Neue x Bekannte und x alte x Wunden

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Kapitel 10

Ein leichtes vibrieren reist mich aus dem ruhigen Schlaf. Müde taste ich noch mit geschlossenen Augen nach  meinem Telefon. Es fällt mir schwer mich zu bewegen, als würde ich eingeklemmt sein. Als ich es unter meinem Kopfkissen finde schalte ich den Wecker ab und kuschel mich nochmal in meine Decke ein. Ich habe wirklich lange nicht mehr so gut geschlafen.

Wie eine Heizung wärmt Feitan meinen Rücken und zieht mich an sich.

Moment. Was?

Ich versuche mich umzudrehen. Was mehr als schwierig ist, da mich etwas fest zu halten scheint. Etwas grummelt in meinen Nacken und ich halt in der Bewegung inne.

Langsam dämmert es mir, was den letzten Abend und die dazu gehörige Nacht alles vorgefallen ist. Ich will mich nun hinsetzten, werde aber etwas zurück gehalten von Feitans Arm, welcher um mich geschlungen ist.

Ich hatte ihm natürlich angeboten zu bleiben. Es wäre verwerflich für mich, ihn wieder von dannen zu schicken. Und so sehe ich, in sein entspanntes und zufriedenes Gesicht. Ich habe das Bedürfnis ein Bild von ihm zu machen, lasse es aber. Da ich nun wirklich aufstehen muss und nicht ganz will, dass er sauer auf mich wäre.

Ich gebe ihm einen Kuss auf dies Nasenspitze und kicher etwas, bevor ich versuche seinen Arm von mir zu lösen. Ich kletter über ihm hinweg, da ich an der Wandseite geschlafen habe. Draußen scheint die Sonne nicht, es ist sogar ziemlich bewölkt. Wenn man mich fragt würde ich denken das es nach Regen aussieht, aber wes weiß ich schon. Ich verschwinde mit meiner Schuluniform im Badezimmer und mache mich fertig für den Tag. Als ich in den Spiegel schaue und so meine blasse Haut betrachte, beginnt mein Kopf zu klopfen.

Ohne lange darüber nach zu denken nehme ich mir eine Schmerztablette und spüle diese mit einem Glas Wasser herunter. Ich nehme ebenfalls eine für Feitan mit. Ihm merkte man den Alkohol zwar nicht an, doch hat er bestimmt die dreifache Menge, von dem was ich zu mir genommen habe, getrunken. Vorsichtig begutachte ich auch die kleine Verletzung an meiner Stirn und fahre vorsichtig mit dem Zeigefinger darüber. Mit einem Desinfektionstuch Tupfe ich es ab und will dann ein Pflaster als Schutz anbringen.

Als Tochter einer Krankenschwester hätte ich wohl mehr erwartet als kleine rosa Pflaster mit Katzenbildern. Doch durch mein Pony würde es nicht wirklich auffallen, weshalb ich trotzdem eins in mein Gesicht klebe.

Putzig ist das Pflaster ja schon.

Frisch gemacht laufe ich zurück in mein Zimmer und suche dort meine Schulbücher und Hefte heraus, welche ich für die Hausaufgaben und bevorstehenden Schultag mitnehmen musste.

Traurigerweise habe ich nicht alle Hausaufgaben geschafft, welche zu heute auf waren, da mir meine Entführung in den Weg gekommen ist. Welcher Oberstufenschüler kennt das nicht?

Neben eine Wasserflasche, die auf meinem Nachtschrank steht, lege ich die Tablette. Ich nehme mein Telefon hervor und sehe nach der Zeit. Kurz gehe ich alle Möglichkeiten für den Schulweg in meinem Kopf durch, bevor ich mich für die U-Bahn entscheide. Es wäre wohl am günstigsten und zeitgleich das schnellte Mittel um an meiner Schule anzukommen.

Mit dieser Variante verbleiben mir noch zusätzlich 25 Minuten die ich länger zuhause bleiben kann. Entspannt sehe ich zu Feitan hinab und streiche ihm eine Strähne aus dem Gesicht.

Im nächsten Atemzug bereue ich es, da es so scheint als hätte ich ihn aufgeweckt. Nur für einen Augenblick sieht er sich verirrt und suchend um, bis er plötzlich kerzengerade im Bett sitzt und mich anstarrt.

Das macht er aber nur drei Sekunden lang, da er mit einer hand seinen Kopf hält und die Augen schließt.

Vom Nachttisch greife ich nach der Flasche und dem Painkiller und halte ihm beides vorsichtig hin. „Guten Morgen" sage ich etwas leise und dankend nimmt er mir die zwei Dinge ab.

Sympathy for the devil ||Feitan ff|| FeitanxOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt