Neon #2

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(zuletzt bearbeitet am 19.08.2015 aBANSHEE)

- Kat-

"WAS?"

"Ein Underground-Rave. Du weist schon. Schwarzlicht, Neonfarben, Musik." Lexa grinste mich frech an.

"Und wie kommst du auf so was?"

"Der Freund von Echo ist DJ und hat die ganze Schule eingeladen. Also dich technisch gesehen auch.Sie legte ihren Kopf zur Seite und grinste breit.

"Und wieso sollte ich gehen, ich kenn doch niemanden dort." Frustriert gab ich einen Seufzer von mir. 

"Das ist doch der Punkt. Lern neue Leute kennen." Ahm nun ja... Ich lern nicht gern neue Leute kennen. Ich geh auch nicht gerne in die Öffentlichkeit. Um ehrlich zu sein würde ich mich selbst eher als einen stay-at-home-dragon bezeichnen.

"Du würdest es ignorieren wenn ich nein sage, oder?" Überfordert legte ich meinen Kopf in den Nacken und schaute an die Decke.

"Absolut richitg" Sie strahlte. Ich liebe meine Cousine, aber es wäre ganz nett, wenn sie manchmal nicht nur an sich denkt. Natürlich meint sie es nur gut, aber trotzdem.

"Dacht ich mir." Mein Widerstand war heute nicht wirklich standhaft- Also schloss ich meine Augen und überlegte kurz, ob ich nicht gleich nachgeben sollte, um mir diese nervige Diskussion, die wir schon öfter geführt hatten, zu beenden.

"Na gut, ich komm mit." Ich presste meine Zähne zusammen und drehte mich um, um zum Kühlschrank zu gehen.

"Yay, das wird so geil!" Lexa sprang von ihrem Hocker auf und umarmte mich von hinten. Ich ließ meine Arme nach unten hängen, um ihr meine äußerst geringe Begeisterung auszudrücken. Natürlich ignorierte sie das.

*****

Nach dem ich gefrühstückt hatte, konnte ich Lexa doch überreden, mir ein bisschen beim Auspacken zu helfen. Sie wollt ja eigentlich schon los und shoppen, aber ich hatte ausnahmsweise mal gewonnen. Sie packte meine Bücher aus den Kisten und ich ging schnell duschen. Als ich wieder aus dem Bad kam, war sie schon fertig. Die übrigen Kisten, würde ich später ausräumen. Ich suchte schnell eine dunkelblaue Röhrenjeans und meinen weißen Strickpullover raus, tuschte meine Wimpern und machte meinen Eyeliner dran. Lexa warf mir meinen Schal zu, den ich mir dann um den Hals hing. Wir zogen unsere restlichen  Wintersachen an und ich schrieb noch schnell eine Nachricht für meinen Dad, die ich am Kühlschrank befestigte. Dann schloss ich die Haustür ab und folgte Lexa.

Sie stand schon an der Aufzugtür und hatte den "Runterknopf" wahrscheinlich schon ein dutzend mal gedrückt,  trotzdem schlug sie weiter drauf ein. Geduld ist nicht wirklich eine ihrer Stärken. Die Tür öffnete sich mit einem "Ping" und wir stellten uns in den Fahrstuhl. Ich drückte den Erdgeschossknopf und die Tür schloss sich wieder. Als wir aus dem Gebäude raus kamen schlug mir schon die Kälte entgegen. Es war hier echt arschkalt. Schnell besorgten wir uns ein Taxi und fuhren zur Mall.

*****

Dort angekommen, eilten wir durch die Schiebetüren ins Warme. Der Geruch von Zimt und gebrannten Mandeln stieg mir in die Nase. Oh, wie ich es doch hasste. Der Geruch selbst war garnicht das Problem, es waren viel mehr die Massen an Menschen, die sich durch das Kaufhaus drückten, weil sie noch ein Weihnachtsgeschenk kaufen mussten. Mir wurde gerade wieder bewusst, wieso Leute mich immer wieder zynisch nannten. 

Heute war der 17. Dezember. Noch eine Woche bis Weihnachten und all die Leute, die ein Geschenk vergessen hatten, rannten einander beinahe über den Haufen, während sie nach dem passenden suchten. Und Lexa und ich waren mitten drin. Sie zog mich in irgendeinen Laden, den ich nicht kannte, während ich versuchte so wenig Leute wie möglich anzurempeln. Im Laden waren weniger Menschen, als ich erwartet hatte. Zwar schon viele, aber weniger als überall sonst im Kaufhaus. Wir gingen in den hinteren Bereich, wo sich laut Lexa, die geilsten Teile befanden.

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