Erkenntnisse x welche x erleuchten

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Kapitel 29

Meine Höhenangst begründete sich auf ein dramatisches Ereignis aus meiner Kindheit. Ganz tragisch fiel ich vom Klettergerüst und verweigerte danach jedes Gebäude in welchem ich mehr als acht Stufen nach oben geben musste.

Es war ein Zwang die Schule zu betreten und irgendwann wieder aus meinem zimmerfenster schauen zu können.

Idiotisch.

Das Kind, welches ich einst war redete sich solche Dinge doch nur ein. Angst vor Höhe, ein Witz.

Es war eins der Probleme welche ich einst hatte.

Doch das was mich jetzt belastet, ist anders. Es ist von einer viel dunkleren Natur, welche ich angenommen habe ohne es zu realisieren. Ich zweifelte keine Sekunde an meinen Handlungen. Ohne gewissen führte ich die Klinge welche durch das Fleisch der Männer schnitt, als wären sie aus Butter.

Die Angst, welche sie fühlten, sie war echt, kalt und real.

Ich bin ein Mörder. Ich bin all das, was ich niemals sein wollte. Ich bin verloren gegangen in der Realität, wobei ich dieser doch nur etwas entfliehen wollte.

Sollte das hier nicht ein lustiger Abschnitt in meinem Leben sein.

In binnen von Sekunden wurde aus einem heiteren RPG mein größter Albtraum.

Als mir Hisoka die rosarote Brille abnahm und ich mit der brutalen Wahrheit konfrontiert wurde, bewegte sich etwas in mir. Ich wusste nicht was.

Erst verfiel ich in eine Art starre, aus welcher mich Machi, mit einem leichten rütteln an meiner Schulter, weckte. Mit Tränen gefüllten Augen, ganz glasig und verletzt, blickte ich sie an. Über meine zitternden Lippen kam kein einziges Wort. Das war der Moment als ich die Flucht ergriff, zum zweiten Mal an diesem Tag.

Als Phinks mir nachsputen wollte, hörte ich nur noch gedämpft aus der Ferne wie Machi ihn aufhielt. Ich war ihr dankbar dafür, das was ich in diesem Moment brauchte war stille.

Wie kam sie nur damit klar leben zu nehmen? Ist es weil sie so aufgewachsen ist, weil ein Leben in Meteor City nichts wert ist? Oder ist es etwas womit man geboren wird?

Ich rannte bereits ein paar wenige Kilometer als ich völlig außer Atem zum stehen komme. Kurzfristig entschließe ich mich zu rasten. Mit meinem Rücken lasse ich mich an einer mächtigen Buche nach unter gleiten, bis meine Beine ausgestreckt im kühlen Gras liegen. Behutsam lege ich meinen Gehstock neben mich auf die Wiese und ohne Erlaubnis beginnen meine Gedanken weiter zu kreisen.

Was ist nur aus mir geworden? Ich bereue es nicht Feitan zu kennen oder gar zu lieben. Das war wohl das beste was meiner Seele je passieren konnte, jedoch wurde ich von dem, was mir widerfahren ist, neu geformt.

Ich habe Schuld und Mitleid für die Leben, welche ich ohne Erlaubnis genommen habe. Doch ist nicht alles was in dieser verfluchten Welt passiert unser Schicksal? Natürlich treffe ich meine Entscheidungen und nur ich bestimme ob ich links oder rechts gehe. Es ist mein freier Wille.

Aber was ist wenn jede Entscheidung welche ich nach bestem oder schlechtesten Gewissen Treff, mich meinem Schicksal nur näher bringt.

Kann es möglich sein das ich nie die unschuldige Natsuki sein sollte.

Es wird doch garnicht von mir verlangt das ich gleichgültig gegen über dem Tod bin, doch eventuell muss ich ihn als einen Teil meines Schicksals annehmen. Mir war von Anfang an klar auf was ich mich einlasse.

Ich will das Feitan mein Schicksal ist.

Und wäre sein Leben in Gefahr, würde ich nicht zögern um jedes Mittel in Kauf zu nehmen. Er würde wohl nicht anders handeln. Er hat mir bereits so viel gegeben, er hat so viel für mich geopfert.

Sympathy for the devil ||Feitan ff|| FeitanxOcWhere stories live. Discover now