Erwachen x und x Verschwundene

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Kapitel 5



Erzähler pov:

Nur die Geräusche des Fernsehers waren noch zu hören. Natsukis Atmung war ruhig und ganz ebenmäßig.

Der junge Mann neben ihr wusste, dass sie eingeschlafen war als sie sich nicht mehr erschreckte oder unterdrückte von Angst erfüllte Laute von sich gab. Nach dem er sich sicher war, dass sie schläft, sah er sie nur noch an. Er kam sich dabei so lächerlich vor.

Er versteht sie nicht. Wie sie so lächelnd schlafen kann, neben ihm. Allein der Film hat seine Lust, jemanden langsam an den Rande des Wahnsinns und in den Tod zu bringen fast explodieren lassen. Doch er sieht die unschuldige Kreatur neben sich und fragt sich ober er sie verletzten würde?

Nein, ober sie quälen könnte?

Müde schüttelt er den Kopf und sucht nach der Fernbedienung. Er erhebt sich um das Licht zu löschen und die Flimmerkiste auszuschalten.

Nun steht er mitten im Raum, vor dem Bett. Außerhalb des Hauses färbte die Sonne den Himmel rosa und er stand in diesem kleinen Zimmer, sich selbst fragend was er nun tun soll. Er ging zu seinem Mantel, welchen er vor nicht all zu langer Zeit über den alten Stuhl gehangen hatte. Er nahm den roten Regenschirm lautlos heraus und begutachtete ihn.

Nur noch ihr Atem unterbricht die Stille welche entstanden ist. Er zog die Klinge das dem Griff und geht auf das Mädchen zu. Ruhig hält er ihr die Klinge an den Hals. Nur ein Schnitt. Er müsste sie nicht mal quälen und in kürzester Zeit wäre sie an ihrem eigenen Blut erstickt.

Er war angeekelt von sich selbst. Ohne weiter darüber nachdenken zu wollen, steckt er das Schwert weg, und verstaut den Regenschirm wieder.

Wie hat sie es hinbekommen, ihn in weniger als 12 stunden zu erweichen. Und das, auf die wohl naivste und ungeschickteste Art die man sich vorstellen kann. Wie Wild, das in einen Lichtkegel gerät stolperte sie in die Kirche. Und doch war sie unerschrocken und so nett.

Feitan fragt sich ob es Dummheit ist. Doch dumm sieht sie nicht aus. Tollpatschig würde eher passen, Tollpatschig und Ungeschickt.

Auf eine für ihn unbekannte Weise will er sie bei sich haben. Will dafür sorgen das ihr nichts böses widerfährt.

Er ist doch ein Dieb, also warum nimmt er sie nicht einfach an sich, sperrt sie weg und begutachtet sie, als hätte er eine harmlose, seltene Kreatur gefangen. Doch er kann es sich nicht erklären und all das denken bereitet ihm Kopfschmerzen.

Es ist spät und er war lange gelaufen. Generell war es ein paar Tage her das er das letzte mal geschlafen hat. Drum sollte er sich vor dem großen Ereignis noch ein paar Stunden schlaf genehmigen. 

Er legt behutsam, als wäre sie eine Porzellanpuppe, eine Hand unter ihren Kopf um diesen zu stabilisieren. Die andere findet sich an ihrer Schulter wieder und ohne mühen, liegt sie wie ein Embryo in der Ecke des Bettes. Behutsam richtet er ihre Decke und findet sich selbst in einem neuen Zwiespalt wieder.

Soll er gehen? Dürfte er es sich erlauben zu bleiben und wenn die Antwort ja sein sollte, würde er die Frechheit besitzen und sich an das andere Bettende legen?

Wenn er es schon bei ihr nicht kann, folgt er wenigstens jetzt seinen Grundsätzen. Er ist ein Dieb und nimmt sich was er will. Und Feitan will wieder einmal in einem richtigen Bett liegen.

Er legt sich nieder und deckt sich mit der zweiten Decke zu. Sein Kopf ruht auf ihrem Kopfkissen. Er könnte kotzen so gut wie sich das anfühlt. Seinen Körper kann er ganz ausstrecken, ein kleiner Erfolg seiner Körpergröße.

Sympathy for the devil ||Feitan ff|| FeitanxOcWhere stories live. Discover now