Lost #19

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- Jake -

Nach vier Tagen an denen ich nicht mit Kat geredet hatte, ging mir das ganze langsam auf den Sack. Sie soll sich nicht so aufregen. Ich beschloss ihr einen Besuch abzustatten und mich bei ihr zu entschuldigen.

*****

Ich sprang von der Feuerleiter ab und wäre fast auf die Fresse gefallen, weil das Eis auf ihrem Balkon mir die Füße weg zog. Ich schaute durch ihr Fenster, sie stand mit dem Rücken zu mir und redete mit jemand am Telefon. Vorsichtig klopfte ich an die Balkontür. Sie drehte sich ruckartig zu mir um, als sie mich sah verfinsterte sich ihre Miene. In schnellen Schritten lief sie auf mich zu. Ich ging ein bisschen zurück. Sie öffnete nicht wie erwartet die Tür sondern zog die Vorhänge zu. Okay, das verlangte nach stärkere Maßnahmen.

*****

Ich hatte den Concierge nach Kats Apartmentnummer gefragt. Zuerst hatte er mich misstrauisch angeschaut, als ich ihm aber sagte das ich ein Freund von Kat war und es eine Überraschung sei lächelte er mich an und sagte es mir dann doch. Also war ich jetzt im obersten Stock und suchte nach 27B. Als ich die Tür gefunden hatte, klopfte ich vorsichtig. Die Tür ging auf und da stand ein Mann im Arztkittel der mich verwirrt anschaute. Na toll ich hatte ihren Vater erwischt. 

"Ist Kat da? Ich bin ein Freund von ihr." Er musterte mich von oben bis unten und drehte sich dann um. 

"Katy! Ein Freund von dir."

"Wer ist es?" Ihr Dad wendete sich wieder mir zu. Wenn ich Jake sagte würde sie nicht kommen.

"Nick."

"Ein Nick!" Kat und er waren nicht wirklich Freunde aber sie würde schon allein zur Tür kommen um zu wissen was "Nick" wollte. Ich hörte wie jemand auf mich zukam. Ihr Dad ließ die Tür los und Kat stellte sich an seine Stelle. Als sie mich sah wurde ihr Gesicht hart.

"Wir gehen kurz draußen reden Dad." Er nickte und sie zog die Tür hinter sich zu.

"Was willst du?"

"Ich will mit dir reden. Kat, die Sache mit der Wette tut mir echt Leid. Ich will das du das weist."

"Du checkst es einfach nicht! Es geht doch nicht um die Wette allein. Du hast so getan als würde dir was an mir liegen, als würdest du mit mir befreundet sein wollen. Du hast das nur gemacht um mich von Ben fern zu halten, damit DU die Wette gewinnst. Das- Das ist der Punkt, das macht mich so wütend das ich dir eine verpassen will! Ich hab dir vertraut, mich nicht zu verletzten. Gut zu wissen das du genauso bist wie alle sagen."

"Kat, so ist es garnicht. Lass es mich bitte erklären. Ich will dich nicht verlieren." Ich nahm sie leicht am Arm und schaute ihr in die Augen um ihr klar zu machen das ich es ernst meinte. Sie wendete sich von mir ab und richtete ihren Blick auf den Boden.

Langsam hob sie ihren Kopf und schaute mich eisig an. "Man kann nichts verlieren das man nie hatte." Damit ging sie zurück in ihr Apartment und knallte die Tür vor meiner Nase zu. Ich musste das wieder hinkriegen.

*****

- Kat -

Heute war wieder Schule. Ich konnte es kaum erwarten wieder in Schulaufgaben und Exen zu ertrinken. Yay. Ich robbte aus meinem Bett und kroch ins Bad. Bad-Hair-Day fantastisch. Das schrie nach einem Pferdeschwanz. Ich putzte meine Zähne und machte mir einen einfachen Lidstrich. Heute war einer dieser Tage an denen ich nicht die Kraft aufwenden konnte, mich wie einen normalen Menschen aussehen zu lassen. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und holte mir ein paar schwarze Jeans und dazu meinen blauen Superman Hoodie. Ich streifte ihn mir vorsichtig über ohne meinen Pferdeschwanz zu zerstören. Dann nahm ich meine Schultasche von meinem Schreibtischstuhl und ging in die Küche. Mein Dad saß an der Kücheninsel und laß Zeitung. Ich öffnete den Kühlschrank und holte mir Orangensaft.
"Du siehst heute besonders bezaubernd aus Prinzessin." Er lächelte mich aufmunternd an.  Nur funktionierte es heute nicht, es erinnerte mich nur an Jake, das machte mich wieder unglaublich sauer. Ich zwingte mich zu lächeln und schüttete mir ein Glas Saft ein.
"Was ist den los Katy?"
"Es ist Montag." Ich zuckte mit den Schultern und stellte den Saft wieder in den Kühlschrank zurück. Das war nicht allein der Grund. Ich hatte keine Lust Jake oder Ben zu sehen, nur war das unvermeidlich. Ich würgte den Orangensaft herunter. Zahnpasta und Saft vertragen sich nicht wirklich. Dann nahm ich mir einen Toast und aß ihn ohne was darauf zu tun. Mein Dad starrte mich amüsiert an.
"Was?"
"Garnichts." Er grinste und wendete sich wieder seiner Zeitung zu.
"Dad?"
"Hmm?" Er nippte an seinem Kaffee und schaute mich seltsam an.
"Wieso schaust du mich so an?"
"Wie schau ich denn?"
"Als würdest du irgendwas wissen."
"Oh wie die Zeit vergeht." Mein Dad schaute auf seine Armbanduhr und faltete seine Zeitung zusammen.
"Kat ich muss los. Soll ich dich mitnehmen?"
"Ja!"
"Dann beeil dich." Ich zog mir meine Combatboots und meine rote Winterjacke an. Dann holte ich mein Handy aus meinem Zimmer und schnappte meine Tasche von der Couch. Als ich die Wohnungstür absperrte war mein Dad schon im Aufzug. Ich beeilte mich um ihn noch zu erwischen bevor sich die Türen schlossen.

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