Kapitel 23

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Daniel

Ich lief im Wohnzimmer auf und ab, wobei Kater Tom mir immer hinterher rannte, doch hatte ich anderes im Kopf.

"Kleiner, kannst du mal still stehen oder dich hinsetzen oder so?", riss mich die raue Stimme meines großen Bruders aus den Gedanken, der an der Theke saß und rauchte.

"Nee, kann ich nicht." Ich blieb vor ihm stehen. Eine Hand in die Hüfte gestemmt, die andere am Kinn. Nachdenklich sah ich ihn an.

George zog an seiner Kippe und sah mich an. "Worüber zerbrichst du dir dein hübsches Köpfchen, hm?" Er drückte die Zigarette aus und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.

"Um vieles!" Laut seufzend ließ ich mich auf einen Hocker sinken und knallte meinen Kopf auf die Theke. "Bei Mädchen war das viel leichter, bei denen weiß man, was sie haben wollen! U-und wie man... das macht..." Ich wurde immer leiser.

Ich hörte meinen Bruder leise lachen. "Hab ich es mir doch gedacht." Er klopfte mir mit seiner knochigen Hand auf die Schulter. "Es geht also um Johnny. Und über was genau grübelst du?"

Ich atmete gegen die kalte Marmorplatte und schloss die Augen. "Na ja Johnny hat mich gefragt, ob wir das Wochenende miteinander verbringen... Und da Dad nicht Zuhause ist... dachte ich mir, dass ich dich auch irgendwie verscheuche, sodass wir allein sind." Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. "U-und... ich dachte halt, dass man daraus sowas wie ein Date machen könnte. Bloß halt hier und nicht irgendwo anders." Ich rieb mir den Nacken und drehte meinen Kopf so, dass ich George ansah.

Er stützte seinen Kopf und sah zu mir runter. "Hm... hört sich doch gut an. Und wo liegt das Problem?"

"Na ja... ich weiß halt nicht, was wir machen könnten." Ich seufzte und hob meinen Kopf. "Außerdem... würde ich ihn gerne fragen, ob er mit mir zusammen sein möchte." Ich wurde knall rot, versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen.

"Süß!", grinste der neben mir.

"Nee! Bleib mir weg mit süß!"

Er lachte. "Doch du bist süß, keine Widerrede." Er wuschelte mir durch die Haare.

"Ich bin nicht süß!", brummte ich. "Außerdem ist das grad nicht das Thema!" Ich schmollte.

"Okay okay", meinte George. Er räusperte sich. "Also... ähm... soll's eher was romantisches sein?"

Ich überlegte. "Gute Frage. Ich weiß ja gar nicht, ob er sowas mag." Ich legte meinen Zeigefinger an meine Lippen.

"Na ja du willst ihn ja Fragen, ob er mit dir gehen will." George stand auf und ging zum Kühlschrank. Er nahm sich den Apfelsaft und schenkte uns beiden etwas ein.  "Also würde ich es schon etwas romantischer machen. Gerade weil ihr alleine seid, wäre das passender." Er schob mir ein Glas hin und sah mich an. "Ähm..."

Ich trank einen Schluck und hörte ihm aufmerksam zu. Er musste es doch wissen oder? Er erzählte mir ganz viel, was wir machen könnten. Und ich doofes Nüsschen konnte mich nicht entscheiden. Na toll! Ich bin keinen Schritt weiter gekommen! Nur um fünf Toilettengänge reicher. Scheiß Apfelsaft!

Als ich mal wieder vom Klo wiederkam, hockte mein Bruder noch immer an der Theke und rauchte.

"George, du rauchst zu viel." Ich setzte mich zu ihm.

"Jaja ich weiß", seufzte er und zog an seiner Kippe. "Aber wieder zurück zum Thema Wochenende." Er sah mich an. "Sag mal... ihr hattet noch keinen Sex oder?"

Ich wurde knall rot. "Wie kannst du das so direkt fragen?", kreischte ich, als wäre ich ein zwölfjähriges Mädchen, wobei die heutzutage oft eh schon keine Jungfrau mehr sind.

Together [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt