welt voller Frieden. Sie leben noch in ihren glücklichen Fanatsiewelten, in denen alles schön ist. Die Kinder erkenne gar nicht, dass nur etwa 10 Meter weg von ihnen mit Speed und Kokain gedealt wird. Sie erkennen nicht, was das für ein schmutziger Ort hier ist. Sie spielen einfach. Ohne Hintergedanken, ohne Ängste.

Wäre doch nur meine Kindheit so unbeschwert gewesen.

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Ugh, I hate people

medicine | yoonminHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin