Kapitel 15

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Daniel

Erst kurz bevor wir ankamen, wachte ich wieder auf. Johnny hielt ich fest in meinen Armen. Er war auch schon wach, doch schien ihn die Umarmung überhaupt nicht zu stören. Ich spürte, wie sich leichte Röte auf meine Wangen legte. Rasch ließ ich ihn los. Der Knirps sah zu mir und grinste breit. "Auch schon wach?", fragte er und strich sich seine gefärbten Haare aus dem Gesicht. Ich nickte nur leicht. Irgendwie war ich gerade total verlegen...

"So... sind alle wach?", hörte man plötzlich von vorne. Johnnys Klassenlehrer... "Na jedenfalls sind wir gleich da. Bitte drängelt nicht, wenn ihr aus dem Bus steigt und kloppt euch nicht, wenn die Koffer ausgeladen werden. Bitte lasst nichts hier drin liegen, nehmt den Müll mit raus. Und wenn jeder seinen Koffer hat, kommt ihr bitte zum Haupthaus. Man übersieht es nicht!"

Es dauerte wirklich nicht mehr lange, bis wir ankamen und der Bus hielt. Wir stiegen aus und suchten unsere Koffer. Zusammen mit Johnny und unseren anderen Freunden machte ich mich auf den Weg zum Haupthaus, so wie sein Klassenlehrer es gesagt hatte. Es war wirklich nicht zu übersehen. Es war recht groß, das größte von allen. Die anderen waren eher... Hütten. Darin sollten wir vermutlich schlafen. Leider durften wir uns keine Hütte mit den aus der anderen Klasse teilen. Ich bin mit den 'coolen' Jungs aus meiner Klasse in einer Hütte. Bei denen war noch ein Bett frei, aber sehr begeistert war ich davon nicht. Aber vielleicht sind sie ja doch ganz okay? Wer weiß das schon... 

Man sagte uns, wann wir uns als nächstes Treffen würden. Da wir schon Nachmittag hatten, hatten wir bis zum Abend freizeit. Dann würden wir uns am Lagerfeuer treffen und alles weitere zu besprechen. Mit meinen Hüttengenossen ging ich zu unserem Schlafplatz für die nächste Woche. War ja klar, dass sie sich nicht mit mir unterhalten würden. Aber mich störte es nicht wirklich. Einer der Jungs schloss die Hütte auf und wir traten ein. Wow! Es sah echt gemütlich aus. Und es ist erstaunlich groß... Das hätte ich nicht erwartet. "Du kannst ja da schlafen", meinte einer der Jungs und deutete auf das einzelne Bett unter dem Fenster. Ich nickte. "Geht klar."

Ich stellte meinen Koffer vors Bett und ließ mich auf die Matratze sinken. Uh...! Ist ja echt gemütlich... Mir huschte ein Lächeln über die Lippen. Also irgendwie fühle ich mich wohl hier. Den anderen schien es hier auch zu gefallen. Ich zog meine Schuhe aus und sah mich in der Hütte um. Wir hatten ein eigenes Badezimmer und einen Ofen, da es hier keine Heizung gab. Aber ich fands cool!

Ich fing an den Inhalt meines Koffers in meinen Schrank zu räumen. Auch die anderen Jungs räumten ihre Sachen in die Schränke. Es war einfach besser, wenn man nicht aus dem Koffer leben musste. Während wir einräumten, unterhielten sich die Jungs sogar etwas mit mir. Das hätte ich wirklich nicht erwartet.

Am Abend verließen wir dann die Hütte und gingen zu den anderen, die sich schon ums Lagerfeuer versammelt hatten. Der Lehrer, der bei meiner Klasse als männliche Begleitperson dabei war, hatte seine Gitarre dabei und stimmte sie. Ich mochte es schon immer, so am Lagerfeuer zu sitzen, zu singen. Wir setzten uns auf die Bauchmstämme, die um die Feuerstelle herum lagen. Es war schön warm am Feuer, obwohl man so weit weg saß. 

Johnny und die anderen kamen auch dazu und setzten sich auf die andere Seite des Feuers, direkt gegenüber. Ich konnte dem Knirps direkt in die Augen sehen. Grinsend winkte er mir zu. Mir schlich ein Lächeln über das Gesicht. 

Mrs Masen, meine Klassenlehrerin, setzte sich zu den anderen Lehrern und fing an zu erzählen, was wir die nächsten Tage machen würden. Wir werden viel Wandern gehen, uns die Berge ansehen und an einem Tag in die nahegelegene Stadt fahren, wo wir ein wenig Freizeit zum Einkaufen bekommen würden, wenn die Stadtrallye geschafft war. Alles hörte sich recht interessant an und ich freute mich irgendwie schon richtig. Ich war noch nie wirklich in den Bergen, geschweige denn in dieser Umgebung gewesen. Ich gebe zu, ich bin noch nie viel rum gekommen. In den Sommerferien war ich halt lieber am Strand und im Wasser. Surfen war das einzige, was ich an meinen freien Tagen wollte. Meine Eltern mussten Arbeiten und sonst hatte ich immer eine Beschäftgung. Ich mein, ich hab die besten Freunde der Welt, uns fällt immer was ein, was man machen könnte. 

Together [boyxboy]Onde histórias criam vida. Descubra agora