Epilog

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„Was tust du gerade?" Johnny setzte sich auf meinen Bauch und beugte sich für einen Kuss zu mir hinab, wobei der Bommel seiner Weihnachtsmütze in mein Gesicht fiel.

Kurz erwiderte ich seinen Kuss und lächelte. „Rumliegen. Nachdenken."

„Und worüber?"

„Über dich. Über uns."

„Muss ich mir Sorgen machen?" Er kicherte und nahm meine Hände, verschränkte unsere Finger miteinander.

Schmunzelnd schüttelte Ich den Kopf. „Ich hab nur daran gedacht, dass du auch so eine Mütze getragen hast, als wir uns kennengelernt haben." Leise seufzte ich. „Du sahst damals so unglaublich süß aus. Das tust du immer noch." Ich betrachtete ihn verträumt. „Ich hab dich von Anfang an schön gefunden. Verdammt, du bist sogar schön, wenn du weinst."

Er lachte verlegen und küsste meine Finger. „Heb dir das für unsere Hochzeit auf." Johnny nahm eine Handvoll Schnee und steckte mir das weiße Zeug unter den Schal.

„Bist du blöd?", rief ich lachend und versuchte den Schnee loszuwerden, ehe ich uns so drehte, dass er unter mir lag. Grinsend kitzelte ich den Mann unter mir, der vergeblich versuchte sich zu wehren. Immer wieder bekam ich einen weiteren Schneeball ab. Er ebenfalls. Wir wälzten uns durch den Schnee, der so lieblich in der Sonne glitzerte. Neue ganz kleine Flocken rieselten auf uns hinab, während wir lachten, uns küssten, uns so warm war im Winter. Warm durch das Raufen und warm im Inneren, wo wir unsere Liebe hielten, in der Brust, in unseren Herzen. Zwei Herzen schlugen im gleichen Takt. Einklang. Die schönste Melodie. Bald besiegelt durch ein Versprechen fürs Leben. Und es war fürs Leben, da war ich mir so sicher. Diesen Kerl würde ich nie wieder gehen lassen. Ich konnte es kaum erwarten, ihn meinen Mann nennen zu können, eine Familie zu gründen. Glücklich sein. Zusammen. Für immer. Mit ihm. Mit ihm zusammen für immer glücklich sein. Bis in alle Ewigkeit. Ja. Ja, ich will. Ich will es so sehr. Es war aufregend. Ich war nervös. Vorfreude. Vorfreude auf unsere gemeinsame Zukunft. Eine Zukunft mit Höhen und Tiefen. Ganz klar. Ich freute mich auf jede schwere Zeit und umso mehr und jede gute.

„Na komm, mein Schneehäschen, lass uns rein gehen", schlug ich vor und wischte ihm den Schnee aus dem Gesicht, ehe ich ihn noch einmal innig küsste.

Johnny rappelte sich auf, richtete seine Mütze und hielt mir seine schmächtigen Hände hin. Mein Blick fiel auf den Ring, den ich ihm vor zwei Jahren an den Finger gesteckt hatte. „Er steht Dir so gut", meinte ich lächelnd und hauchte einen Kuss drauf.

„Ich weiß." Er grinste mich an. „Aber unser Ehering wird mir noch viel besser stehen."

Lachend ließ ich mir hoch helfen. Sanft klopfte Ich ihm die Flocken von der Kleidung, ehe wir uns auf den Weg hinein machten.

„Hast du Kekse gebacken?" Ich humpelte neben ihm durch den Schnee, hielt mich an seinen schmalen Schultern fest. Mein Bein würde nie wieder das alte sein. Aber damit hatte ich mich abgefunden. Es war okay.

„Blöde Frage! Es ist bald Weihnachten, natürlich hab ich Kekse gebacken."

Wir schlurften zwischen den neu gebauten Schneemännern vorbei, zu unserem Haus. Wir hatten tatsächlich ein Haus gefunden, in dem wir alt werden wollten. Zusammen. Es war nicht groß, aber es hatte einen schönen Garten. Und wir brauchten kein großes Haus, um glücklich zu sein.

Gerade, als er die Terrassentür aufschieben wollte, hielt ich ihn zurück. Mein Verlobter sah mich fragend an.

„Ich liebe dich, Johnny."

Er strahlte und schlang seine Arme um meinen Nacken. „Ich liebe dich auch."

Ich betrachtete ihn. Es kam mir so vor, als hätten wir uns gerade erst kennengelernt. Unseren ersten Kuss gehabt. Zusammen auf dem Abschlussball getanzt. Ich hatte ihm damals versprochen, dass er noch einen weiteren Tanz frei hatte. Tanzen mit einem schrotten Bein war wirklich nicht leicht. Und dennoch wollte ich seinen Wunsch, auf dem Abschlussball und auf unserer Hochzeit zusammen zu tanzen, erfüllen. Ihm war es so wichtig und es machte ihn glücklich. Also machte es mich ebenfalls glücklich.

„Du...?"

„Ja, Baby?" Er strich mir eine Strähne aus der Stirn und streichelte meine bärtige Wange.

„Was... Ähm... wie würdest du..." Ich räusperte mich. „Wie würdest du es finden, wenn hier Kinder herumwuseln würden?" Ich betrachtete den Kleineren.

„Ist das dein Ernst?"

Ich nickte.

Er hauchte mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen. „Das wäre wirklich schön", flüsterte er. „Außerdem würdest du nicht fett werden, weil du alle Kekse alleine isst."

Ich griff nach seinem Ohr und zog leicht daran. „Vollidiot!"

Mein Zukünftiger lachte und hielt meine Hände fest. „Na komm, rein mit uns, es wird langsam echt kalt."

Wir gingen zusammen in unser gemütliches Wohnzimmer, hängten die nassen Klamotten über die Stühle und setzten uns nackt und in Decken gehüllt vor unseren Kamin. Genüsslich schlürften wir heiße Schokoladw mit Sahne und aßen seine mit Liebe gebackenen Kekse. Das Feuer knisterte und wir schmiegten uns noch enger aneinander.

„Krass..."

Ich sah Johnny an. „Hm?"

„Zehn Jahre ist es her, dass wir zusammen gekommen sind."

„Echt so lange?"

Er nickte und sah zu mir auf. „Krass oder?"

„Echt krass." Ich betrachtete ihn. „Aber du bist trotzdem noch so perfekt unperfekt wie damals."

Mein Freund kicherte. „Und du bist immer noch ein Riesenidiot."

„Wie gemein!" Ich zog eine Schnute.

„Aber du liebst mich."

„Und wie." Ich legte meine Hand in seinen Nacken und küsste ihn innig.

Zusammen. Wir zwei. Johnny und ich.

Together ~ ENDE





Vielen vielen Dank fürs Lesen meiner Story! Ich würde mich sehr freuen, wenn du auch bei meiner neuen Story ‚Losers' vorbeischaust ✨

Together [boyxboy]Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ