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Yoongi pov.

etwa 2 Wochen später

Ich muss weg. Ich muss fliehen. Scheiße, scheiße, scheiße... Zu Hause sperre ich mich im Badezimmer ein. Im Spiegel sehe ich meiner Reflektion ins Gesicht. Augenringe. getränte Augen. Rote Wangen vom Rennen. Was soll ich tun? Wo soll ich hin? ''Aish!'', zische ich und schlage auf den Spiegel ein. Er zerbricht. Er zeigt so ziemlich wie ich mich fühle. Kopfschmerzen überströmen mich. Mein Hinterkopf fühlt sich so schwer an. Ich falle auf die Knie und halte meine Stirn. Kurze Zeit später krümme ich mich am Boden. Ich will das nicht, es soll aufhören! Ich kann nicht mehr zurück, ich habe es kaputt gemacht. Gerade lief es so gut und ich... Aish!

Es tut weh, alles tut weh. Was könnte ich tun? Welche Möglichkeiten habe ich? Und da fiel es mir ein. Wie ferngesteuert rapple ich mich auf uns renne auf wackligen Beinen in mein Zimmer. Dieselbe Prozedur wie immer. Erhitzen, reinfüllen, spritzen. Ganz einfach. Kaum vollbrachte ich es, fühle ich mich besser. Wohlig seufze ich auf. Doch etwas ist anders. Mein Herzschlag ist viel zu schnell. Das ist neu. Sonst verlangsamter er sich eher. Hatte ich zu viel gespritzt? Eine Überdosis? Ehe ich einen weiteren Gedanken fassen kann, verliere ich den Halt und kippe nach Hinten, sodass ich auf meinem Bett liege und nicht sitze.

Nun spüre ich den Schmerz auch in meiner Brust. Überall. Ich kneife meine Augen zusammen. Mein Bauch, mein Kopf, meine Beine, Arme, mein Herz, mein gesamter Körper. Es schmerzt. Es schmerzt. Es schmerzt. Es schmerzt nicht mehr. Ganz plötzlich hört es auf weh zu tun. Zögerlich öffne ich meine Augen einen Spalt. Plötzlich ist alles gut. Ich muss an Jimin denken. An meine schmerzvolle Vergangenheit und meine gute Vergangenheit, die vor kurzer Zeit noch meine Gegenwart war. Jimin... Verdammt, Jimin. Vor meinem geistigen Auge sehe ich ihn. Er lächelt mich an, glücklich und aufgeregt.

Wie konnte ich ihm nur dieses Lächeln nehmen? Wie konnte ich es nur in Tränen verwandeln? Ich schließe meine Augen. Ich darf ihn nie wieder verletzten. Wie es aussieht werde ich das auch nicht. Schließlich neigt sich alles zum Ende. Es war ein trauriges, sinnloses Leben ohne Liebe. Bis er kam. Und es mir ein bisschen bunter machte. Doch die größte Fläche war immer noch von schwarz-weiß bedeckt. Manche Dinge kann man nicht ändern. Wie erbärmlich ich doch bin. ''Es tut mir leid'', flüstere ich ins nichts. Niemand ist hier, niemand wird es hören. Meine Mom ist tot, sie wird mich nicht finden. Bei dem Gedanken an sie kullert mir eine Träne runter.

Sie war nie da für mich, ihre Lover begrabschten und schlugen mich, sie unterstütze mich nicht, doch sie war meine Mom. Man hat nur eine Mutter. Als die Nachricht vor ein paar Tagen kam, konnte ich keinen Gedanken mehr fassen. Leider warst auch du in meiner Nähe, Jimin. Leider. Wie in einem Film kommen mir Erinnerungen hoch. Ganz viele. Jimin und ich das erste Mal im Café. Er war so nervös, dass es einfach nur süß war. Jimin und ich bei ihm. Jimin und ich bei mir. Jimin und ich essen. Jimin und ich schlafen miteinander. Jimin wird die Liebe meines Lebens. Schluchzend krümme ich mich zusammen. Jiminie...

Die seelischen Schmerzen lassen auch nach. Es ist zu spät, ich spüre es. Mein Atem wird flacher und mein Herz schwächer. Nächte und Tage dachte ich daran wie es ist zu sterben. Ich hatte nie Angst, sondern Sorge. Wo ich hingelangen würde. Ich bin doch ein Sünder, oder nicht? Ich log Jimin an. Ich sagte ihm, ich sei eine Jungfrau gewesen. Doch das stimmte nicht. Nicht ganz, zumindest. Ich bin ein Top. Das damals, war nicht gewollt... Es war der Grund warum ich anfing Drogen zu nehmen. Und jetzt plötzlich habe ich doch Angst. Angst was passieren wird. Ich spüre wie mein Herz schwächer wird, und es plötzlich stehen bleibt. vor Schreck reiße ich meine Augen auf. Nun ist es soweit. Ich bin tot.

Ich sehe mich selbst. Ich stehe an einer Ecke und starre auf den leblosen Körper. Es tut verdammt weh. Ich wüsste nicht was schlimmer wäre; Wenn Jimin kommen oder nicht kommen würde. Es tut weh, weil ich weiß, dass ich ihm nun vermutlich egal bin. Doch ich will ihn nicht traumatisieren, also ist es wohl besser so. Jedenfalls, was tue ich nun? Was passiert jetzt mit meiner Seele? Gott? Bist du da? Ich sehe niemanden. Kein weißes Licht oder so. Vorhin als ich starb, sah ich nur schwarz. Und dann stand ich hier schon. Das ist weird. Aber nun, vielleicht besser als schwarz für immer zu sehen. Dann werde ich von heute an wohl Menschen beobachten.

Keine Ahnung wie lange ich dort schon stand. Aus Langeweile verlasse ich die Wohnung. Anfassen kann ich alles, doch anscheinend sieht mich wirklich niemand. Ich habe alles probiert, doch niemand bemerkt mich. Das erleichtert, ist sogar ganz cool, hehe. Im Park stockt mir der Atem -falls ich überhaupt atme-. Jimin. Mein Herz erwärmt sich, als ich ihn kichernd mit Jungkook sehe. Sie lachen über irgendwas. Unwillkürlich muss ich lächeln. Mehr wollte ich gar nicht. Das war alles, was ich wollte. Noch einmal sein Lächeln sehen. Zufrieden verlasse ich den Park, und somit diese böse Welt voller Sünder und einem gutherzigem Mochi.

Ende

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Ja, ja, ja, ich weiß, dass dieses Ende sehr abrupt und vermutlich auch unfair ist. I'm sOrry;-; Tbh habe ich sogar an eine Fortsetzung gedacht, in der Yoongi als Geist Kontakt zu Jimin aufnimmt und so. Yk? Aber I guess das vergessen wir einfach mal, haha. Gerade (als ich diesen Teil schrieb) ist es 00:07 Uhr Nachts und ich muss sagen, das Ende hat selbst mich, einen Stein, berührt. Wie Yoongi starb, dann Jimin sah und.. AISH. Verflucht sei meine Vorstellungskraft! Whatever, vielleicht poste ich bald ein andere Story. Danke an jeden, der bis hier hin gelesen hat. Einen schönen Tag!

medicine | yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt