Begin Again #24

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- Jake -

Ich wurde vom klingen meines Handys geweckt. Ohne auf das Display zu sehen ging ich ran. Sehr dumm, wirklich.

"Hallo?"

"Jake! Endlich gehst du mal ran. Bevor dus sagst, ja ich weiß das das Absicht war."

"Kara. Was willst du?"

"Du Volldepp du kannst doch nicht einfach verschwinden!"

"Kann ich doch, siehst du doch." Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen.

"Glaubst du ernsthaft das deine Probleme verschwinden bloß weil du es tust?"

"Jap."

"Du bist so ein Sturkopf unglaublich! Jake komm zurück nach Boston, sei kein Idiot! Du gibst hier alles auf was du hast für ein bisschen... allein sein, das ist verdammt dumm von dir und du weißt es wahrscheinlich auch."

"Bist du fertig?"

"Ja bin ich. Ich bin fertig mit dir!" Damit legte sie auf. Na ganz toll jetzt hatte ich sowohl Kat als auch Kara verloren. Die zwei waren die einzigen Mädchen die mir wenigstens ein bisschen was bedeuteten. Wenn ich so weiter machte würden die anderen auch nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Oh verdammte Scheisse! Sie hatte ja recht das musste ich zugeben, aber dann war da noch diese Sache namens Stolz. Ich schaute auf die Anzeige. In fünf Minuten war ich an der nächsten Haltestelle. Wenn ich jetzt dann umsteigen würde könnte ich am Abend zurück in Boston sein. Ich atmete frustriert aus. Dann stand ich von meinem Platz auf und holte meine Tasche aus dem Gepäckfach. Also gehts zurück nach Boston. Ich zog mir meine Kapuze tief ins Gesicht und stieg aus dem Zug in den der zurück nach Boston fuhr.

*****

Ich musste mich bei ein paar Leuten entschuldigen. Kat war auf der Liste ganz oben, wenn ich wollte das wir wieder... was wir eben davor gewesen war wurden, musste ich mich echt rein hängen. Die Aufzugtüren öffneten sich und ich drückte Kats Stockwerk. Mit den Augen verfolgte ich wie sich die Anzeige veränderte. Keine Ahnung was ich zu ihr sagen würde, ich war mehr so die Person die einfach improvisierte weil ich es sonst sowieso versauen würde. Der Aufzug machte das Ping auf das ich schon gewartete hatte. Ich atmete nochmal tief ein, sie würde mir wahrscheinlich wieder eine verpassen wollen. Das war mir sogar lieber als wenn sie mich anschreinen würde. Ich schaute nach vorne und blieb ruckartig stehen. Vor mir auf dem Gang stand Kat und noch ein Typ den ich nicht kannte. Sie fuchtelte wild in der Gegend rum wie sie es immer machte wenn sie wüten war, ich glaub das war ihr garnicht bewusst. Er strich sich einmal durch die Haare, dann griff er nach Kats Arm und zog sie zu sich. Er küsste sie und Kat wich nicht zurück. Es ist echt schwer zu beschreiben wie ich mich fühlte. Ich hatte genug gesehen, ich drehte mich schnell um und ging wieder zum Aufzug. Bemerkenswert wie sie mich so schnell ausgetauscht hatte. Wie sie sich immer als Heilige hinstellte und auf mich herabschaute weil ich ein Haufen Weiber hab, aber sie sich selbst auch nicht wirklich zurück hielt. Kennt ihr das, wenn man über eine Person nachdenk und auf einmal fallen dir die ganzen kleinen Dinge auf die sie tun, die du früher immer ignoriert hast und sie fangen an dich unbeschreiblich aufzuregen? So gings mir gerade. Ich wusste nicht wieso und es war auch absolut lächerlich, das wusste ich, aber ich konnte es nicht ändern. Es störte mich wie sie in Mathe auf ihrem Stift rum kaute, der Fliedergeruch von ihren Haaren, aber vor allem ihr Lachen. Genervt schüttelte ich meinen Kopf um die Gedanken loszuwerden. Obwohl, mir war da gerade eine Idee gekommen. Ich war nicht die Art von Mensch die Passiv Aggressiv handelte, ich war mehr die Person die dich solange zur Weißglut brachte bis du es nicht mehr aushalten konntest, also wieso nutzte ich nicht mal dieses Talent.

*****

- Kat -

"Was zur Hölle machst du hier Jackson? Woher hast du meine Adresse?" Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust und schaute ihn wütend an. Er fing an breit zu grinsen.
"Ich hab es gegoogelt, Liebes." Das Internet war ein Segen, aber in Fällen wie diesen (nicht das ich sowas schon mal erlebt hätte) könnte ich definitiv darauf verzichten.
"Jetzt wo wir das geklärt haben kannst du ja wieder gehen. Bye Jack."Ich wollte schon wieder zurück in mein Appartement gehen als er mich am Arm packte und an sich zog. Ich war zu geschockt um was zu machen. Dann küsste er mich auchnoch. Ich war komplett erstarrt. Das hatte ich nicht von ihm erwartet. Ich drückte ihn mit voller Kraft weg von mir und wendete mich von ihm ab. Die Aufzugtüren schlossen sich gerade und ich hätte schwören können das Jake im Aufzug stand. Ich schüttelte den Kopf, mein Gehirn spielte mir wohl wieder Streiche. Dann wendete ich mich wieder Jackson zu.
"Is das dein scheiß Ernst? Was soll das Jack! Ich hab dir schon tausend mal gesagt das ich nichts mehr mit dir zutun haben will."Ja, ich schrie auf dem Gang und ich war mir auch bewusst das mich alle hören konnten.

"Das will ich doch genauso wenig wie du Liebes."

"Gut zu wissen das nicht nur ein Arschloch bist sondern auch absolut verrückt. Tolles Gesamtpaket." Ich klopfte ihm auf die rechte Schulter und drehte mich schnell um. Dann beeilte ich mich um in mein Appartement zu kommen ohne wieder von ihm aufgehalten zu werden. Fast hätte ich seine Hand eingeklemmt als ich die Tür zuknallte. Ich lehnte mich kurz mit dem Rücken dagegen, dann schaute ich durch das Guckloch. Im selben Moment fing er an zu klopfen.
"Liebes mach doch die Tür auf das is doch lächerlich." Was lächerlich war, war das er immernoch nich aufgegeben hatte. Was dachte er denn wer er war. Ich hatte meinen Stolz und er war nicht gut genug für mich. Es hatte zwar ein bisschen gedauert bis ich das eingesehen hatte, aber jetzt würde ich nicht mehr zu ihm zurück rennen.

Ich ging von der Tür weg und nahm mein Handy von der Komode. Dann machte ich es auf volle Lautstärke und ließ die Musik durch die Wohnung dröhnen. Dazu machte ich mir wieder Pizza. Ich kann mir schon bildlich vorstellen wie ich die Straße runter rolle, aber egal Pizza!

*****

Kara und ich standen gerade vor ihrem Spind. Wir redeten darüber das ich meine Haare schneiden wollte.

"Naja schulterlang." Ich hielt mit meine Hand ungefähr auf Schulterhöhe.

"Vielleicht auch kürzer."

"Würde dir bestimmt... stehen." Sie schaute an mir vorbei. Ich drehte mich auch um und folgte ihrem Blick. Das kann doch nicht wahr sein. Jake? Er kam mit einem leeren Gesichtsausdruck auf uns zu. Alle starrten, wirklich jeder. Ich schaute ihn wieder an. Als er ungefähr einen Meter von mir weg war streckte er seine Arme nach mir aus, drückte mich gegen die Spinde und hielt mein Gesicht in seinen Händen. Er schaute mich wieder so an wie er es immer tat. Gott ich hatte das vermisst. Moment! Was? Er lehnte sich vor und küsste mich. Obwohl ich am Anfang geschockt war erwiderte ich den Kuss sofort. Als er seinen Kopf nach hinten zog kam ich wieder zur Besinnung. Ich klatschte ihm mal wieder eine, der Ausdruck in seinen Augen, ich konnte nicht anders ich küsste ihn wieder. Keine Ahnung wieso, ich war nur echt froh das er wieder da war. Als wir aufhörten biss ich mir auf meine Unterlippe, mir war grad eben erst wieder klar geworden das wir auf dem Flur mit mindestens zwanzig anderen Leuten standen.

"Da freut sich aber jemand mich zu sehen." Ich klatschte ihm noch eine. Ich musste wahrscheinlich echt was gegen meine Aggressionen machen, obwohl ich im Moment eher von mir geschockt war als von Jake.

"Wie konntest du nur du selbstsüchtiges Arschloch?"

"Hey, du hast mich zurück geküsst."

"Du weist was ich meine." Er strich mir eine Strähne, die mir ins Gesicht gefallen war, weg. Sein Gesicht kam immer näher.

"Jetzt bin ich ja wieder da, Prinzessin." Er zwinkerte mir zu und verschwand dann um die nächste Ecke.

*****

Danke fürs lesen ♥

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch :*

Thanks for being awesome ♥

- Fiona

MOVING ONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt