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Yoongi pov.

Nach unserem Gespräch, welches sich noch etwas zog, schreiten wir den Weg zur Küche an. Versteht mich nicht falsch, ich finde es toll, dass er genug isst. Aber wirkt es sinnvoll sich eine Schüssel Wok Nudeln reinzuhauen, wenn man gerade noch meinte, man sei fett? Wie auch immer, dass er schlank ist muss man gar nicht erst anzweifeln. Jeder der ihn sieht würde bestätigen, dass er ganz und gar nicht dick ist. Dieser Junge sollte also so viel essen wie er will. Und das tut er auch. Während wir uns beide mit Nudeln am Morgen vollstopfen, muss ich ungewollt an meine Hilfe denken. An mein Geheimnis. An Heroin eben. Seit damals in der Schule habe ich nichts genommen.

Im Unterricht langweile ich mich wie immer. Weswegen ich kurzerhand beschließe meinen Block voll zu kritzeln. Wie ich es so oft tue. Mitten drinnen bekomme ich Kopfschmerzen. Ich fange wirklich an zu glauben, dass Unterricht mir nicht guttut. Die Lehrerin ruft mich ein paar Mal auf, woraufhin ich versuche zu antworten, doch das war's auch schon. In Bio bin ich überrascht mich hier wiederzufinden. Das letzte Mal war ich... Ich weiß gar nicht mehr wann es das letzte Mal war. Vermutlich als der Lehrer das mit den Drogen meinte.

Ach, da fällt mir auf, Jimin sagte seinen Eltern doch, dass wir ein Drogenpräsentation machen. Dabei hatten wir das Drogenthema doch ganz am Anfang? Also hat er sie doch angelogen, ach, verdammt. Morgen bin ich sowieso weg, das passt also. Auf dem Weg nach Hause herrscht ein Schweigen. Normalerweise macht mir schweigen nichts aus, doch dieses ist komisch. Es wirkt belastend, unbeholfen. Daher beschließe ich es zu unterbrechen: ''Magst du die Schule?'' ''Ich mag es neue Dinge zu lernen'', erwidert der Angesprochene, ''ansonsten stehe ich aber neutral zu ihr.'' ''Ihr? Hört sich ja an, als ob du über deine Geliebte sprechen würdest.''

''N-Nein, ich meine damit die Sch-Schule. Weil, es heißt ja die Schule'', rechtfertigt er sich sofort. ''Mhm.'' ''Und außerdem weißt du doch... Dass ich... Na ja.'' ''Schwul bist?'' ''Psht, nicht so laut'', dabei ist weit und breit niemand zu sehen. Wir unterhalten uns noch über die Schule, er fragte ob ich sie mag. Doch ich stehe ebenfalls neutral zu ihr. Außer dem kleinen Fakt, dass die Lehrer, die Schüler -und allgemein fast alle Menschen- nerven. Bei Jimin Zu Hause ist erneut die Mutter da. Der Junge erklärte mir, dass die Mutter meistens an nur zwei Tagen mittags da ist.

Heute ist dann wohl der zweite Tag. Es ist irgendwie unangenehm vor ihr zu essen. Nicht direkt ihre Anwesenheit verbreitet diese negativen Vibes, sondern viel mehr ihre Gesten. Ihren Mimiken und Fragen. Ich werde das Gefühl nicht los, sie weiß irgendwas über mich. Oder sie denkt zumindest sie weiß etwas. Eins steht zumindest fest: Sie traut mir nicht. Ob das gut oder schlecht ist weiß ich nicht. Ich traue mir selbst ja manchmal nicht. Dennoch will ich niemanden verletzten, vor allem Jimin nicht. Er hat nichts verbrochen, er verdient es nicht.

Gegen Nachmittag macht Jimin ganz brav seine Hausaufgaben. Er überredet mich zum Ende hin sogar mitzumachen. Aber nun, was habe ich auch Besseres zu tun? Mit der Hilfe des Blondschopfs packe ich das meiste fehlerfrei. Das meiste. Anscheinend weiß er meine Mühe aber trotzdem zu schätzen. Die restliche Zeit tun wir das, was wir immer tun.

Bis es Abend wurde.

''Yoongi, Yoongi!'', ertönt die aufgeregte Stimme des Jüngeren. Interessiert folge ich ihm auf die Dachterrasse. Es ist bereits dunkel, was auch immer er mir also zeigen will, werde ich kaum sehen können. ''Guck, die Sterne sind zu sehen'', erzählt er völlig aus dem Häuschen, ''ich habe jeden Abend geschaut, aber sie waren nicht zu sehen. Dabei wollte ich sie dir unbedingt zeigen.'' Als ich genauer hinsehe leuchten tatsächlich einzelne Punkte. Da Jimin meint ich solle meinen Kopf heben, tue ich das. Und nun muss ich ebenfalls staunen. Über meinem Kopf erleuchten etliche, weiße Sterne den dunklen Nachthimmel. Ein Stern leuchtet besonders hell, genau zu uns runter. ''Der leuchtet nur für dich'', sage ich und bin danach selbst von meiner Kitschheit erschrocken.

Kichernd sieht er mich an. Mein Mochi, wobei es immer noch komisch ist das zu sagen, fragt: ''Sind sie nicht schön Yoongs?'' ''Absolut'', antworte ich. Zusammen stehen wir dort noch eine Weile. Bis ich plötzlich zwei Arme um mich geschlungen spüre. Verwirrt blicke ich runter. Noch verwirrter werde ich allerdings, als ich Nässe an meinem Oberteil spüre. ''Warum weinst du, Mochi?'', keine Antwort. Was soll ich nun daraus schließen? Stumm erwidere ich die Umarmung einarmig. Mit meiner freien Hand streichle ich durch seine Haare.

Sie sind fluffig.

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Life is so exhausting

Gestern war ich mit meinen Eltern Matratzen einkaufen... Imagine eine Mom, die sich bei jeder Kurve und jeder kleinsten Erhöhung der Straße an deinen Oberschenkel festhält und ein theatralisches "Oh" von sich gibt. Das Beste war aber im Laden.
Ich: lege mich auf eine Mattratze. Meine Mom völlig hysterisch: "Oh, die sieht gut aus. Nehmen wir! Nehmen wir!!!"
J e d e s m a l.

medicine | yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt