Eis und Drohungen

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"Melli! Geh nicht!", kreischte eine weinerlich Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und schaute direkt in das verheulte Gesicht von Kai. Er rannte auf mich zu und klammerte sich an mein Bein. "Was machst du denn hier?", fragte ich ihn leicht geschockt, weil er hier war. "Du darfst nicht gehen Melli!", weinte er und ich nahm ihn hoch auf dem Arm. Wir setzten uns auf eine Metalbank und er sah mich traurig an. Ich wischte ihm die Tränen weg und gab ihm einem Kuss auf die Stirn. "Wieso soll ich nicht gehen?" "Weil Mami und ich sonnst ganz traurig sind", sagte er und es bildeten sich neue Tränen in seinen Augen. "Nicht weinen, Kleiner", tröstete ich ihn. Ein Zug fuhr in den Bahnhof ein. Ich stand auf, aber Kai fing an zu weinen. Er sprang auf und klammerte sich an meinem Bein fest. "Nicht gehen", weite er. Ooooh. Ich kann ihn doch nicht hier weinen lassen! Ich seufzte und hob ihn hoch. "Wenn du aufhörst zu weinen, komm ich mit dir nach Hause" Ich wollte eigentöich nicht, aber ich musste das erst noch mit Stella zuende bringen. Sofort hörte er auf zu weonen und fing an zu grinsen . "Danke", murmelte er und klammerte sich an mir fest. Er vergrub sein Gesicht in meiner Schulter. Ich verließ mit ihm den Bahnhof und ging durch die Stadt. "Nach hause oder Eis essen?", fragte ich ihn und er fing an noch breiter zu grinsen. Ich wusste, dass er Eis liebte. Wir Bogen in eine Straße ein und betraten schon nach wenigen Metern eine Eisdiele. Ich kaufte ihm ein Schockoladeneis und er war glücklich. "Wie bist du hier her gekommen?", fragte ich ihn, als wir durch einen Park schlenderten. Ein paar grüne Bäume standen am Wegrand. "Ich bin dir hinterhergelaufen. Du hast traurig ausgesehen", nuschelte er und genoss sein Eis. "Okay" Ich schaute mich um und nahm seine Hand. Ich hatte das furchtbare Gefühl beobachtet zu werden. Wir liefen zurück und erreichten den Wald. Kai hatte gerade sein Eis fertig gegessen und verwandelte sich. "Du auch?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf. "Ne. Ich jogge", murmelte ich und joggte los. Er flitzte neben mir her und wir errichten nach ein paar Stunden die Siedlung im Reservat. "Kaaaaiiii!", kreischte Trixi panisch. "Mamiii!", rief er und rannte in Löwenform auf sie zu. Sie liefen sich entgegen und sie nahm ihren kleinen Löwen hoch. "Wo warst du? Du kannst doch nicht einfach abhauen!", schimpfte sie. "Tut mir leid. Wir waren Eisessen. Ich hab vergessen dir Bescheid zu sagen", mischte ich mich schnelle ein. Trixi ah mich prüfend an. "Okay. Sag nächstes mal Bescheid", murrte sie und setzte ihn ab. Er grinste mich an und verwandelte sich zurück. Ich zwinkerte ihm zu und zog mein Handy aus der Tasche:

10 Anrufe von Chris...

Ich packte es einfach wieder weg und ging ins Haus. Ich wollte nicht mit ihm reden. Das was ich heute gesehen hatte, hat mir gereicht! Fluchend schlug ich die Tür meines Zimmers zu und setzte mich auf mein Bett. Ich fühlte mich immernoch beobachtet und zog die Jalousie zu. Plötzlich hörte ich Trixi schreien. Sofort sprang ich auf und rannte ins Wohnzimmer. "Was ist passiert?"

Sie reichte mir zit zitternd einen Brief:

'Ach so tolle Melodie,

Ich schwöre dir, ich komm dich holen!

Ich werde dich vernichten!

Ich bring dich um!

Deine wundervolle Stella'

Ich fing an zu lachen und zerriss den Brief.

"Dann soll sie doch kommen um mich zu holen!', rief ich lachend und warf das zerrissene Papier in den brennenden Kamin.

Zweigespalten (Teil 1. Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt