Bring Me To Life #48

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- Kat -

Ich schaute geschockt hoch. Eins... Zwei... Drei... Stille. Mein Herz fing an wie wild zu pochen und ich atmete viel zu schnell, sodass ich ein leichtes Schwindelgefühl bekam. Im Raum war es totenstill. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Plötzlich fingen alle an zu schreien, vor allem die Cheerleader. Leute stolperten übereinander und ein paar von den Sportlern kippten Tische um. Anscheinend um sie als Deckung zu benutzen. Sind die denn bescheuert? Wollen sie die ganze Aufmerksamkeit auf uns ziehen? Und nur zur Information, nein wir überreagieren nicht, in Amerika kann man einen Schuss von einem Feuerwerk unterscheiden.

"Runter!" Ich schrie im Flüsterton und alle die mich gehört hatten, folgten meiner Anweisung. Kara, Tessa und ich rutschten von unseren Stühlen runter und krochen unter den Tisch. Tessa suchte mit ihrem Blick hektisch nach Nick. Oh mein Gott! Ich scannte panisch den Raum. Jake war nicht hier, wie ich befürchtet hatte. Ich weiß ich sollte mir nicht Sorgen um ihn machen, sondern um mich selbst, aber das konnte ich nicht. Verdammt, ich hätte mir selbst eine verpassen können. Ich muss ihn finden, ich kann nicht... Kara hatte wohl bemerkt was mir im Kopf rum ging, denn sie schaute mich an als hätte ich den Verstand verloren.

"Ich muss ihn finden." Ich kroch zum Ende des Tisches. Mir war klar das es leichtsinnig war, wir wussten ja nicht mal was passierte, aber der rational denkende Teil meines Gehirn war nicht laut genug um das hysterische schreien der Vollidioten zu übertönen. Die Leute hatten Panik, das versetzte mich nur in noch mehr Angst. Nein, nicht Angst. Knochen zermahlende Panik. Ich fühlte mich als würde mein ganzer Körper zittern. Mir stiegen Tränen in die Augen, aber ich zwang mich vorwärts.

"Kat, das ist doch Selbstmord! Tess halt sie auf!" Tessa griff nach meinem Fuß, aber ich war schneller. Mit meiner zitternden Hand krallte ich mich an der Tischkante fest und zog mich hoch. Dann rannte ich zur Tür und stoß sie gewaltsam auf. Fast wäre ich ausgerutscht, aber ich konnte mich gerade noch fangen. Jetzt schaute ich ruckartig zwischen den zwei Möglichkeiten die ich hatte hin und her. Wo würde Jake jetzt hingehen? Aus dem Magen heraus entschied ich mich für links. Ich rannte so schnell ich konnte, obwohl ich nicht genug Luft dazu hatte, aber das Adrenalin schien mich voran zu treiben. Da hörte ich wieder zwei Schüsse. Anstatt stehen zu bleiben, rannte ich nur noch schneller. Ich wusste nicht mal ob das hier die richtige Richtung war, aber einfach nur der Gedanke das Jake etwas passiert sein könnte, war zu schlimm zu ertragen. Was wenn es wirklich so wäre? Ich konnte ihn nicht auch noch verlieren. Mir liefen Tränen übers Gesicht und ich war schon an dem Punkt angekommen bei dem ich nurnoch verschwommen sah. Wie kann ich nur so dumm sein? Mein Vater braucht mich! Es würde ihn zerstören wenn er mich auchnoch verlieren würde. Genauso wie es mich zerstören würde wenn ich Jake verliere. Ich schluckte hart und atmete scharf ein. Mir ist egal was mit mir passiert, solange die Leute die ich liebe... leben.

*****

- Jake -

"Blödes, verficktes Scheissteil!" Ich trat gegen den Automaten, aber er wollte meine Cola einfach nicht ausspucken. Ein letzter Tritt, nichts. Na to- Plötzlich hallten drei Schüsse durch die leeren Gänge. Ich schaute mich hektisch um. Es war niemand zu sehen. Kat! Ich rannte ohne weiter drüber nachzudenken zurück in Richtung Cafeteria. Plötzlich wurden noch zwei Schüsse abgefeuert und einer verfehlte nur knapp meinen Kopf. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Bin ich denn verrückt? Lauf! Aber ich konnte mich nich bewegen. Meine Beine bewegten sich keinen Millimeter, egal wie sehr ich es wollte. Bin ich den lebensmüde?

"Wen haben wir denn da?" Ich kannte diese Stimme. Ich konnte nur nicht genau mit dem Finger drauf zeigen.

"Dreh dich um!" Seine Stimme strahlte absoluten Wahnsinn aus. Es wahr als würde er mich anschreien ohne wirklich laut zu sprechen. Er hörte sich an wie der Joker aus Batman. Das gab mir eine Gänsehaut und ich tat mein bestes um ihm das nicht zu zeigen. Langsam hob ich meine Hände und drehte mich zu ihm um. Jetzt wusste ich wer er war. Jerome Hendrix aus meinem Biologie Kurs. Er schaute mich hasserfüllt an. Was hatte ich ihm den getan? Ich hab noch nicht ein Wort mit diesem Kerl gewechselt. Auf der anderen Seite, Psychopathen brauchen keinen Grund. Und wenn er war, was ich dachte, dann hatte ich damit Recht. Schon beim Gedanken an das Wort mit dem ich in meinem Gehirn spielte wurde mir schlecht. Ich schluckte hart und hoffte das meine Stimme normal klang.

MOVING ONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt