Daniel

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Nach dem Unfall hatte ich mich vollkommen abgeschottet, ließ niemanden mehr an mich heran. Nicht einmal Johnny konnte zu mir durchdringen. Ich verabscheute mich selbst für mein Verhalten, denn ich war das größte Arschloch aller Zeiten. Immer schlecht gelaunt, ich hatte alle von mir gestoßen. Warum? Ich hatte so schreckliche Angst. Angst, alle zu verlieren, weil ich eine Last für sie wurde. Dabei bemerkte ich nicht, dass ich sie dadurch nur noch mehr verlieren würde. Ich bemitleidete mich selbst und wünschte mir, ich hätte den Unfall nicht überlebt. Es dauerte viel zu lang, bis ich kapierte, was ich da eigentlich tat. Schließlich büffelte Ich wie ein verrückter für die Schule, um doch noch meinen Abschluss mit den anderen zusammen zu machen, und arbeitete fleißig daran, dass mein Bein wieder wie ein Bein zu gebrauchen war. Inzwischen konnte ich gut laufen. Ich brauchte zwar einen Krückstock, aber das war okay. Es war so viel besser als im Rollstuhl zu sitzen. Ich öffnete mich meinem Vater und George. Nicht zu reden, allein zu sein, machte das alles nämlich nicht besser. Auch zu meinen Freunden nahm ich wieder mehr Kontakt auf. Nur eine Person hielt ich weiterhin auf Abstand. Nur diese eine Person. Ich hielt es einfach nicht aus, in seiner Nähe zu sein. Zu sehr hatte ich ihn verletzt. Zwischen uns würde es nie wieder so sein wie früher. Oder? Ich wollte ihm nicht zur Last fallen. Wer liebte denn schon einen Krüppel? Johnny hatte etwas besseres verdient als mich. Da war ich mir ganz sicher.

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Anders als Angekündigt, ist das hier natürlich noch nicht der Epilog!

Together [boyxboy]Where stories live. Discover now