34-Entwischt

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Deidaras Sicht~

Lucy sah furchtbar mitgenommen aus. Auf ihrer Haut waren überall Blutergüsse, Brandwunden und Schnitte.
Während Tobi den Anführer der Gruppe verhörte, wusch ich in einem nahe gelegenen Fluss rasch das Salz aus ihren Wunden.

Ich konnte mir gar nicht vorstellen was für große Schmerzen sie hatte aushalten müssen.
Ich bring den Typen um, der ihr das angetan hat! Ich werde ihn genauso leiden lassen!

Sobald ich all ihre Wunden ausgewaschen hatte, legte ich sie behutsam ins weiche Gras und breitete meinen Mantel über ihr aus. Dann setzte ich mich neben sie und strich sanft über ihre Wange.
Sie war noch blasser als sonst. Ihre Augenlider begannen zu flattern und langsam öffnete sie die Augen und sah mich an. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen.

"Deidara...", hauchte sie mit schwacher Stimme und streckte eine Hand nach mir aus, um sie an meine Wange zu legen.
Jetzt.
Jetzt werde ich endlich tun, was ich schon so lange tun wollte.

Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und hob es etwas an, während ich mich langsam zu ihr runter beugte.
Sie schien zu verstehen und wehrte sich nicht.
Meine Lippen legten sich sanft auf ihre. Genauso weich, wie sie aussehen.
Viel zu schnell war der Moment auch schon wieder vorbei und ich sah sie an.

Ihre roten Augen glänzten und ihr Lächeln war noch breiter geworden.
Sie zog mich zurück an sich ran und presste ihre Lippen erneut auf meine. Diesmal war es ein längerer Kuss und ich genoss ihre Nähe und das Gefühl ihrer Lippen auf meinen.
Wieder sahen wir uns tief in die Augen. "Lucy, ich liebe dich.", flüsterte ich andächtig an ihre Haut. "Ich liebe dich auch, Deidara.", hauchte sie zurück.

Begeistertes Klatschen erklang hinter uns. "Ja! Endlich haben Deidara-Senpai und Lucy-Sama es sich gesagt! Tobi ist glücklich!"
"Tobi! Solltest du nicht den Dreckskerl befragen, hn?!", schnautze ich ihn an, weil er unseren Moment einfach beendet hatte. "Damit ist Tobi schon fertig. Tobi ist ein guter Junge!"
Dabei machte er eine stolze Pose und hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich behauptet, dass er unter der Maske breit und blöd grinste.
"Und?", fragte ich genervt.

"Seine Bande ist ein Haufen von Söldern, die durch die Reiche ziehen und alle möglichen Aufträge annehmen.
Sie wurden beauftragt Lucy zu töten, aber unser sadistische Anführer hier ist ein bisschen krank im Kopf und wollte Lucy zu seinem persönlichen Spielzeug machen. Über den Auftraggeber konnte er nicht viel sagen.", erklärte Tobi, aber es klang gar nicht nach Tobi.
Die Wortwahl war völlig anders und auch sein Tonfall klang gar nicht nach dem kindischen Quatschkopf, den ich kannte.

Was zum?!

Auch Lucy starrte ihn verwirrt an. Er schien erst jetzt zu bemerken, das er sich seltsam benommen hatte.
Hektisch wedelte er mit den Armen. "Ääh, Deidara-Senpai kann den bösen Mann jetzt in Kunst verwandeln, wenn er will. Tobi macht sowas nicht, Tobi ist ein guter Junge!", rief er wieder in gewohnter Tonlage.
Ich sah ihn skeptisch an.
"Aah, Tobi geht dann mal Pain-Sama informieren. Er sollte schnell davon erfahren. Tobi ist schon weg!"
Er wackelte noch mehr mit den Armen, warf sie in die Luft und stürmte davon.

Seltsam... Aber egal... Ich muss mich um einen miesen Kerl kümmern!

Entschlossen stand ich auf und wollte zu dem Baum gehen, an den Tobi ihn gebunden hatte, doch Lucy hielt meinen Arm fest. "Warte... Du... darfst ihn nicht töten." Ich traute meinen Ohren kaum.
"Was?! Warum nicht? Das Arschloch hat es verdient, hn!"
"Ja, das hat er. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Vater der Auftraggeber war und der Sadist ist der einzige, der das bestätigen kann."

Ihre Stimme klang noch immer rau und kratzig. Das hat dieser Mistkerl zu verantworten! Wie soll ich ihn da verschonen können?!
Ich seufzte. "Warum ist das so wichtig, hn?", fragte ich sie.

Sie atmete einmal tief durch, bevor sie zu erklären begann.
"Wenn ich beweisen kann, dass mein Vater mich umbringen wollte, wird er seines Amtes enthoben und hat nicht länger das Recht mein Leben zu kontrollieren."
Ah, verstehe. Das ist natürlich ein guter Grund. Verdammt... Jetzt muss ich ihn am Leben lassen...

Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte und einverstanden war, dann ging ich zu dem Baum, doch da war niemand. Die Seile lagen lose auf dem Boden. Sie waren durchgeschnitten.
Scheiße!
Sofort ging ich zurück zu Lucy. Wer weiß, ob der Typ nicht vielleicht versucht sie nochmal zu entführen... Ich muss sie in Sicherheit bringen. Außerdem müssen ihre Wunden noch versorgt werden.

Ich beichtete ihr kurz, dass der Mistkerl entkommen war und formte dann einen Lehmvogel, um mit Lucy ins Versteck zurückzukehren.
Dort angekommen, kam Konan schon auf uns zugelaufen.
Ich trug Lucy in meinen Armen in ihr Zimmer und Konan machte sich sogleich daran, sie zu behandeln. Lucy selbst war inzwischen wieder eingeschlafen.

Wer kann ihr das schon verübeln? Sie musste so viel durchmachen...

Konan riss mich aus meinen Gedanken. "Tobi hat erzählt, dass du sie endlich geküsst hast. Hat ja auch lange genug gedauert." Ich wurde ein wenig rot und schaute schnell weg.
"Gibt es eigentlich irgendwen, der nicht wusste, dass ich in sie verliebt bin, hn?", maulte ich vor mich hin.
"Nein, ich denke nicht. Es war ziemlich offensichtlich.", gab Konan zurück, was mich noch mehr erröten ließ.

Als Konan fertig war und das Zimmer verließ, zwinkerte sie mir noch einmal zu. Ich ignorierte es gekonnt, schloss die Tür und setzte mich zu Lucy an ihr Bett.

Diesen miesen Mistkerl schnapp ich mir schon wieder. Und dann werd ich ihn persönlich vor die Füße von Lucys Vater schleifen!

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Juhu, endlich der Kuss! Das wurde nach 33 Kapiteln aber auch mal Zeit, nicht war? ;) Trotzdem ist die Geschichte hier noch nicht vorbei.
Wir lesen uns im nächsten Kapitel~

Zwischen zwei Welten(Deidara X OC)Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon