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Jimin pov.

Habe ich was falsch gemacht? Normalerweise sollte ich jetzt überglücklich wegen ihm sein. Doch am Ende sah ich etwas in seinen Augen. Yoongi sah bedrückt aus. Er erwähnte nie etwas über seine Familie oder so. Vielleicht hat er Stress zu Hause? Der Junge scheint in der Schule jeden Tag alleine zu sein. Da kann ich's ihm nicht verübeln traurig zu sein. Aber jetzt hat er ja mich! Oder habe eher ich ihn? Wie auch immer. Fakt ist: Ich habe das Gefühl da ist etwas. Vielleicht hat er ein Geheimnis.

Gleichzeitig will ich das, was ich mir erbaute habe nicht gefährden. Vielleicht sind es nur übliche Teenage-Depression. Wer weiß das schon. Ich sollte mir nicht den Kopf zerbrechen. Jeder hat so seine Geheimnisse und seinen Stress, nicht?

''Hi Eomma! Ich bin zurück'', rufe ich sobald ich unser Haus betreten habe. ''Hai'', erwidert sie gut gelaunt, ''wo warst du so lange?''. In der Küche lehne ich mich an den Türrahmen. ''Ach, ich war noch mit einem Freund unterwegs.'' ''Achso. Aber sag mir doch nächstes Mal Bescheid, ja? Dein Essen wurde kalt'', nickend setze ich mich. ''Also... Mit welchem 'Freund' warst du denn unterwegs?'', fragt meine Mutter grinsend, aber mit ernstem Ton. Ich kann buchstäblich spüren wie mein Puls sich verschnellert. ''Mit Yoongi'', antworte ich so normal wie möglich. ''Ah, wer ist das denn?'' ''Ein Junge aus meiner Klasse.'' ''Achso'', seufzt meine Mutter enttäuscht. Dachte sie etwa, ich rede über ein Mädchen?

Wortlos esse ich mein Mittagessen. Doch meine Mutter erkundigt sich üblicherweise noch weiter: ''Na, und bringst du irgendwann mal eine Freundin zum Mittagessen oder so? Ich könnte ja kochen. Ich könnte-'' ''Ist oke Ma. Im Moment habe ich keine, also musst du nicht unnötig planen'', unterbreche ich sie. Grimmig widme ich mich wieder dem Kauen. In letzter Zeit redet sie oft über das Thema Freundin. Das nervt. Aber was soll ich tun, sie ist meine Eomma.

In meinem Zimmer lege ich mich erstmal hin und schaue eine Serie auf Netflix. Nach einigen Stunden wird dies jedoch zu langweilig. Meine Gedanken schweifen ab. Hat er kein Geld? Ich würde ihm jede Woche das Essen für mehrere Tage kaufen, wenn er es braucht. Ich würde auch für ihn kochen. Wenn er es wünscht, täglich. Ich würde ihm alle Wünsche erfüllen. Ich würde mich jeden Tag anstrengen, um ihn nicht zu enttäuschen. Im Gegenzug würde ich nur seine Liebe wollen. Ein paar Umarmungen; Berührungen. Ich würde ihn alles mit mir machen lassen. Ich bin im völlig verfallen.

Seit ich ihn das erste Mal sah geht es mir so. Das zurückhaltende Auftreten dieser Person verzauberte mich. Er kam am Anfang des Jahres aus Daegu zu uns. Seitdem habe ich ihn nie mit Freunden gesehen. Wenn ich an ihn denke sind meine Gefühle vermischt. Einerseits bin ich glücklich, andrerseits traurig. Ich möchte ihn an meiner Seite haben. Ich möchte seins sein. Und das bin ich eben nicht. Aber wenigstens sind wir jetzt befreundet. Ich werde mehr Zeit mit ihm verbringen. Ich werde ihn öfter ansprechen und für ihn da sein. Nur hoffentlich habe ich genug Mut. Im Handeln bin ich erfahrungsgemäß viel schüchterner als in meinen Gedanken.

Am späteren Abend rief meine Mutter mich zu ihr, da wir wohl Pizza bestellten. Nun sitze ich hier mit meiner Mutter, meinem Vater und esse Pizza. Wie immer weiß ich nicht genau was ich sagen soll. Ich habe so viel Glück in einer wohlhabenden Familie zu leben, dessen Eltern nicht getrennt sind. Und trotzdem, fühle ich mich seit Jahren leer. Also es ist nicht schlimm, ich bin nicht undankbar. Es ist einfach so ein Gefühl. ''Was hast du heute so gemacht Chim?'', will mein Vater wie üblich wissen. ''Ach, nichts Besonderes'', meine ich daraufhin, ''ein normaler Tag.'' Abwartend sieht meine Mutter mich an. ''Und... Jimin war heute mit einem neuen Freund unterwegs'', muss das sein?

Ich spüre wie mir das Blut in den Kopf steigt. Dabei ist es mir nicht mal peinlich. Es ist einfach nur... nervig. Überrascht meint Appa: ''Ach ja? Dann erzähl doch mal.'' ''Wir waren einfach nur draußen und haben geredet. Aber, wie war dein Tag so, Appa?'' ''Hm, mein Tag war gut. Wir hatten Schwierigkeiten in der Firma, doch dieses Problem wurde wieder behoben. Ich habe...'' er redete und redete. Somit konnte ich wenigstens von mir und meinem ''neuen Freund'' ablenken. Bis wir fertig aßen ging das so. Danach mache ich in meinem Zimmer hastig die Hausaufgaben. Fast hätte ich die vergessen.

Ehe ich mich versehe ist der Tag auch fast schon zu Ende. Die restliche Zeit des Tages höre ich Musik und sitze auf der Couch meines großen Balkons oder liege in meinem Bett. Obwohl wir ein recht großes Haus haben, ist mein Bett gar nicht so groß. Sogar sehr schmal. Trotzdem gemütlich. Und ich muss zugeben, die länglichen Spiegel an meiner Wand nehmen Platz ein. Doch die haben Priorität. Ich sagte es nie einem Freund, ich demonstrierte es nie jemanden, doch ich tanze. Meistens kreiere ich eigene Choreographien, die ich immer wieder wiederhole. Es macht Spaß. Doch es wäre mir zu unangenehm es jemandem zu zeigen.

Vermutlich ist dies, mein Geheimnis.

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840 Wörter huhu.

Eigentlich echt unnötig ein neues Chapter zu posten. Ist ja nicht so als ob irgendwer drauf warten würde. Whatever, bye, air.

(Als ich die Story anfing, las sie kaum einer, deswegen schrieb ich das damals so. Mittlerweile ist es August 2021 and I gotta say THANK YOU SO FUCKINGKADOCHSFIO MUCH für die ganzen reads)

medicine | yoonminTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang