Ungeahnter x Neubeginn

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Kapitel 26

Die Angstin Kombination mit Unsicherheit bildet den Schweiß auf meiner Stirn, belästigend sammelt er sich dort, bevor er, so kalt wie Eis, meine Schläge herunter läuft. Jegliche Farbe ist aus meinem Gesicht gewichen und in meinen Ohren kann ich hören wie schnell und laut mein Herz schlägt, so intensiv als würde es aus meiner Brust ausbrechen wollen. Meine Hände sind auch nicht ruhiger, zitternd wie ästenlaub kreisen diese über der alten Türklingel.

Das plastic ist vergilbt und grauer Staub hat sich drauf gelegt.

Mit dem Blick starr geradeaus, starre ich einfach gegen die Tür ohne zu klingeln.

Immer noch blättert der Lack etwas ab und ich kann die alten Muster in der Tür erkenne.

Jedesmal wenn ich mich fast selbst überzeugt habe zu klingeln, verlässt mich der Mut wieder.

Entmutigt lasse ich meinen Kopf hängen und drehe mich auf dem Absatz um. Mit dem eleganten Gehstock, welchen mir Feitan vor wenigen Wochen geschenkte hatte, entferne ich mich geschlagen wieder.

Feitan selbst hatte ich seit einigen Tagen nicht mehr gesehen. Er hatte eine Mission welche er mit Phinks bestreiten will, wobei ich mir etwas fehl am Platz vorkam. Naja so viel kann ich eben nicht mit Videospielen anfangen.

In der Zeit, ohne meinen Seelenverwandten, habe ich viel nachgedacht, was mich am Ende zu dem Entschluss brachte meine Mutter zu besuchen. Ich wollte sie sehen, nur ein letztes Mal noch. Ich wollte ihr sagen, dass es mir leid tut und dass ich sie liebe. Ich wollte mich bedanken und ihr zeigen das ich zurechtkomme.

Doch jetzt verlasse ich das Grundstück wieder.

Geschlagen und kraftlos.

Müde laufe ich zu dem kleinen Zaun, welcher in meiner Abwesenheit einen fröhlichen grünen Anstrich bekommen hat.

Als ich das kleine Tor öffne und hinaus treten will höre ich wie sich hinter mir eine Tür öffnet.

Mein Atem stockt.

„Kann ich ihnen helfen?" fragt eine mir völlig fremde Stimme. Ertappt drehe ich mich auf dem Absatz zu dem Mann um welcher mich soeben angesprochen hat.

Pechschwarzes Haar, durch welches sich vom Ansatz aus strähniges Grau in fahlen Bahnen zieht. Müde wie die blasse Farbe selbst, reichen die Strähnen noch nicht bis in die Spitzen des Haares; doch ich wette, das er in spätestens zwei Jahren völlig ergraut ist. Sein Gesicht scheint gewöhnlich, freundliche Falten im Gesicht, so wie eine dicke Hornbrille.

Etwas verwundert aber auch misstrauisch sehe ich zu dem Mann. „Ich wollte sie nicht stören, aber wohnt Riona Kobayashi noch hier?" „Oh, nein. Frau Kobayashi ich nach dem tot ihrer jüngsten Tochter aufs Land raus gezogen, mit zu ihrer ältesten. Ich habe noch ihre Kontaktdaten. Soll ich ihr etwas ausrichten. Wie heißen sie überhaupt?"

Traurig sehe ich auf den Boden und meine Haare fallen um mein Gesicht wie ein Vorhang. Ein dünner Film aus Tränen bildet sich in meinen Augen, woraufhin ich versuche diese weg zu blinzeln.

„Nati, die Leute nennen mich einfach nur Nati. Ich kannte ihre Tochter einst." mit traurigen Lächeln sehe ich zu dem Mann auf, wissend das wir uns nie wieder sehen werden. Mit meiner letzten Aussage mache ich auf dem Absatz kehrt und verlasse das Grundstück, auf dem ich einst lebte;  ich verlasse es für immer.

Betreten und mit gesenktem Blick Wandel ich durch die Gassen, steht's bemüht, nicht zu vielen Menschen mein volles Gesicht zu zeigen.

Wegen mir ist sie gegangen, sie hat alles was sie hier liebte hinter sich gelassen, wegen mir. Weil der Gedanke an mich und Vater so schmerzhaft war. Ohne es zu wollen habe ich sie tief verletzt, ihr herz erneut gebrochen und sie dann einfach im Stich gelassen. Was bin ich nur für eine Rabentochter.

Sympathy for the devil ||Feitan ff|| FeitanxOcWhere stories live. Discover now