Angst

254 20 0
                                    

"Gefühlswandler können ihre Gefühle nicht so gut kontrollieren wie normale Wandler. Sie neigen zu Wutausbrüchen mit gefährlichen Enden. (Offt auch auf kosten von anderer). Gefühlswandler sind sehr gefährlich! Unbedingt fern halten!", las ich leise für mich vor. Ich blinzelte und las mir den Abschnitt immer ind immer wieder durch. War ich wirklich gefährlich?

"Hey", hörte ich eine Stimme. Ich zuckte zusammen und schaute auf. Chris stand vor mir. Ich klappte das Buch zu und er setzte sich neben mich. "Das Buch lügt. Du bist kein Monster", sprach er ruhig. Erst wunderte ich mich warum er mich gehört hatte, dann viel mir das Alohagehör wieder ein. Ich seufzte. "Mell. Stella wird sicher nicht kommen", beruhigte er mich. Ich zuckte mit den Schultern und legte mich hin. Mein Kopf ruhte auf seinem Schoß. Er schaute zu mir runter und grinste. "Die neuen sind okay. Auch sue Panterlady. Damon ist eindeutig in sie verknallt", erzählte er. Ich hörte einfach nur zu und gab ein 'Hm' von mir. "Stures kleines Ding", sagte er belustigt. Ich grinste und er auch. Unsere Blicke trafen sich und die Welt explodierte. Er hatte recht. Stella würde noch lange nicht kommen und ich war kein Monster. Ich brauchte nur etwas Übung und alles war gut. Müde streckte ich mich und machte es mir bequem. Er legte seine Hand auf meine Taille und strich durch meine Haare. Ich ließ die Augen zu fallen und schlief friedlich ein.

Ich würde dieser Nora eine Chance geben und sie abchecken. Auf jeden Fall werde ich noch lernen meine Gefühle zu kontrollieren und die Bestien in mir zurück zu halten. Ich weiß das ich das schaffen kann. Chris wird mir helfen!

Ich wachte auf und blickte direkt in die Augen eines Geparden. Ich schreckte zurück und knallte gegen eine Eisenwand. Warte was? Eisen? Ich stand sofort auf und schaute mich um. "Wo bin ich", fauchte ich Stella an. Sie lachte umd schüttelte ihren Gepardenkopf. "Wir du siehst, in einer Zelle", antwortete sie. Sie stand hinter den Gittern meiner Zelle. "Lass mich sofort hier rais!", befahl ich. "Wird nix", schnaubte sie. Wieso konnte sie meinem Befehl widerstehen. "Ich habe dir etwas gespritzt. Du kannst dich nicht verwandeln und auch deine Befehle nicht einsetzten", sagte sie knapp. Sie ging lachend davon. Woe bin ich hier nur rein gekommen und wo ist Chris. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu erinnern. Dann kam die Erinnerung auch schon.

Chris hatte versucht mich zu verteidige, allerdings wurde er von sieben Tigern auf einmal angegriffen. Ich wurde von einem Beteubungspfeil getroffen und fiel in einen festen Schlaf.

Scheiße! Ich musste hier raus.

Panisch sah ich mich um und rüttelte an den Gittern. Mir kam es so vor als wenn die Wände immer näher kommen würden. Ich kauerte mich in die Ecke und spürte wie mir Tränen über die Wangen tropfen. Alles war grau. Der Gang vor der Zelle war weiß. Ich hasste es eingesperrt zu sein!

Verdammt ich habe Platzangst!

Die Bestie in mir kratze von innen an meiner Haut und versuchte aus zu brechen, aber es funktionierte nicht. Dieses Mittel war zu stark. Ich fing an zu schreien und schlug mit den Fäusten an die Wände. "Lass mich hier raus!", kreischte ich. Ein Wärter kam den Gang entlang. "Halt jetzt endlich die Fresse!", fauchte er. "Ich hab Platzangst du Penner", knurrte ich und schaute mich weiter panisch um. "Mir ist das scheiß egal, du Bastard", sagte er spöttisch und ging. Ich schrie weiter und trat mit voller Kraft gegen die Wände. Nach zwanzig minuten kam der Wärter mit drei anderen wieder. Sie schlossen die Tür auf und gingen gezielt auf mich zu. Zwei packten mich an den Armen und der eine Wärter zog eine Peitsche aus des Tasche. Er schlug damit immer und immer wieder auf meinen Rücken. Ich schrie wie am Spieß. Jeder Schlag wurde schlimmer, bis mein Rücken taub war. Sie warfen mich in die Ecke und gingen wieder. "Hoffentlich hält sie jetzt ihr Maul", spottete der eine.

Weinend zog ich mich in die Ecke zurück. Ich zog mein T-shirt aus, damit sich der Stoff nicht in die Fleischwunden verharrte. Ich riss in das T-shirt ein noch größeres Los und zog es wieder an. Mein Rücken war jetzt frei, tat aber höllisch weh. Ich kauerte mich auf dem Boden zusammen und hatte mit meiner Angst zu kämpfen.

Zweigespalten (Teil 1. Abgeschlossen)Where stories live. Discover now