28-Frauengespräche

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Am nächsten Tag erreichten wir das Versteck.
Niemand war uns gefolgt.

In der Eingangshalle erwartete uns Pain. Als er den verletzten Deidara sah, legte er doch glatt seine gefühlskalte Fassade ab und kam uns entgegen geeilt.
"Was ist passiert?"
In seiner Stimme schwang tatsächlich Besorgnis mit.

"Ein Team von drei Ninjas ist uns über den Weg gelaufen und hat uns angegriffen. Wir konnten sie aber abschütteln.", erklärte ich ihm.
Er nickte knapp.
"Bring Deidara auf sein Zimmer, ich hole Konan. Sie wird sich um ihn kümmern." Dann verschwand er schnell in Richtung Küche und ich schleppte den immer schwächer werdenden Deidara in sein Zimmer und auf sein Bett.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass es ihm besser gehen würde, nachdem er geschlafen und sich ausgeruht hatte, doch das Gegenteil war der Fall gewesen.

"Hey, mach dir nicht zu viele Sorgen, hn. Konan flickt mich schon wieder zusammen." Deidara versuchte zu lächeln, doch er scheiterte und sog vor Schmerz scharf die Luft ein.
Ihn so zu sehen, verursachte einen schmerzhaften Druck in meiner Brust. Beruhigend legte ich eine Hand auf seinen Arm.
Ob ich es tat um ihn oder um mich zu beruhigen, wusste ich nicht.
"Ich weiß. Sorgen mach ich mir trotzdem."

In dem Moment kam Konan mit einigen Tüchern, Verbänden und einer Schüssel Wasser herein.
Sofort ging ich ihr zur Hand und half ihr alles abzustellen. "Könntest du mir etwas assistieren, Lucy?", fragte sie, während sie einige Tücher in Wasser tauchte.
"Klar, mach ich."
"Gut dann leg doch bitte schonmal die Wunde frei."

Ich tat was sie sagte und befreite Deidara erneut aus seinem kaputten Mantel. Das zerfetzte Ding hing ich über einen Stuhl. Als Nächstes löste ich den provisorischen Verband bestehend aus meinem Umhang und krempelte vorsichtig Deidaras Shirt und Netztop hoch.

Er hatte die Augen geschlossen und ließ es über sich ergehen.
Dann kam Konan auch schon mit einem nassen Tuch und reinigte die Wunde vorsichtig.
Deidara zischte zwischen zusammen gebissenen Zähnen, wann immer das weiße Tuch sein Fleisch berührte. Ich nahm seine Hand in meine und er drückte sie dankbar.

Als alle Tücher von seinem Blut rot gefärbt waren, griff Konan zu dem Verbandszeug. "Du musst dich aufsetzen, damit ich dir den Verband umwickeln kann.", sagte sie an Deidara gewandt.
Er stöhnte leise. "Schön, dann wollen wir mal, hn."

Er versuchte es aus eigener Kraft, doch er schrie auf und fiel zurück in die Kissen. "Warte, ich helf dir.", bot ich an und griff vorsichtig unter seine Arme.
Ohne sich zu wehren ließ Deidara sich von mir aufsetzen und zog dann Shirt und Top ganz aus, da sie sonst wieder heruntergerutscht wären.
Dabei fiel mir eine seltsame, zugenähte Stelle an seiner Brust auf.

Was das wohl ist?

Konan verband die Wunde, während ich in der Küche war, um Deidara einen Kräutertee zu machen.
Als ich wiederkam, war sie fertig und ich reichte Deidara die Tasse Tee.

"Danke."
Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

"Du musst dich jetzt ausruhen. Leg dich am besten hin und trink den Tee. Lucy und ich werden direkt nebenan sein."
Mit diesen Worten nahm Konan meinen Arm und ging mit mir aus dem Zimmer.

Wir gingen direkt in mein Zimmer und setzten uns dort aufs Bett.
"So, während unser draufgängerische Künstler sich erholt, kannst du mir endlich erzählen was passiert ist, als Deidara mit in deiner Welt war. Etwas Ablenkung könnte dir nicht schaden."
Konan ist wirklich eine gute Freundin. Ich lächelte sie dankbar an und begann zu erzählen.

"Das heißt, er ist nur in deiner Welt gelandet, weil ihr euch nicht loslassen wolltet? Das ist so süß!"
Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. "Naja... Wenn du es so sagen willst... schon irgendwie."
Konans Augen leuchteten vor Neugier. "Und was ist dann in deiner Welt passiert? Was habt ihr gemacht?"

Ich erzählte ihr knapp von dem Friedhofsbesuch, wobei ich die Hintergrundgeschichte und schmerzhaften Details ausließ, davon, wie wir zusammen gegessen hatten und schließlich von unserer kleinen Tanzstunde.
"Ihr habt zusammen getanzt?! Nur du und er, ganz romantisch zusammen?"
Bei der Erinnerung daran wurde ich rot.
"Es... es ist nicht so wie du denkst..."

Vorwurfsvoll stemmte Konan die Hände in die Hüften.
"Ach nein? Komm schon, jeder Depp sieht auf vier Meter Entfernung, dass ihr euch gern habt! Also warum seid ihr noch nicht zusammen?"

Ich überlegte kurz.

Kann es wirklich sein, dass er mich auch mag? Empfindet er wirklich dasselbe? Selbst wenn... könnte eine Beziehung zwischen uns überhaupt funktionieren?
Wir kommen doch aus vollkommen unterschiedlichen Welten. Meinem Vater würde ich das sowieso nie beigebracht bekommen...

"Ich weiß nicht... Ich hab Angst, dass er nicht so empfindet und möchte das, was wir haben, nicht aufs Spiel setzen."

Konan seufzte theatralisch. "Was ihr braucht ist ein bisschen Unterstützung. Überlass das einfach mir."
Ich hatte ein bisschen Angst, was das bedeuten könnte, aber irgendwie war ich auch froh.
Eine Freundin wie Konan hatte ich vorher nie gehabt.

Wir redeten noch eine ganze Weile, lästerten ein bisschen über die Jungs und ich erzählte ihr auch von der Mission. Vorbei sie sich viel mehr für den Teil, in dem wir im selben Bett geschlafen hatten, interessierte als für den eigentlichen Auftrag und den Kampf.

Sie hat wahrscheinlich auch lange niemanden mehr gehabt, mit dem sie über sowas reden konnte.

Irgendwann war es so spät, dass Konan ihr Schlafzeug aus ihrem Zimmer holte, um bei mir zu übernachten.
Wir quatschen fast die ganze Nacht lang, bis wir doch irgendwann einschliefen.

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Armer Deidara :( , aber unser zäher Künstler ist ja zum Glück nicht so leicht klein zu kriegen. Bis zum nächsten Kapitel, in dem Konan ihre Verkupplungskünste auspackt ;) .
Ciao~

Zwischen zwei Welten(Deidara X OC)Where stories live. Discover now