33-Rettungsaktion

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Ich hatte in der Nacht nicht viel geschlafen. Aber vielleicht war es auch gar nicht Nacht gewesen.
Der Raum hatte keine Fenster und mein Zeitgefühl war mir, schon seitdem ich zum ersten Mal in diesem Raum aufgewacht war, abhanden gekommen.

Mein Hals tat noch immer weh vom Schreien. Meine Kehle war wie ausgetrocknet.
Ich sah an mir herunter und erkannte unter der zerfetzten Kleidung unzählige blaue und lilane Flecke, sowie kleine Schürf- und Brandwunden.
Meine Gelenke schmerzten, von meinem Kopf ganz zu schweigen.
Ich fühlte mich so elend. Ich wollte nur noch raus hier.

Deidara, komm und rette mich...

Die Tür öffnete sich und der Sadist kam, wie immer mit einem fetten Grinsen im Gesicht, herein spaziert.
"Ah, du bist wach. Das ist gut.", bemerkte er und ging wieder zu dem hohen Schrank. Man hörte rostige Schubladen quietschen und dann schloss mein Folterknecht die Schranktür wieder, in seiner Hand einen langen Dolch.

"Gestern haben wir uns nur ein bisschen eingestimmt. Heute geht es erst richtig los.", verkündete er unheilvoll, während er den Rest meines Oberteils aufschlitzte und meinen nackten Bauch freilegte.

Ich wollte dabei nicht zusehen, aber ich konnte auch nicht wegschauen. Verzweifelt schloss ich die Augen.

Ich spürte die kalte Klinge an meiner Haut, dann ein brennender Schnitt und schließlich warmes Blut, das über meine Haut und den Tisch lief und zu Boden tropfte. Mehr Schnitte folgten, tiefere Schnitte.
Ich biss mir auf die Lippe, um keinen Mucks zu machen, der in meiner Kehle zusätzlich gebrannt hätte, immer fester, bis ich Blut schmeckte.

Schließlich legte mein Entführer den Dolch weg und holte eine kleine Schüssel aus dem Schrank. Darin war eine weiße, kristallene Substanz.
"Ich glaube du weißt, was das hier ist, nicht war? Du weißt, was jetzt kommt." Das widerliche Grinsen ließ mir einen Schauer den Rücken runter jagen.
Salz... In der Schüssel ist Salz. Und er wird es jetzt wortwörtlich in meine Wunden streuen...

Ich versuchte mich geistig gegen den Schmerz zu wappnen und erwartete ihn mit zusammen gekniffenen Augen.

Deidaras Sicht~

Tobi hatte tatsächlich eine Spur gefunden. Einer der Angreifer musste verletzt worden sein. Es waren Blutstropfen in unregelmäßigen Abständen auf dem Boden verteilt.
Wir folgten der Blutspur bis zu einer Art Metalltür in der Erde.

Ohne weiter darüber nachzudenken sprengte ich sie auf und stürmte hinein. Tobis "Deidara-Senpai, warte doch!" nahm ich gar nicht richtig war.

Lucy muss hier drin sein!

In dem unterirdischen Versteck erwarteten mich vier verdutzt drein blickende Ninjas und ich setzte sie ohne Vorwarnung meiner zerstörerischen Kunst aus.
Hektisch sah ich mich um und entdeckte eine weitere Tür.
Da muss sie drin sein!
Woher auch immer ich die Kraft dafür nahm, ich trat die Tür einfach ein.

Lucys Sicht~

Blut und Dunkelheit und Schmerz und Qual war alles, was meine Sinne erfüllte.

Alles brannte wie Feuer - das Blut, die Schreie, das Salz, das eiskalte Wasser, mit dem ich bei Bewusstsein gehalten wurde und die Blitze aus dem Gerät.
Alles vermengte sich zu einem Strudel aus Leid, der mich in die Tiefe zog.

Plötzlich drang etwas Anderes in meine Wahrnehmung.
Ein ohrenbetäubender Knall ertönte, gefolgt von weiteren etwas leiseren.

Der Sadist wandte sich ebenfalls zu dem Tumult um.
Im nächsten Moment flog die Tür aus den Angeln und der Folterknecht machte große Augen.
Mein Blick war verschwommen, doch ich erkannte lange, blonde Haare und rote Wolken auf einem schwarzen Mantel, sowie die mir nur allzu bekannte Stimme, die den Sadisten anschrie.
Die genauen Worte drangen jedoch nicht bis zu mir durch.

Eine Kürbismaske trat in mein Blickfeld, packte meinen Entführer am Kragen und schleifte ihn raus.
Erschöpft wandte ich den Kopf zur Decke und starrte sie mit leerem Blick an.

Er hat mich gefunden.
Es ist vorbei.

Sein sich über mich beugendes Gesicht tauchte vor mir auf. Ein paar seiner langen Strähnen fielen auf meine Wangen. Seine himmelblauen Augen sahen mich besorgt und erleichtert zugleich an.
"Lucy. Ich hab dich gefunden. Alles wird gut.", hauchte er und legte eine Hand an meine Wange. Die Wärme seiner Berührung tat gut.
Matt lächelte ich ihn an. "Deidara... Du bist hier. Du hast mich gerettet."
Meine Stimme war kaum mehr als ein leises Ächzen.

Ich spürte noch wie meine Fesseln gelöst wurden, ein warmer Mantel über mich gelegt wurde und starke Arme mich hoch hoben, dann versank ich in der süßen Leere der Bewusstlosigkeit.

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Was, zwei Kapitel an einem Tag? Ja, ganz genau. Ich war gerade so schön im Schreibfluss (^.^) . Aber jetzt gehe ich schlafen.
Gute Nacht~

Zwischen zwei Welten(Deidara X OC)Where stories live. Discover now