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Jimin pov.

Mein Freund und ich liegen gerade auf seinem Bett, da er meint, das sei seine Lieblings Beschäftigung. Wäre ich nicht so beflügelt von heute Morgen, hätte ich Schuldgefühle. Ich meine, einen ganzen Tag schwänzen? Yoongi hat extra angerufen, und mich als ''mein Vater'' krankgemeldet. Für sich selbst muss er sich nicht entschuldigen, da es bei ihm quasi ''normal'' wurde. Doch ich denke Jungkook wird sich wundern. Er wird wissen, dass das kein einfacher Zufall ist. ''He, was ist los?'', reißt mich Hyung aus meinen Gedanken. ''Ich dachte nur über Jungkook nach.'' ''Aha.'' ''Aber nicht so wie du denkst, sondern denke ich eher, dass er böse ist, denn ich schwänze'', murmle ich enttäuscht.

Unbekümmert rät Yoongi mir: ''Ach, mach dir doch über ihn keine Sorgen. Du solltest versuchen im Moment zu leben. Weg mit den Sorgen und Gedanken.'' ''Ich weiß nicht ob ich das kann'', sage ich in demselben, leisen Ton wie vorhin. ''Magst du ASMR?'', mit dieser Frage hätte ich jetzt gar nicht gerechnet. ''ASMR? Ehm, schätze nicht...'', antworte ich verdutzt,''welches meinst du denn genau? Also da gibts ja verschiedene Kategorien.'' ''Ach ja? Keine Ahnung, erzähl mal.'' Somit beginne ich Yoongi die ganzen Arten von Muoth- bis zu Water sounds zu erklären. ''Und du magst also das >>Scratching<<?'' ''Eh, na ja, also ich denke, dass dies das einzige ''ertragbare'' ist. Denn so ein Schmatzen finde ich eklig im Ohr zu hören, weißt du'', erkläre ich befangen.

Zustimmend nickt der Schwarzhaarige. Wieso unterhalten wir uns überhaupt über sowas? Warum über so ein Thema, mit dem ich gar nicht gerechnet hätte? So ein Thema, über das sonst nie jemand redet? Und da fiel's mir auf. ''Du wolltest mich ablenken'', stelle ich aufgeregt fest. Seufzend erwidert Yongs: ''Erwischt. Aber war doch ganz interessant, hm?'' Zugegeben, habe ich durch den Druck, was dieses skurrile Thema angeht, nicht ansatzweise an Kooks gedacht. ''Mhm, joa'', nuschle ich und sehe an die Wand neben mir.

Den Nachmittag über machten wir nicht viel. Gerade steht Yoongi in der Küche und kocht ein paar Nudeln, während ich auf einem Stuhl sitze. Es herrscht eine angenehme Stille. Bis ein Mann hereinkommt, und sie unterbricht. ''Eh, macht ihr mir auch was zu essen?'', fragt dieser, nicht gerade freundlich. Yoongi sieht ihn an und dann wieder weg. ''He! Wer von euch ist der Sohn, dieser Yonni?'' Verwundert schaue ich zu Yoongi. Der Schwarzhaarige sieht weder empört, noch traurig, noch irgendwas aus. Seine Mimik passt nicht zu den Worten, die er jetzt sagt: ''Es heißt Yoongi, du Bastard.''

Wütend geht der Fremde auf ihn zu und schubst Hyung von sich weg. Sein Kopf ist gesenkt. ''Aish'', zischt Yoongi leise und tritt ihn mit einem Kick in die Magengrube von sich. Das sah so surreal und cool, wie in einem Anime aus. Geschockt verfange ich mich in einer Starre. Was ist gerade passiert? Nein, was passiert jetzt gerade? Der Mann rennt auf den Jungen zu und verpasst ihm eine Faust. Es wird zu einem Kampf. Yoongi muss kassieren. Yoongi keucht. Yoongi hat Schmerzen. Ich will meine Beine bewegen, ich will aufstehen und ihm irgendwie helfen. Warum bewege ich mich nicht? Warum verdammt kann ich nichts tun?! Wie hypnotisiert beobachte ich das Szenario. Noch nie fühlte ich mich so hilflos.

Doch ich wollte nicht mehr hilflos sein. Ich schrie meine Mutter und Yoongi an. ''Ich habe es satt, dass mich alle wie den kleinen, netten Jimin behandeln, der sich nicht wehren kann'', sagte ich damals. Es wird Zeit, dass ich diese Worte in Taten umsetze.Gerade als der Mann völlig konzentriert auf Yoongi einschlägt, schleiche ich mich so schnell es geht hinter ihn und nehme meinen Mut in Millisekunden komplett zusammen. Ich setze den Axe Kick ein, den mir Jungkook mal als Notwehr beigebracht hat. Mit meiner kompletten Kraft, meinem Frust, meiner Angst und vergangenen Schwäche schlage ich meinen Fuß von oben auf den Kopf des Mannes. Er hält inne, fällt im nächsten Moment aber nach hinten.

Erschrocken sieht er mich an. Den Mund offen, doch nichts rührend. Mein Blick schweift zu dem viel wichtigerem Menschen. ''Yoongi...'', murmle ich besorgt. Er hebt seinen Kopf, und es erst jetzt sehe ich die getränten Augen. Er war nicht überrascht, dass ihm sowas passiert. Er war es gewohnt. Er war es leid. Schluchzend stürzte ich ihn in eine Umarmung. Mit einem kratzigen Lacher erwidert er sie. ''Alles ist gut. Cooler Kick, übrigens. Du warst echt mutig'', lobt er mich. Schniefend nicke ich. ''Deswegen wolltest du nicht, d-dass ich hier bin, oder?'' ''Ja, so ziemlich.'' ''Es tut mir leid'', verwundert löst er sich und sieht mich an. ''Dir tut es leid?''

''Ja, ich konnte dir gar nicht helfen. Dieser Mann hat dir so weh getan... Und ich... Ich konnte nichts tun.'' ''Machst du Witze? Jimin, du hast mir quasi das Leben gerettet, Pabo.'' Mit großen Augen schaue ich zu ihm hoch. Leben gerettet? Übertreib es nicht, Yoongi Pabo... *hihi* ''Lass uns von hier weg, ehe er aufstehen kann'', schlägt mein Freund leise vor. Augenblicklich nicke ich, und wir machen uns fürs erste aus dem Staub.

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動けない 動けない 動けない 動けない 動けない 動けないよ
(I can't move!) (I can't move!) (I can't move!) (I can't move!) (I can't move!) (I cannot move!)
UNRAVELLING THE WORLD

huhu. Unravel & Tokyo Ghoul is lifeu~

medicine | yoonminWhere stories live. Discover now