Kapitel 19

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Daniel

Am nächsten Morgen wurden wir schon früh geweckt. Wir wollten wieder wandern gehen. Aber es wäre eine andere Strecke als gestern und wir würden länger unterwegs sein. Also drängelte mir uns in unser kleines Bad und wuschen uns und machten uns fertig, bevor wir uns schließlich anzogen und unseren Rucksack packten, damit nach dem Frühstück nur noch das Lunchpaket rein musste. Also machten mir uns auf den Weg zum Haupthaus, wo wir uns in den Speisesaal setzten und warteten bis alle anderen auch da waren. Johnny kam ziemlich spät mit Toby zusammen rein. Sie setzten sich zu den andere aus ihrer Klasse. Der Kleine musste von seinem besten Freund gestützt werden. Es war wohl schlimmer geworden mit seinem Fuß. Gestern beim Wandern war er ja umgeknickt. Es sah nicht so aus als würde er mitkommen können. Toby wank deren Lehrer zu sich und sprach mit ihm, deutete immer wieder auf seinen besten Freund. Was sie wohl redeten? Der Lehrer sagte etwas und Johnny nickte, sah aber niedergeschlagen aus. Sein Klassenlehrer ging nach von. "So... erstmal guten Morgen", sagte er und lächelte etwas. Trotzdem sah er müde aus.

"Bevor wir anfangen zu essen, wollte ich nur mal gesagt haben, dass einer aus meiner Klasse wegen seines Fußes nicht mitkommen kann. Deshalb wollte ich fragen, ob jemand freiwillig hierbleiben würde, damit er nicht so allein ist. Ist zwar schade... aber was soll man machen?"

Mein Arm schoss in die Höhe. Auch Tobys Arm ging nach oben, er nahm ihn jedoch grinsend runter, als er mich sah. "Ich würde hier bei ihm bleiben", sagte ich und sah seinen Klassenlehrer an. Dieser nickte und lächelte mich dankbar an. "Okay, dann wäre das also geklärt. Aber macht kein Mist, ja?"

"Machen wir nicht!", rief Johnny, der mich breit angrinste. Ihm schien es ja zu passen, dass ich ebenfalls in der Herberge blieb. Tyler hingegen schien es ziemlich zu stören. Er stocherte nämlich mit seinem Löffel im Müsli herum als wollte er es umbringen. Obwohl das Getreidezeug doch schon lang nicht mehr lebte. Was war nur los mit allen? Kriegen sie zu wenig Liebe? Das wird es sein. Und zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, das ich damit wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.

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"Und was machen wir jetzt?", fragte mich der kurze, der sich durch sein gelocktes Haar fuhr. Er sah wirklich... süß aus mit seinen Locken. Aber er sah so oder so süß aus.

"Hm... Ich weiß nicht. Ich hab im Haupthaus einen Kicker gesehen. Und auf einem Bein stehen geht dann ja auch, oder?" Ich spielte mit meiner Cap herum, ehe ich sie mir wieder auf den Kopf setzte.

"Kickern klingt gut! Das mache ich zwar fast täglich aber was soll's?"

Ich grinste ihn an. "Cool." Ich legte meinen Arm um ihn, um ihn zu stützen und wir gingen zusammen rein, wo wir den Kicker ansteuerten.

"Ich nehme die blauen!", rief der Kurze grinsend und humpelte auf die andere Seite.

"Okay... wenn's Glück bringt."

Mein Kumpel lachte. "Und wie das Glück bringt! Ich leder dich ab", sagte er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.

"Wenn du das sagst, Kleiner." Ich schnappte mir den Ball und ließ ihn aufs Spielfeld rollen.

"Und ob ich das sage! Und das stimmt auch. Du magst vielleicht normal Fußball spielen können. Aber beim Kickern habe ich jahrelange Erfahrung, du Anfänger." Der mit den Piercings im Gesicht griff nach den Griffen und kickte mit dem Ball gleich das erste Tor. "Sag ich ja!"

"Aaach! Das war nur Glück." Daraufhin schoss ich selbst ein Tor.

Es ging immer so weiter, doch das erste Spiel gewann ich trotzdem. Doch freute ich mich natürlich zu früh. Denn alle folgenden Spiele gewann immer er. Irgendwann hatte ich schließlich keine Lust mehr und Hunger bekam ich auch. Ich wusste nicht genau, wie lang wir gespielt hatten, doch war es sicher mindestens eine Stunde. So hatten wir schließlich den Vormittag rum gekriegt. Zu Mittag roch es im Haupthaus so wunderbar nach Essen.

Together [boyxboy]Where stories live. Discover now