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Ich erwachte, 
Ein stechender Schmerz zog sich durch meinen Kopf bis in den Kiefer.
Verschlafen rieb ich mir die Schläfen.
Langsam kam die Erinnerung zurück,  das furchtbare Feuer, unsere Flucht und dieses Erschreckende Angst,  was mir nur bei dem Gedanken dran wider einen Schauer über den Körper jagte.
Vorsichtig sah ich mich um,  bei mir lag Cathrine,  und schlief. Ihr Atem ging Ruhig und ihr Körper hob und senkte sich in regelmäßigen Abständen. Länger als ein- oder zwei Stunden hatte ich nicht geschlafen da es um mich herum noch relativ dunkel war. Abermals viel mein Blick zu Cathrine und ich erinnerte mich daran das ich besser auch nochmal schlafen sollte, damit ich morgen mit einem klaren Kopf an unsere weitere Vorgehensweise heran gehen konnte.
Also ließ ich mich zurück ins Gras sinken und wollte schon die Augen schließen da hörte ich es eine Art Wiehern oder schnauben aus der Ferne ...
Dann völlige stille.
Unruhe befiel mich und ich lauschte abermals,  doch vernahm nichts mehr als das summen der Grillen, wahrscheinlich hatte ich es mir nur eingebildet versuchte ich mich zu beschwichtigen. Also wollte ich schon wider meine Augen schließen und dem Schlaf entgegen driften da  war es schon wider,  lauter und ängstlicher als zuvor.
Jetzt war ich hell wach und hatte keinen Zweifel mehr. Schnell stand ich auf und sah mich unentschlossen
In der Gegend um.Erst überlegte ich Cathrine zu wecken ,
doch als ich sie so sah,  so süß und so verletzlich wie sie da lag und Seelenrhuig schlief brachte ich es einfach  nicht übers Herz sie zu wecken. Nervös schlich ich in die Richtung aus der das Wiehern gekommen war. Langsam stolperte ich den Feldweg entlang und musste ziemlich aufpassen nicht bei jedem zweiten Schritt über die nächste Wurzel zu stolpern. Nach nicht mehr als geschätzte 50 Meter kam ich zu einem Waldstück was dunkel vor mir lag. Unsicher sah ich zurück, konnte ich Cathrine so lange alleine lassen ?
Doch jetzt wo es so nah zu hören war siegte meine Neugier über meinen Verstand. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch machte ich mich also auf den Weg,  immer tiefer verschlang mich der Wald hinter engen und verschlungenen Pfaden. Mein Puls beschleunigte sich bei jedem weiteren Schritt den ich tat,  und immer schlechter kam mir meine Idee vor.
Mein verstand Schrie mich immer wider an
,,  kehr um !!,  was machst du nur.....  "
Doch immer wider verdrängte ich die gleichen wiederkehrenden Worte und ließ damit meine Angst weiter steigen.
Mattes Licht beleuchtete eine kleine Lichtung,  auf die ich jetzt zittern trat.
Und dort sah ich es. ziemlich am Rande stand ein alter Stall, er war in einem schlechten zustand und schon halb zusammen gefallen .Das Dach war mit Moos über wachsen und hatte ein großes gesplittertes Loch , in der Seitenwand waren noch mehr gesplitterte Stellen und eine alte Tür hing schief in einer Angel. Ich schluckte,  der Anblick war tatsächlich ein wenig erschreckend und gruselig zugleich. Vorsichtige Schritte machte ich darauf zu. Als ich vor der Tür stehen blieb schlug mir mein Herz bis zum Hals, trotzdem streckte ich meine Hand aus und zog die Tür einen Spalt weit auf. Ein erstickter Schrei erfüllte meine Kehle,  als die Tür ein Stück weiter aus ihrer noch einzigen Angel brach. Abgehackt  zogen sich meine Atemzüge durch meine Lunge und kamen stoß weiße durch meinen Mund. Dann späte ich hinein und sah es....
Ein weißes Pferd stand zwischen den Zusammen gefallenen Brettern und tänzelte unruhig auf der stelle. Es sah völlig heruntergekommenen aus und sein Anblick ließ mein Herz krampfhaft zusammenziehen. Sein Fell war schmutzig und matt, es war furchtbar dünn und hatte eine zerzauste Mähne und Schweif. Sofort als es mich sah drehte es mir Aufmerksam die Ohren zu und schnaubte beruhigend. 
,, was machst du denn hier ? "
Sprach ich meinen ersten lauten Gedanken aus. Dann sah ich es  ein mächtiger Balken lag quer von der Decke bis zum Boden durch den ganzen Stall, so das er dem schönen Pferd den Weg versperrte . Langsam trat auf ihn zu, und sah wie er mich aufmerksam von oben bis unten musterte. Kurz danach streckte ich schon sicherer meine Hand aus und hielt sie ganz ruhig. Mein Atem ging gleichmäßig,  und ich konnte meinen Herzschlag hören.Vorsichtig kam jetzt er einen Schritt näher und schnupperte sanft über meine Hand ,
dan sog er meinen Duft so tief ein das sich seine Nüstern weiteten.
Langsam glitt meine Hand zu seiner Stirn und verwahrte kurz darauf um seine Reaktion ab zu warten , doch nichts geschah. Also strich ich über seine Stirn und sah wie er jetzt schon entspannter Atmete. Danach lies ich meine Hand wider sinken und wagte dann doch wider leicht nervös einen weiteren Schritt indem ich vorsichtig  unter dem Balken hindurch kletterte und jetzt genau vor ihm stand.
Sofort  beschnupperte mich abermals von oben bis unten , ich lachte kurz und flüsterte :
„ das kitzelt !" ....
Dann strich ich über seinen Hals und spürte das es leicht verklebt war.
Ob er hier schon länger stand,  oder einfach schlecht behandelt wurde hätte ich in dem Fall nicht sagen können. Das ganze Bild , ließ alte Erinnerungen in mir hoch kommen, früher hatte ich Pferde geliebt und bevor meine Eltern gestorben waren hatte ich auch mal Reitunterricht bekommen. Auch wenn ich damals immer ein sehr zickiges Pony gehabt hatte waren es trotzdem schöne Erinnerungen die mein leben geprägt hatten.
Jetzt spürte ich seine Atemzüge auf meiner Haut als wäre es mein eigener. Ich sah mich interessiert um und Suchte nach einer Möglichkeit ihm zu helfen , doch der Balken war viel zu schwer das ich ihn anheben könnte,  Mal davon angesehen hätte ich ihn niemals so hoch heben können das er hinunter durch passen würde. Also Suchte ich weiter und entdeckt  eine morsche stelle in der Wand .
Eins der alten Bretter war gesplittet und lies sich wie ich sah  leicht entfernen .
Doch konnte ich genug Bretter entfernen das ein Pferd hindurch passte ...
Voller Elan fing an ein Brett nach dem Anderen zu entfernen. Zwischendurch setzte sich einer der dicken Holssplitter unter meine Haut,  die ich mir mit zusammen gebissenen Zähnen wider hinaus zog.
Das lezte Brett entfernte ich mit einem starken tritt,  und Atmete auf.
Frische Luft durchzog den ganzen Stall, und ein angenehmer Duft kroch mir in die Nase....
Die Ohren des Pferdes richteten sich auf und drehten sich aufmerksam zu mir , also ging ich zu ihm und
flüsterte :„ich bring dich hier raus ! "
Zaghaft machte er ein paar unsichere und  wacklige Schritte , die sicherer wurden umso weiter er ging....
Und als ob er mich verstanden hätte , folgte er mir langsam durch das Loch in der Wand ......

Starlight HorseWhere stories live. Discover now