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Yoongi pov.

Erwartend sieht mich der Jüngere an. ''Ganz ehrlich'', erwidere ich überlegend, ''keine Ahnung was ich bin.'' Den Blick in seinen Augen kann ich nicht deuten. Zwischendurch stellt er mir eine Schüssel Reis mit Curry und Stäbchen hin. Da er nichts mehr sagt frage ich: ''Und du?'' Kurz zögert der Junge. Dann antwortet er: ''Schwul.'' Wie als würde er eine schlimme Reaktion erwarten schaut er auf den Boden. Um ihn diese unbegründete Angst zu nehmen sage ich: ''Finde ich gut. Danke, dass du ehrlich mit mir bist.'' ''Du findest es gut?'' ''Ja, endlich mal einer der nicht hinter jedem Frauenarsch hinter her läuft'' ''Haha... Tust du es denn?'' ''Ist das eine Fangfrage?'', auf Grund seiner überraschten Mimik schließe ich, dass ich ihn also erneut durchschaut habe.

Provoziered antwortet er: ''Vielleicht.'' Kurz überlege ich was ich nun sagen sollte. ''Nein. Ich laufe keinen Frauenärschen hinter her'', antworte ich ehrlich. In Jimins Gesicht ist eine Art Erleichterung zu erkennen. Versuchend unbeschwert zu klingen rufe ich: ''Well, und was nun!'' ''Wir können machen was du willst, aber ich weiß immer noch nicht warum du hier bist'', kichert er verlegen. ''Ich wusste nicht was ich sonst machen sollte.'' ''Hast du Probleme zu Hause oder so?'' Ich esse ein bisschen von dem Reis und erkläre: ''Sagen wir einfach... Ich kann dort im Moment nicht hin.'' Er nickt verstehend. Aber kann er das überhaubt verstehen? Hat er solche Probleme?

Unsicher will Jiminie wissen: ''Wo schläfst du denn dann?'' - ''Draußen'', erwidere ich kalt. ''Was?! Omg, nein das ist gefährlich. Du kannst hier schlafen, so lange wie nötig.'' Die ersten Bissen runter geschluckt winke ich ab: ''Ach, das ist nett aber das kann ich nicht machen. Du hast schon Essen für mich bezahlt.'' ''Apropos, ist das leer? Noch besser wenn du hier bist, dann hast du immer genug Essen'', immer genug Essen? Immer? ''Ich weiß nicht.'' ''Keine Sorge, ich kläre das mit meiner Mutter. Oder... Du schläfst einfach heimlich hier. Ich kann dich doch nicht zurück zu Pennern und Straßendreck schicken'', seine Stimme hört sich an als würde er gleich heulen.

''Ich will nur nicht, dass du wegen mir Probleme bekommst'', äußere ich mich kauend. Doch wie ich es mir dachte, hat er es bereits entschieden. Drei Tage. Nicht länger als drei Tage.

~Zwei Tage später~

Jimin hat es tatsächlich geschafft mich das ganze Wochenende bei sich zu verstecken. Aber nun, bei dem großen Haus ist das kein so unrealistisches Wunder. Das Essen brachte bzw. bringt er mir immer irgendwie. Glücklicherweise sind seine Eltern nicht oft da, somit kann ich auch im unteren Geschoß herum laufen. Ich habe geplant morgen wieder zu gehen. Ob der Typ weg ist weiß ich nicht, aber ich kann doch nicht für immer hier wohnen. Jedenfalls nicht kostenlos und ohne das Wissen der Eltern. Jedoch habe ich das Gefühl, dass es Jimin ganz gut gefällt einen Mitbewohner zu haben, weswegen ich ihm erstmal nichts sagte. Jetzt geht es sowie erst zur Schule.

Gerade putzt der Jüngere sich die Zähne, während ich mich erst umziehe. Was soll ich sagen, ich war noch nie ein Morgenmensch. Natürlich muss der Junge genau reinkommen als ich Oberkörperfrei bin. Verlegen stottert er: ''S-Sorry, ich g-gehe.'' ''Ach, stell dich nicht so an. Das ist nichts was du nicht schon gesehen hast, richtig'', meine ich gelassen. ''Ja s-stimmt oke. Wann wärst du dann soweit?'' ''Gleich, gleich. Könnte ich aber noch ein Oberteil -am besten einen Hoody- haben?'' ''Klar, hier'', verdutzt starre ich auf das Kleidungstück. Ein rosaner Hoody? ''Öhm, könnte ich einen anderen haben? Vielleicht einen schwarzen oder so?'', als Jimin den Hoody genauer ansieht werden seine Wangen tief rot. ''Oh Gott, tut mir leid, ich habe irgend einen genommen'', erklärt er schneller als ich Hoody sagen kann.

Etwas abgeregt und komplett angezogen machen wir uns auf den Weg zur Schule. Frühstück hatte ich nicht, Jimin hat's wohl verpeilt. Das ist aber auch nicht schlimm, ich werde dort genug durchgefüttert. Im Schulgebäude läuft er noch näher an mir als auf dem Weg hier her. Hat er vor irgendwem Angst? ''Was ist los?'', frage ich verwundert. ''Ich will... Jungkook nicht sehen'' ''Mhm.'' Natürlich verstehe ich das. Somit gehen wir näher als je zuvor in unser Klassenzimmer. Die etlichen Blicke der anderen ignoriere ich mal. Spätestens jetzt sollte jeder denken wir wären zusammen oder zumindest Freunde. Was ein bullshit. Was soll ich denn mit Freunden? Oder noch schlimmer mit einer Beziehung?

Auf meinem Platz sitzend gehe ich davon aus, dass der Kleine auf seinen geht. Falsch gedacht. Er kniet vor meinem Tisch und starrt mir in die Augen. Sollte ich jetzt irgendwas sagen? ''Er findet es abartig'', murmelt der Blondschopf mir zu. ''Was?'' ''Meine Sexualität. Jungkook sagt ich soll Mädchen daten, dann werde ich hetero'', er spricht so leise, dass ich es gerade so verstehe. Ist ihm das alles so peinlich? Daraufhin erwidere ich: ''Zuerst einmal, das ist bullshit. Und zweitens, seit ihr jetzt keine Freunde mehr oder was?'' ''Na ja, er denkt wir sind es. Aber ich fühle mich bei ihm nicht mehr wohl'', armes Ding. "Also ich fragte mich, ob ich nicht wieder bei dir sein könnte?'' Am liebsten hätte ich jetzt nein gesagt. Ich habe gerade wirklich keinen Bock auf sowas. Aber ich bin ihm was schuldig, ich durfte unter seinem Dach leben, verdammt.

''Klar'', antworte ich deswegen

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Cutiesssss

medicine | yoonminWhere stories live. Discover now