Devils Don't Fly #49

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- Kat -

Ich hörte ein gleichmäßiges Piepen rechts neben mir. Mein Gehirn wollte mir klar machen, das ich diesen Ton kannte, aber ich konnte es einfach nicht zuordnen, weil mir irgendwas den Kopf vernebelte. Ich hatte so ein Gefühl von schweben, als wäre ich gar nicht in meinem Körper. Meine Füße konnte ich nicht spüren, sie waren taub. Das machte mich unglaublich nervös. Ich zwang mich selbst wieder zu Bewusstsein obwohl die Müdigkeit mich fest in ihren Klauen hatte.

Meine linke Seite tat total weh, sie fühlte sich an als würde sie brennen und der Schmerz schien sich auszubreiten. Aus Reflex wollte ich hinfassen um sicher zu gehen das alles okay war, aber ein stechender Schmerz hielt mich davon ab. Ich versuchte meine schweren Augenlider zu heben um mir ein bisschen mehr Übersicht zu verschaffen. Langsam bekam ich echt Panik, ich hatte keine Ahnung was los war. Ich wusste auch nicht wo ich war oder wieso. Das grelle, künstliche Licht tat mir in den Augen weh. Trotzdem versuchte ich mich daran zu gewöhnen und schaute mich neugierig um. Ich lag auf einem weißen Bett. Meine Klamotten bestanden aus einem komischen babyblauen Kittel und einem Hauch von nichts. Um mein Bett herum hing ein weißer Vorhang durch den ich leicht hindurch sehen konnte. Hektisch fing ich an meinen Kopf zu schütteln und riss an meiner linken Hand. Da war das Stechen wieder. Ich schaute auf meine Hand und sah eine Infusionsnadel in meiner Haut stecken. Von irgendwo hörte ich schnelle Schritte und dumpfe Stimmen auf mich zukommen. Ich wollte weg von hier, also versuchte ich mich los zu reißen.

"Raus. Ich will sie raus!" Ich nahm meine freie Hand und riss die Nadel aus meinem Handrücken heraus. Das war nicht eine meiner besten Ideen gewesen, aber ich konnte das Zeug einfach nicht weiter in mir drin stecken haben. Ich ließ ein kleines, gequetschtes Stöhnen raus und biss mir auf die Zunge um nicht laut auf zu schreien. Das Piepen wurde schneller und plötzlich verschwand der weiße Vorhang um mich herum. Jake? Ich starrte ihn ungläubig an. Er erwiderte mein starren, allerdings mit blankem Entsetzen an. Um ihn herum verteilten sich irgendwelche Fremden im Raum und schrien irgendwelche Anweisungen herum. Ich schaute mich panisch um. Dann fiel mir auf, dass da noch ein Schlauch in meiner Armbeuge war. Entsetzt riss ich meine Augen auf und wollte dieses Ding auch schon raus reißen, aber Jake nahm meine Hand und drückte sie auf die harte Matratze. Dann schaute er mich wieder eindringlich an und strich mir ein paar Stränen aus dem Gesicht. Ich zuckte von seiner Berührung zusammen und das merkte er auch.

"Kat, alles ist okay." Ich schüttelte verstört meinen Kopf. Er nickte kaum merklich, dann nahm er vorsichtig mein Gesicht und zwang mich dazu still zu bleiben und ihn anzusehen.

"Vertrau mir? Vertrau mir." Ich hatte zwar immernoch Panik, aber irgendwas an Jakes Stimme beruhigte mich und ich hörte auf mich gegen seine Berührung zu wehren.

"Gut." Er schaute mir liebevoll in die Augen. Ich schluckte hart und drehte mich von ihm weg.

"Wo bin ich?" Er schaute mich immernoch an, ich konnte seinen durchbohrenden Blick auf meinem Gesicht spüren, aber ich drehte meinen Kopf nur noch weiter weg von ihm.

"Du bist im Krankenhaus, Liebling." Jake ging zur Seite um meinem Dad Platz zu machen. Ich schaute zwischen den beiden hin und her. Mein Atem wurde schneller und ich schloss meine Augen um mich konzentrieren zu können. Mein Dad strich mir über den Kopf und nickte dann Jake zu. Was war hier los? Ich verstand gar nichts.

"Wie-Wieso das denn? Was ist mit mir passiert?" Ich kniff meine Augen zu und versuchte krampfhaft mich daran zu erinnern wie ich hier gelandet war. Jemand nahm meine Hand drückte sie leicht. Verwirrt machte ich meine Augen wieder auf und schaute die fremde Hand an. Es war Jakes. Ungläubig schaute ich zwischen ihm und unseren Händen hin und her. Mein Vater unterhielt sich im Flüsterton mit einem der Ärzte und schaute immer wieder kurz zu mir rüber. Ich wendete meine Aufmerksamkeit wieder Jake zu.

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