29-Spieleabend

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Deidara erholte sich zum Glück recht schnell von seiner Verletzung.
Konan und ich kümmerten uns gleichermaßen um ihn, brachten ihm Essen, wechselten den Verband oder leisteten ihm einfach Gesellschaft, wobei das eher zu meiner Aufgabe geworden war.

Als es ihm schon etwas besser ging und er sich ohne Schmerzen aufsetzen konnte, machten wir es uns zur Gewohnheit zusammen Karten zu spielen.

So auch diesen Abend, jedoch nicht in Deidaras Zimmer, wie sonst.
Konan hatte vorgeschlagen, dass wir doch mal in einer größeren Runde Karten spielen könnten und so saßen Deidara, Konan, Tobi und ich gemeinsam in der Küche.
Deidara mischte die Karten und Konan schenkte uns Saft ein.

Es war wirklich lustig.
Tobi verlor die ganze Zeit und machte dann so traurige Geräusche, die echt niedlich waren, Konan war die unschlagbare Kartenkönigin und Deidara und ich hatten uns unabgesprochen gegen die Beiden verbündet.

"Tobi mag dieses Spiel nicht!"
Trotzig verschränkte der Kürbiskopf die Arme.
"Tja so sind die Regeln. Na los, zieh die vier Karten!", gab ich betont unschuldig zurück. Unter der Tischplatte klatschte ich mich heimlich mit Deidara ab, der mir die Vorlage für diesen Spielzug gelegt hatte.

Tobi zog brav seine Karten und legte dann eine auf den Stapel.
Konan legte ihre letzte Karte darauf. "Und wieder gewonnen.", stellte sie nüchtern fest und schenkte uns allen Saft nach.
"Oh, jetzt ist der Saft leer... Lucy, holst du uns Neuen aus dem Vorratsraum?"

Warum guckt sie dabei so seltsam? Oder bilde ich mir das ein?

"Klar mach ich."
Ich stand auf, betrat den Vorratsraum und sah mich nach Saft um. Ganz in der Ecke auf dem obersten Regal wurde ich fündig, doch selbst auf Zehenspitzen kam ich nicht heran.

Wer hat die Regale so hoch gemacht? Ist doch unpraktisch!

Meine Suche nach einer Leiter oder etwas, auf das ich mich draufstellen konnte blieb erfolglos.
Hm... Und jetzt?

Deidaras Sicht~

Genervt sah ich Tobi dabei zu, wie er versuchte die Karten zu mischen. Wobei "auf dem Boden verteilen" die bessere Beschreibung seines Tuns war.

Warum braucht Lucy so lange, um den dummen Saft zu holen?

Als hätte Konan meine Gedanken gelesen richtete sie das Wort an mich.
"Ich glaube Lucy könnte etwas Hilfe gebrauchen. Siehst du mal nach ihr?" Ich nickte nur und stand auf.

Im Vorratsraum bot sich mir ein ziemlich amüsanter Anblick.
Lucy stand vor dem hintersten Regal und blickte zu der Saftflasche auf, wie ein trauriges Kind zu einem Glas Süßigkeiten. Ein leichtes Lachen konnte ich mir nicht verkneifen und sie drehte sich mit hochrotem Kopf zu mir um.
"Was ist daran so witzig?", fragte sie vorwurfsvoll.

"Kommst du nicht dran, hn?", ignorierte ich ihre Frage und zeigte auf die Flasche. Sie verschränkte trotzig die Arme. "Das Regal ist einfach zu riesig!"
Ich sah mich nach einem Hocker oder so um, fand aber nichts brauchbares. "Also gut. Ich heb dich hoch und du nimmst den Saft, hn." Lucy nickte zustimmend.

Unsicher trat ich vor sie, legte meine Hände an ihre Seiten und hob sie hoch.
"Ich komm so nicht dran, lass mich nochmal runter."

Vorsichtig setzte ich sie wieder ab.
"Du musst mich an der Taille nehmen, sonst sind wir immer noch zu klein.", erklärte sie als wäre es das normalste der Welt. Jetzt wurde ich etwas rot.
"Na gut. Dann nochmal, hn."

Mein Herz pochte wie wild, als ich meine Hände auf ihre Taille legte und ich hatte schon Angst sie könnte es hören. Ich hob sie hoch.

"Ich muss noch ein kleines Stück höher.", kam es von oben und ich griff vorsichtig von ihrer Taille auf ihre Hüfte um und drückte sie noch höher.
"Hab's!", rief sie und ich stellte sie langsam wieder auf den Boden.

Mit strahlendem Grinsen hielt sie mir die Saftflasche vors Gesicht. Ich konnte nicht anders als zu lächeln.
"Ähm... Du... du kannst mich jetzt loslassen."
Schnell zog ich meine Hände zurück, die immer noch auf ihren Hüften gelegen hatten.

Da fiel plötzlich die Tür ins Schloss und ging nicht wieder auf.

"Hey, Konan, Tobi, die Tür ist zugefallen. Macht mal auf, hn!"
Hinter der Tür erklang unterdrücktes Kichern. "Tobi mach die Tür auf, hn!"

"Tut mir leid, Deidara-Senpai, aber das wird Tobi nicht tun. Aber nicht sauer sein Senpai, Lucy-Sama leistet dir Gesellschaft, hihi." Dieser...!
"Konan?!"
"Nicht anwesend.", erklang Konans Stimme von der anderen Seite der Tür.

Wollen die mich verarschen?!

Plötzlich spürte ich weiche Hände auf meinen Schultern.
"Beruhig dich Deida. Aufregen bringt doch nichts."
"Hast ja recht...", seufzte ich. "Aber wenn ich hier raus bin, kann Tobi was erleben!" "Irgendwann werden sie uns schon rauslassen. Bis dahin, könnten wir... wir könnten... Oh hey, wir könnten versuchen durch den Lüftungsschacht rauszuklettern. Da werden die aber dumm gucken!"

Ich war mir nicht sicher, ob die Idee wirklich gut war, aber ich stimmte einem Versuch zu.
Ich hob Lucy wieder hoch und sie versuchte das Gitter zum Schacht zu öffnen.

"He, wackel nicht so, hn!"
"Ich versuch's ja, aber das ist nicht so leicht."

Natürlich wackelte sie nur noch mehr und ich verlor schließlich das Gleichgewicht. Wir purzelten beide zu Boden.

Lucy hatte dabei einen deutlich angenehmeren Fall, denn sie landete genau auf mir drauf.
Sie stützte die Hände auf meine Brust und schaute mir in die Augen.
Ihre Augen sind so wunderschön und faszinierend...
Ihre Wangen waren knallrot, was sie nur noch niedlicher aussehen ließ.

Ohne großartig darüber nachzudenken legte ich meine Hand an ihre Wange.
Ich wusste, dass ich sie jetzt küssen würde und ich glaube sie wusste es auch.

"Nein, du kannst da jetzt nicht rein!"
"Ich hol mir jetzt meinen Sake!"
"Tobi will mit Hidan was spielen! Hidan muss jetzt mit Tobi spielen!"
"Lass mich los, ich will nicht!", erklang es von draußen und im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen.
Ein verdatterter Hidan schaute auf uns runter.

Lucy sprang sofort auf, ich tat es ihr gleich und quetschte mich an dem verwirrten Jashinisten vorbei, um Tobi auf den Mond zu sprengen.
Der ahnte, dass ihm Böses schwante und machte sich schnell aus dem Staub.

"Aha, so ist das also."
Hidan hatte seine Sprache wiedergefunden und grinste unverschämt.
"Darf ich vielleicht als nächster?", fragte er Lucy.
Die war so baff, dass sie ihn nur mit offenem Mund anstarren konnte. Doch ich schlug ihm mit der Faust ins Gesicht.
Das sollte ihm eine Lehre sein!

"Hör auf Lucy zu belästigen, hn! Sie. Ist. Nicht. An. Dir. Interessiert!"
Das Arschloch grinste nur.
"Oh, Entschuldigung, Blondi. Ich wusste nicht, dass du schon deinen Namen drauf geschrieben hast."
Dafür kassierte er noch einen Schlag.

"Aufhören! Ich hab keine Lust ihn wieder mal zusammenflicken zu müssen.", erklang Kakuzus dunkle Stimme.
Wütend stapfte ich aus der Küche, warf Hidan aber noch einen letzten vernichtenden Blick zu.
"Sprich noch einmal so über Lucy und du wirst dich in winzigen Einzelteilen wiederfinden!"

In meinem Zimmer angekommen knallte ich die Tür ins Schloss.

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Das war's schon wieder mit dem Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. Bleibt weiterhin gespannt, was als nächstes passiert.
Bis zum nächsten Mal~

Zwischen zwei Welten(Deidara X OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt