Gäste x die x verängstigen

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•| Momoka |•

Kapitel 20

Anwesend rühre ich in der dünnen, noch viel zu heißen Suppe und habe nicht vor damit aufzuhören. Der Geruch von Schmieröl und überlagerten Gewürzen liegt in der Luft.

Es ist die Luft welche ich seit den letzten fünf Wochen fast täglich für die meiste Zeit einatme. Die Küche des Hauses wurde nebenher auch zu meinem Schlafplatz hergerichtet. Das Zimmer des Hauses konnte ich immerhin mit dem alten rostigen Rollstuhl befahren, den mir der Herr des Hauses eines Tages vom Wegrand mitgebracht hatte. Muna und seine Frau Momoka waren beide dagegen das Wohnzimmer für mich zu wählen, da dieses erstens nicht so gut belüftet wie die Küche ist und zweitens die Stube auch als handelstaum genutzt wird.

Wie ich erfahren hatte ist Muna nicht nur für Be- und Entladung an den Landungsbuchten verantwortlich, er regelt auch die Buchhaltung und ist unter der Gemeinde als ein Schmuggler bekannt. Wenn jemand etwas braucht fragt man Muna, man sollte nur das richtige Kleingeld einstecken haben.

Seine Frau welche ich nur Momo nennen soll ist das komplette Gegenteil. Sie ist unglaublich liebenswert und auch wenn die Zeit und dieser Ort sie gezeichnet haben schenkt sie jedem Menschen ein unglaubliches, ehrliches Lächeln. Die beiden Menschen welche mich in ihr Heim aufgenommen haben behandeln mich wie ihre eigene Tochter.

Als ich vor einer Woche dabei war den Sohn vom Boss zu unterrichten erzählte sie mir das das Ehepaar vor drei Jahren ihre Tochter, welche von allen nur Sunny genannt wurde, an eine grün Pocken Grippe verloren haben. Es scheint das ich wohl äußerliche als auch charakterliche Ähnlichkeiten mit ihr aufzuweisen habe.

Der Gedanke fällt mir trotzdem nicht leichter, dass das meine neue Familie und mein zuhause sein soll. Zusehr hängen meine Gedanken noch bei Feitan, meinen Freunden und meiner Familie.

Mein Magen zieht sich schmerzlich zusammen bei dem Gedanken, das der junge Mann es ist, welchen ich am meisten misse.

Ich beginne meine bereits kalte Suppe zu essen. Ich wollte Momo nicht enttäuschen und Vorallem sollte hier nichts verschwendet werden.

Mit einem Ohr höre ich wie die Tür geöffnet wird und jemand in das Wohnzimmer tritt. Neugierig löse ich meine Bremsen und Rolle zur Tür welche nur leicht angelehnt ist.

Die Treppe knarzt und ich höre an dem Klang der Schritte wie Muna sie herunter stapft.

Kundschaft.

„Ich habe einen Auftrag für dich." sagt der Gast ohne große umschweifungen. „Selbstverständlich, wie kann ich behilflich sein." so habe ich ihn noch nie reden hören. Seine Stimme klingt etwas zittrig und mit so viel Ehrfurcht im Unterton redet er nichtmal vor dem Boss.

„ich bräuchte einige aggressive Säuren. Wie viel du auftreiben kannst.  Das Geld spielt keine Rolle." die Stimme des andern klingt tief und ruhig aber auch dominant und so als würde sie keine wiederworte erwarten.

„Selbstverständlich, ich denke ich werde problemlos bis zum Beginn der neuen Woche an die hundert Liter Salpeter- und oder Salzsäure beschaffen können." nun spricht Muna zuversichtlich und scheint neuen Mut gepackt zu haben.

Mit einem Auge beginne ich durch den Spalt zu spähen. Erblicken tue ich erst nur die Große Standuhr aus dunklem Holz, doch als ich etwas weiter schaue kann ich den Kunden erkennen. Auch er ist sehr groß, vielleicht nicht so groß wie der Captain, aber groß. Er hat blondes, ordentlich zurück gelegtes Haar und trägt einen Trainingsanzug.

Irgendetwas bedrohliches und mächtiges geht von ihm aus.

„Noch etwas?" Fragt der Schmuggler nervös. „Nein aber du solltest es dir lieber aufschreiben. ‚Captain' nicht das du vergesslich werden solltest." dieser Satz war eindeutig eine Drohung. Und die Art wie er das Wort Captain ausspricht wirkt verachtend und überlegen.

Sympathy for the devil ||Feitan ff|| FeitanxOcWhere stories live. Discover now