Kapitel 31

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Johnny

Ich drehte das Radio etwas lauter und sang das Lied mit. Daniel legte seine Hand auf mein nacktes Knie. Da es total warm war, trug ich nur eine kurze Hose und ein viel zu großes T-Shirt. Der Fahrtwind, der durch das offene Fenster wehte, brachte meine dunklen Haare völlig durcheinander, jedoch genoss ich es. Die Woche in seinem Heimatort war viel zu schnell um gegangen. Ich durfte Daniels Freunde kennen lernen, die wirklich echt cool drauf waren. Nur hatten sie an dem Tag, an dem ich sie zum ersten mal traf, versucht mich abzufüllen. Und um ehrlich zu sein, haben sie es auch geschafft. Ich konnte einfach keinen Alkohol ab und als mir am nächsten Morgen gesagt wurde, was ich gemacht hab, wäre ich am liebsten im Erdboden versunken. Ich hab mich volle Kanne an meinen Freund rangemacht. Vor seinen Freunden! Wenn wir allein sind, war es ja eine völlig andere Sache. Aber vor seinen Freunden war es doch schon ziemlich krass. Also klar... es hatte schon einen gewissen Reiz, wenn man genau wusste, dass es jemand mitbekam oder es jemand mitbekommen könnte. Aber so war es dann doch eine ganz andere Situation. Daniel hatte mir jedoch schon vor dem Treffen gesagt, dass er mich nicht anrühren würde, wenn er trank. Im Nachhinein war ich ihm echt dankbar, schließlich hatte ich total den Filmriss und hätte mich daran sowieso nicht erinnert. 

Außerdem hat er mir das Surfen beigebracht. Oder es zumindest versucht. Ich hatte mich einfach zu dämlich angestellt. Aber ich musste zugeben, dass er total heiß aussah, wenn er seinem Hobby nachging. 

Ich grinste leicht, als ich daran dachte. Daniel drehte sie Musik etwas leiser. "Was grinst du so, hm?" Er lächelte mich an, legte seine Hand wieder auf meinen Oberschenkel, strich sanft mit dem Daumen über meine blasse Haut. 

"Ich hab... an den heißesten Typen der Welt gedacht", meinte ich unschuldig.

"Muss ich jetzt eifersüchtig werden?" Er zog eine Augenbraue hoch.

"Dann müsstest du auf dich selbst eifersüchtig sein, Danny." Ich sah ihn an und grinste, als er ein wenig rot wurde. 

Wir schwiegen wieder eine Weile. Es war keineswegs unangenehm. Eher ganz im Gegenteil. Ich lauschte der Musik im Radio und genoss seine Hand auf meinem Bein. 

"Ah ähm... kannst du George schreiben, dass wir heute Abend dann wieder zurück sind? Wegen Tommy..." Er deutete auf sein Smartphone, welches zwischen meinen Beinen lag. 

"Klar", lächelte ich und nahm es, entsperrte es. Ich öffnete Whatsapp und suchte nach dem Chat von seinem Bruder. Jedoch stach mir ein anderer Chat ins Auge. Ich biss meine Zähne aufeinander und verzog leicht mein Gesicht, sagte jedoch nichts. Als ich George fand, der übrigens als 'Schaaaaatz' eingespeichert war, was mich etwas verwirrte, schrieb ich ihm, dass wir am Abend wieder zurück waren und er es Tommy sagen sollte. 

"Und du hattest ernsthaft dein erstes Mal mit deinem Bruder?", fragte ich, da es mir auf einmal in den Sinn kam, und sah ihn an. 

Mein Freund sah mich nicht an, seufzte lautlos. "Ja..."

"Und warum?" Irgendwie war ich total neugierig.

"Na ja... es war das erste mal, dass ich Alkohol getrunken und geraucht hab. Und ja ich war halt so ein bisschen... angetrunken. George fing dann an von seinen Sexgeschichten zu erzählen."

"Du warst zwölf!" Ich sah ihn an.

"Es war ein Tag nach meinem dreizehnten Geburtstag." Er richtete seine Cap und sah auf die Straße. "Hm... jedenfalls hat er es mir erzählt. Und dann hat er mich gefragt, ob er es mir zeigen soll. Um ehrlich zu sein, hat es mich schon neugierig gemacht, also hab ich zugestimmt. Und dann ist es halt passiert. Aber danach hatte ich nichts mehr mit Jungs. Ich hatte kein Interesse an Typen."

Together [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt