3. Advent: Smokestacks

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- Malia -

Clary und ich stellten uns an einen Donut Stand und warteten schön brav bis wir an der Reihe waren. Als ich mal kurz über meine Schulter zurück sah, war Noah, der eigentlich ein paar Meter von uns weg gestanden hatte, verschwunden. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen und suchte mit den Augen nach ihm, bis ich realisierte, was ich da tat und mir sagte, dass mir egal war was er machte, selbst wenn er grad im Springbrunnen ertrank. Seine Schwester tippte mich am Arm an und ich wandte mich an sie.

"Kann ich dich was fragen?" Sie presste ihre Lippen aufeinander und sah auf den Boden. Zögerlich antwortete ich.

"S-Sicher." Ich hasste es wenn Leute mit "kann ich dich was fragen" oder "wir müssen reden" ankamen, das endete nie gut. Und ich hatte ganz ehrlich Angst vor ihrer Frage.

"Waren Noah und du mal... was? Ich hab gesehen was vor dem ganzen Chaos passiert ist und ich meine... Hab ich scheisse gebaut?" Clary fühlte sich sichtlich unwohl und spannte den Kiefer an, wie ihr Bruder es auch immer tat.

"Clary..." Ich holte tief Luft und schloss meine Augen. Jetzt oder nie! Eine Person weniger, der du ununterbrochen ins Gesicht lügst.

"Ja. Waren wir." Ich suchte ihr Gesicht nach Schock oder Überraschung ab, fand aber nichts. Stattdessen nickte sie nur langsam.

"Ich fand immer, dass ihr gut zusammen passt." Verwundert legte ich den Kopf schief.

"Wieso?" Sie zuckte mit den Schultern.

"Was sich liebt, das neckt sich." Clary fing an zu grinsen und ich musste lachen. Ganz insgeheim, tat ich es aus Unsicherheit. Die ganze Situation brachte mich langsam aber sicher an den Rand der Verzweiflung. Nicht die Unterhaltung mit Clary, die zwar auch, aber ich meine alles. Alles. Noah.

"Das ist lächerlich." Ich schüttelte den Kopf und kaute verunsichert auf meiner Unterlippe herum.

"Ist es das?" Das Mädchen zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Ist es nicht. Nein.

"Ja." Sie glaubte mir kein Wort. Ich glaubte mir ja selber nicht, also überraschte mich ihre Reaktion nicht im Gerinsten. Clary legte ihren Kopf in den Nacken und ihre blonden Locken fielen ihren Rücken runter. Nach ein paar Sekunden drehte sie ihren Kopf wieder zu mir.

"Was hat er eigentlich gemacht-" Wir waren in der Schlange bis ganz nach vorn gewandert und der Verkäufer schlug mit seiner flachen Hand auf die Theke.

"Hallo?" Clary und ich drehten uns zu ihm und überlegten schnell was wir nehmen sollten, bevor wir noch die ganze Schlange aufhielten.

Als wir mit unseren Tüten in der Hand zu einer Bank gingen, drückte Noah sich durch ein paar Menschen und kam auf uns zu.

"Noah! Wo warst du?" Er steckte seine Hände in die Jackentaschen und setzte sich neben mich. Clary sah uns skeptisch an. Ich versuchte mich so klein wie möglich zu machen, weil ich nicht wollte, dass ich ihn berührte. Seine Berührungen schickten kleine Stromschläge durch meinen Körper, die ein kribbeliges Gefühl hinterließen. Und ich wollte das nicht. Wollte nur von ihm, meinen Erinnerungen an ihn, in Ruhe gelassen werden. Ich spiele hart und unerreichbar, aber wie lange würde ich mich selbst belügen müssen, bis ich die Lüge glaubte?

"Musste noch was erledigen." Er wandte den Blick ab und sah zu einem kleinen Jungen, der am Fuß seines Vaters hing und jammerte.

"Okay, Leute. Ich muss noch was für meine kleine Bitch kaufen, kommt mit oder lasst es." Ich stand schnell von der Bank auf und steuerte den nächsten Schmuckladen an. Dabei hoffte ich darauf, dass Noah kein Interesse an derartigen Aktivitäten hatte, und sich somit von uns abkapseln würde. Clary folgte mir sofort und Noah trottete uns daraufhin widerwillig hinterher. Verdammt!

*****

"Ich warte hier, das interessiert mich nicht." Noah blieb vor der Tür stehen und drehte uns den Rücken zu. Danke Cas! Ich ergriff Clarys Arm, als sie gerade anfangen wollte, Noah zu überreden mit zu kommen, und zerrte sie hinter mir her in den Laden. Ich wusste genau was ich wollte. Zwei Goldkettchen, die jeweils die Form der Hälfte eines gebrochenen Herzens haben. Lyra wollte schon immer sowas haben, also beschloss ich die Möglichkeit zu nutzen und ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Sie hatte ja sowieso am 25. Geburtstag, also konnte ich ruhig ein bisschen mehr Geld ausgeben. Meine arme, kleine Kreditkarte jammerte schon in meinem Geldbeutel vor sich hin, im Einklang mit meinem Konto.

"Hallo? Entschuldigung, Miss?" Die dürre, große Frau drehte sich zu mir und Clary um und musterte uns überrascht, dann wanderte ihr Blick irgendwie an uns vorbei.

"Welche von ihnen beiden ist denn die Freundin dieses reizenden, jungen Mannes?" Unsere Köpfe schnellten in die Richtung in die sie mit dem Kopf gezeigt hatte. Noah hatte gerade den Laden betreten. Er sah sich suchend um und steuerte uns dann, mit den Händen in den Hosentaschen vergraben, an.

"Meinen sie meinen Bruder?" Clary sah verwirrt aus. Die Frau lächelte, wobei die Falten um ihren Mund noch tiefer wurden und die Krähenfüße an ihren Augen hervor stachen.

"Also sie." Sie lächelte mir freundlich zu.

"Schätzchen, ein guter Fang. Er hat einen wundervollen Geschmack. Die Kette, die er gerade für sie gekauft hat, hach. Wenn sie mich fragen-" Ich unterbrach die arme Frau hastig. Ich wollte nicht hören was er Candy für ein tolles Geschenk gekauft hatte, auch wenn sie etwas mit Stil dringend nötig hatte.

"Sie müssen da etwas verwechseln, dass ist nicht mein Freund. Das ist... Noah." Ich sagte seinen Namen mit so viel Frustration, dass es mir schon fast peinlich war. Schnell räusperte ich mich und versucht meinen roten Faden wieder zu finden.

"Was ich eigentlich wissen wollte, war ob sie-" Noah kam von der Seite und stellte sich neben mich. Wieso immer neben mich? Unbemerkt, rutschte ich wieder ein paar Millimeter nach links, nur um mir selbst ein besseres Gefühl zu geben. Ich schloss kurz meine Augen und holte Luft, weil mein Brustkorb wie zugeschnürt war.

"Ach nein, es tut mir leid. Ihre Stücke passen nicht wirklich in meine Preisklasse." Ich senkte den Kopf und sah auf meine Hände. Die Verkäuferin, schien mich nun offiziell für geistig verwirrt zu halten, aber sie nickte höflich und drehte uns wieder den Rücken zu.

"Das muss ich jetzt aber nicht verstehen, oder?" Seine blauen Augen bohrten sich in meine und für eine Sekunde vergaß ich zu atmen. Reiß. Dich. Zusammen. Herr Gott, nochmal!

"Noah, du würdest es auch nicht verstehen, wenn dus versuchen würdest." Ich duckte mich an ihm vorbei und steuerte die Ladentür an. Ich wollte nur noch nach Hause und meine Wand anstarren, die starrte wenigstens nicht zurück.

*****

Ich update jetzt immer später und mach kürzere Kapitel(1000 Wörter). Es ist eventuell möglich, dass ich dann den ganzen Dezember über posten werde, also 31 Kapitel statt 24, weil ich sonst nicht alle Handlungspunkte ausführen kann.

Ich muss jetzt mal schaun, wie ich die verpassten Tage wieder rein hole, aber bitte stresst mich nicht. Wenn kein Kapitel kommt, hab ich keins. Ich geb mein Bestes. I swear. Please understand.

Thanks for the reading, you person. Hoffe es gefällt dir.

Peace out and thanks for being awesome xx

adorablemalia






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