Hausbesuch x und x Verlegenheit

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Kapitel 4

Würde ich nicht den Schatten an der Wand sehen, hätte ich nicht gewusst das er eingetreten ist, denn ich habe ihn mal wieder nicht gehört. Als ich so durch den Kühlschrank stöber halte ich in meiner Bewegung inne. Ich richte mich wieder auf und drehe mich zu ihm um. Die kleine Packung mit meiner Lieblings Erdbeermilch in der Hand. Nervös zupfe ich daran herum und sehe Feitan an.

„Ich hoffe ich bin dir nicht zu aufdringlich, ich weiß meine Art kann sehr anstrengend sein. Vor allem wenn ich mich wohl bei Menschen fühle. Wenn du nicht willst kannst du jederzeit gehen." sage ich und drehe mich schnell wieder zum Kühlschrank damit die Röte in meinem Gesicht durch den diesen gekühlt wird.

„Nein, mich gerne da bleiben." sagt er und ich drehe mich etwas zu schnell um und lächel ihn breit an. „Gut, es ist zwar schon viertel fünf und meine Mama kommt in zwei stunden von der Arbeit. Aber wenn du willst können wir einen Film schauen und etwas essen. Ich habe noch Gemüse mit Reis vom Mittagessen und Cupcakes. Also was willst du?" frage ich und sehe zu ihm. Ratlos sieht er zu mir, als wäre es ihm unangenehm zu antworten.

„Okay. Ich habe eine Idee. Ich mache mir selbst etwas auf einen Teller. Und stelle ihn in die Microwelle, da zeig ich dir gleich wie die Funktioniert. Du machst dir einfach selber etwas drauf. Und in der Zeit gehe ich nach oben in mein Zimmer, suche ein paar Filme raus, ich denke meine Schwester hatte noch welche hier gelassen. Ach ja, mein Zimmer ist das die Treppe hoch, das zweite von links, die erste Tür führt in unser Badezimmer." in der Zeit habe ich mir etwas Reis und Gemüse auf den Teller gemacht und stelle ihn in die Microwelle. Schnell zeige ich ihm wie sie angeht und verschwinde dann mit den Cupcakes auf einem Teller nach oben.

Ich mag mein Zimmer. Eine Wand habe ich mal mit meiner Schwester zusammen in einem hellen Minzgrün gestrichen, bevor sie vor drei Jahren ausgezogen ist. Vor dem einzigen Fenster in diesem Raum, welches hinaus auf die Straße zeigt, steht ein alter herunter gekommener Schreibtisch mit unbequem wirkendem und sich auch so anfühlendem Stuhl. An der Wand steht ein Schmales Bett und eine Wandregal gegenüber von diesem. Auf dem steht ein Fernseher den ich mir nach drei Monaten Arbeit endlich leisten konnte. Der Kleiderschrank stand gegenüber der Tür und ich habe durch Bilder an den Wänden und verschiedensten Grünpflanzen den raum Gestaltet, so das sie mir jedesmal einen heimisches Flair gegeben.

Ich stelle das Gebäck auf meinen Nachtschrank, der eigentlich nur aus meinen Schulbüchern zusammengesetzt ist. Meinen Turnrucksack und den Gitarrenkoffer stelle ich zu meinem Schulranzen in eine Ecke. Dann schalte ich das große Licht, ein um die Filme unter meinem Schreibtisch hervor holen zu können. An das matte Licht, bringe ich nur die Werke, die auch nicht peinlich sind. Muss ja mit ihm kein Prinzessinnen Film schauen.

Mit gut Zehn DVDs drehe ich mich um, nur um mich wieder bis auf die Knochen zu erschrecken, da Feitan ruhig mit zwei dampfenden Tellern in der Hand auf meinem Bett sitzt. Ich verliere das Gleichgewicht, die DVD Verpackungen und ich landen allesamt auf meinem hellen Holzboden, doch habe ich den kleinen rosa Teppich verfehlt der vor meinem Bett liegt.

„Ich muss kichern und sehe zu meinem Überaschen das auch Feitan's Schultern leicht auf und ab zucken, als würde er sich sein Lachen verkneifen. „Tollpatsch" sagt er und entsetzt werfe ich ihn, immer noch lachend, mit einer DVD Hülle ab. Ich erhebe mich, hebe den Rest auf und stelle sie neben ihn. „Such dir einen aus. Ich werde mir etwas bequemeres anziehen.

So nehme ich mir etwas aus meinem Schrank und verschwinde in das Bad. Schnell entledige ich mich meiner alten Sachen, diese wandern schnurstrax in den Wäschekorb und ziehe mir den dunkelroten frischen Pullover und die kurze Stoffhose an. Zu meinem bedauern muss ich meine Hosen immer noch in der Kinderabteilung kaufen, doch zu meinem Glück fällt das nicht wirklich auf. Während ich mir die Haare kämme schaue ich in den Spiegel. Mein Blondes Pony und meine nicht ganz schulterlangen, blonden Haare könnten mal wieder einen Schnitt vertragen. Fragend sehe ich mir selbst in meine dunklen, grau blauen Augen.

Was mache ich hier überhaupt? Ich habe noch nie einen Jungen einfach so mit zu mir genommen. Und wenn, dann nicht zu einer so unsittlichen Zeit. Mein Kopf scheint zu explodieren. Als würde er nicht verstehen was diese Nacht alles passiert ist.

Doch ohne etwas an meiner Lage ändern zu wollen gehe ich zurück. Meine Füße in zwei ungleiche Socken gepackt.

Als ich in den Raum komme hält mir Feitan eine Film entgegen. Ich nehme ihn in meine Hand und meine Augen weiten sich.

Mist! Es ist 'Saw'

Der muss noch von meiner Schwester sein. Oh verdammt. Wenn ich es schaffe nicht mitten ihm Film zu weinenoder zu übergeben, dann werde ich die nächsten drei Wochen nicht schlafen könne.

Unsicher nicke ich und lege den Film ein, nachdem ich den TV angemacht habe. Mit der Fernbedienung setze ich mich neben meinen Gast auf mein Bett und nehme mir eine meiner Decken. Ich starte den Film und er reicht mir mein Essen. Zu meiner Überraschung steht er nun auf.

Er steht mit dem Rücken zu mir und nimmt sein Halstuch mit dem Totenkopf Abdruck ab. Stimmt, wie hätte er auch Essen sollen. Er legt es behutsam über meine Stuhl und entledigt sich auch seines dicken Ledermantels. Darunter trägt er eine schwarze lockere Hose und ein einfaches, gleichfarbiges T-Shirt.

Gespannt sehe ich zu ihm als er sich umdreht. Unsere Augen treffen sich mal wieder und ich komme nicht umhin ihn mit ganz roten Wangen zu beäugen. Sein ganzes Gesicht.

Leider gefällt es mir auch noch und deshalb schaue ich beschämt auf mein Essen.

Er hat ein schönes Gesicht.

Schnell habe ich das Essen verspeißt, um es nicht später wieder aus zu brechen und um mich auf etwas anderes als den Film zu konzentrieren. Ein Grinsen liegt auf Feitans Gesicht. Als er schon fast begeistert den Film sieht, so als würde ihm gefallen was er dort sieht. Ich habe meine Knie mittlerweile angewinkelt und verstecke mich hinter ihnen. Selbst den Film zu hören ist schlimm. Doch ich habe Glück, denn meine Müdigkeit nimmt die Oberhand und so wie ich eingekauert da sitze schlafe ich ein.

Sympathy for the devil ||Feitan ff|| FeitanxOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt